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von Jens Wernicke
„Wenn wir die neu entstehende Ordnung menschlich gestalten wollen, muss jeder einzelne von uns jetzt klug und entschlossen handeln“, appelliert Rubikon-Herausgeber Jens Wernicke in seinem Aufruf an die Demokratinnen und Demokraten im Land.
Liebe Leserinnen und Leser,
in meiner Jugend gab es ein Sprichwort:
„Wenn es aussieht wie eine Katze, sich verhält wie eine Katze und schnurrt wie eine Katze, dann ist es auch eine Katze.“
Heute muss es wohl eher lauten:
„Wenn es riecht wie Faschismus, sich verhält wie Faschismus und argumentiert wie Faschismus, dann ist es wahrscheinlich auch Faschismus.“
Konkret: Es darf inzwischen als gesichert angesehen werden, dass der ganze „Corona-Wahnsinn“ nur als Cover für den globalen Umbau von Staaten und Gesellschaften dient, an dessen Ende sich die Mehrheit der Weltbevölkerung auf Dauer entrechtet und in einer neuen Art von Leibeigenschaft wiederfinden soll.
Rubikon hatte von Beginn an vor diesen Entwicklungen gewarnt, weil die Grund- und Menschenrechte für uns auch in Zeiten realer oder vermeintlicher Pandemien niemals verhandelbar sind. Und weil absehbar war, dass, reicht man den Eliten, deren System sich in einer existentiellen Krise befindet, den kleinen Finger, sie dann den ganzen Arm nehmen und behalten. Das ist die Logik von Macht. Die Logik jenes „Klassenkrieges“, der dem Kapitalismus stets immanent war.
Warum, um alles in der Welt, sollten die Herrschenden, deren Macht und Besitz, deren Privilegien durch das nahende Ende der kapitalistischen Ära final infrage gestellt sind, an Demokratie interessiert sein? Warum sollten sie uns Rechte, die sie uns weggenommen haben und die sie nur stören, jemals zurückgeben? Was hätten sie davon?
Inzwischen wird in verschiedenen Ländern bereits offen darüber gesprochen, dass wir alle für viele Jahre Masken tragen sollen, es gar nicht mehr um Corona gehe, sondern ja viele andere gefährliche Viren gebe, dass wir uns regelmäßig gegen dieses und jenes impfen lassen — und alle, die sich diesem Regime nicht beugen, zeitlebens ihrer Menschenrechte beraubt werden.
Johannes Groß, der einstige Chefredakteur von Capital, soll diesbezüglich bereits Mitte der 1990er Jahre geäußert haben:
„Nach dem Scheitern des Kommunismus und der anscheinend wachsenden Funktionsschwäche der traditionellen Demokratien bleibt der Faschismus eine der Möglichkeiten der Politik.“
Sollten sich die aktuellen Entwicklungen in der bisherigen Geschwindigkeit fortsetzen und nicht von einer starken und breiten Demokratiebewegung gestoppt werden können, scheint es aktuell nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis auch in Deutschland Konten von Oppositionellen einfach gesperrt oder gekündigt, kritische Journalisten verhaftet und störende Medien zerschlagen werden.
Um diesen Entwicklungen adäquat und präventiv begegnen zu können, hatte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, vor einiger Zeit um Hilfe gebeten. Für die überwältigende Resonanz auf diesen, meinen Unterstützungsaufruf möchte ich mich heute von Herzen bei Ihnen bedanken. Von überall auf der Welt trafen hilfreiche Ideen, Unterstützungsangebote und Spenden ein. Es entstanden neue Netzwerke, Ideen und Konzepte.
In aller Kürze:
- Wir haben inzwischen eine Server-Notfallstruktur in Betrieb. Sollten wir abgeschaltet werden, gehen wir umgehend wieder online und sind dann nicht mehr abschaltbar. Zusätzlich werden wir nun auch die Server unseres Regelbetriebs updaten und ins Ausland verlegen.
- Um einer weiteren Kriminalisierung kritischen Denkens zuvorzukommen, habe ich in den letzten Tagen meinen gesamten materiellen Besitz, der nicht in zwei Koffer passte, verschenkt und bin nach Lateinamerika ausgewandert. Das geschah zwar schweren Herzens, stellte jedoch nach allen Recherchen die einzige Möglichkeit dar, rechtssicher und vollumfänglich legal zu erreichen, was es zu erreichen gilt: den Fortbestand mindestens eines kritischen Mediums im deutschen Sprachraum absolut sicherzustellen.
Der diesbezügliche Abwehrplan gegen die faschistische Gefahr, der dank Ihrer Unterstützung erst konzipiert und in Angriff genommen werden konnte, sieht dabei folgendermaßen aus:
- Ein internationales Anwaltskonsortium hat inzwischen die Libertas Publishing LLC gegründet, deren einzige Aufgabe es ist, Gelder zu akquirieren, um mit diesen eine privatrechtliche Stiftung in Lateinamerika zu gründen. Ich bin an diesem Unternehmen wirtschaftlich in keiner Weise beteiligt, es ist jedoch sichergestellt, dass jeder Cent, der an dieses gespendet wird, ausschließlich der geplanten Stiftung zugutekommt.
- Die Libertas Publishing LLC nimmt hier und heute ihre Arbeit auf, um dafür Sorge zu tragen, dass, sollten die Kräfte der Vernunft den Kampf um die Demokratie vorerst verlieren, es auch weiterhin unabhängige und kritische Medien geben wird. Dies meint zwar vorrangig, jedoch nicht ausschließlich Rubikon.
- Aus den Mitteln der Libertas Publishing LLC wird unmittelbar eine durch Regierungen unangreifbare Stiftung zum Schutz der Pressefreiheit gegründet, deren satzungsgemäßes Ziel die Unterstützung und Förderung des unabhängigen Journalismus ist. Die Mittel dieser Stiftung können durch keinen Staat der Welt mehr eingefroren oder beschlagnahmt werden. Sie wird als solche ähnlich abgesichert sein wie die Struktur der Kollegen von WikiLeaks, denen meine größte Wertschätzung gilt.
- Nach Wegfall meiner Steuerpflicht und dem damit verbundenen Erlöschen sämtlicher Pflichten gegenüber dem deutschen Staat werden auch meine gesamten privaten Finanzmittel auf diese Stiftung übertragen.
Dieses Vorgehen, liebe Leserinnen und Leser, erscheint mir aktuell als die für unsere Zwecke wichtigste Maßnahme überhaupt. Schließlich legen wir uns hier nicht mit irgendwem, sondern einer unglaublich „mächtige(n) Allianz von Konzernen und Behörden“ an, die offenkundig bereit ist, über Leichen zu gehen — und wissen nur zu genau, welches Unrecht Edward Snowden und Julian Assange bereits zugefügt wurde und weiterhin zugefügt wird. Eine flächendeckende Zensur wurde bereits etabliert und wird staatlicherseits weiter forciert.
Liebe Leserinnen und Leser, diese Zeiten sind für uns alle, die wir an Vernunft und Demokratie glauben, immens hart. Ich habe es mir inzwischen vollständig abgewöhnt, die täglichen Propagandakampagnen der Leitmedien überhaupt noch zur Kenntnis zu nehmen. Die Eliten wollen, dass wir wie das Kaninchen auf die Schlange starren, uns vor Angst nicht mehr rühren. Wenn wir stattdessen jedoch weiterhin mutig an einer besseren Welt arbeiten wollen, müssen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Und das sind meiner Meinung nach gerade in diesen Zeiten unsere Beziehungen zu anderen Menschen.
Nur, wenn wir uns ein Umfeld schaffen, in dem wir noch wir selbst sein, in dem wir frei sprechen und agieren können und dennoch geliebt werden, werden wir dieser „Dampfwalze des profitgetriebenen Umbruchs“ auf Dauer mit Kraft und Liebe sowie Entschlossenheit begegnen können.
Meine Bitte an Sie lautet daher:
Geben Sie acht auf sich, schützen und bewahren Sie die Liebe in Ihren Herzen sowie auch und vor allem die guten Beziehungen in Ihrem Leben. Wir brauchen diese im Moment mehr denn je, um nicht die Hoffnung zu verlieren, nicht zu verzweifeln und nicht krank zu werden. Und unterstützen Sie fortan bitte nach Kräften die Libertas Publishing LLC, um zusätzlich zum emotionalen auch einen organisatorischen Fels in der Brandung zu schaffen, der, was auch immer geschieht, die Fackel der Wahrheit in die Zukunft zu tragen vermag.
Dass es dabei fast zwangsläufig zu Auseinandersetzungen und Konflikten mit den Feinden der Wahrheit kommt, denen es klug und nachhaltig zu begegnen gilt, wusste bereits Georg Christoph Lichtenberg, als er schrieb:
„Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen von Herzen eine lebensbejahende, kraft- und hoffnungsspendende Frühlingszeit, die Sie trotz widriger Umstände doch ein wenig zur Ruhe kommen und Kraft tanken lässt.
Bleiben Sie sich, Ihren Werten, Ihrer Intuition und Liebe treu und halten Sie sich in Momenten der Kraftlosigkeit an Vaclav Havel — ich tue es auch:
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
Mit herzlichen Grüßen
Ihr