Niki Vogt auf Telegram folgen
Eine kluge, umtriebige Bürgerin wandte sich mit einem offenen Brief an die Pharmafirma BioNTech, und zwar mehrfach. Sie studierte die Geschäftsberichte sehr genau und verglich sie mit der offiziellen „Timeline“ und Kommunikation der Politik und Medien vom Beginn an und während der Pandemie. Dabei stieß sie auch auf den Geschäftsbericht von 2019 und war bass erstaunt, was sie da fand: Nämlich, dass BioNTech im Jahr 2019 schon den mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 fertig entwickelt, durch die präklinische Phase gebracht und schon die Hälfte der Phase 1 hinter sich gebracht hat. Eine geradezu bemerkenswert seherische Leistung angesichts der Tatsache, dass das Virus überhaupt erst Ende 2019 aufgetaucht und entdeckt worden ist. Dagegen ist der mRNA-Impfstoff gegen das gute, alte Grippe-Virus erst durch die hälfte der präklinischen Phase gekommen.
Den BioNTech-Geschäftsbericht findet man hier. Es geht um Seite 6, das untere Drittel. Ich bilde das mal hier ab:
Und dies ist der offene Brief, denn die aufmerksame Bürgerin an die Pharmafirma BioNTech schrieb – und der bisher erstaunlicherweise nicht beantwortet wurde:
BioNTech Manufacturing GmbH
An der Goldgrube 12
55131 Mainz
Deutschland
service@biontech.de
Augsburg, 09.01.2022
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute wende ich mich mit ein paar Fragen an Sie. Man findet den Geschäftsbericht Ihres Unternehmens vom Jahr 2019 online unter folgendem Link:
https://investors.biontech.de/static-files/5e4133c2-6e8f-4ca4-8a65-ffa97007d9eb
Hier kann man auf Seite 6 sehen, an welchen Projekten, Medikamenten, Immuntherapeutika und Impfstoffen das Unternehmen aktuell arbeitet und wie weit fortgeschritten der Prozess bereits ist. Hier wird als Immuntherapeutikum basierend auf der mRNA Technologie ein Medikament gegen COVID 19 aufgeführt.
Man kann sehen, dass die präklinische Studienphase bereits abgeschlossen ist und die Phase 1 der Testung läuft. Weiter kann man lesen, dass das Medikament/Therapeutikum/der Impfstoff mit BNT 162 bezeichnet wird. Der ergänzende Hinweis lautet (Sternchen), dass dies seit 2020 der Fall ist …“
🔻 Frage 1
„Wie war es Ihrem Unternehmen möglich, ein Therapeutikum zu entwickeln, welches Ende 2019 bereits die präklinische Testphase abgeschlossen hatte, wo doch das Virus erst im Dezember 2019 überhaupt auftrat?
Ich habe extra nochmals geguckt, ob ich hier unter Umständen einem Denkfehler erlegen bin, weil sie gegen Corona-Viren im Allgemeinen Therapeutika entwickelt haben, aber dem ist nicht so, denn in ihrem Geschäftsbericht ist zu lesen, dass es sich um ein Therapeutikum gegen COVID-19 handelt.“
🔻 Frage 2
„In Ihrem Geschäftsbericht ist zu lesen, dass es sich um einen Immuntherapie basierend auf der mRNA Technologie handelt. Können Sie mir bitte erklären, was der Unterschied zwischen einer Immuntherapie und einer Impfung ist? Ich bin hier etwas verunsichert, da ich bisher der Meinung war, dass die beiden Dinge nicht gleichbedeutend sind.“
🔻 Frage 3
„Wie lange dauerten die einzelnen Studien- und Testphasen?
Folgt man den Beschreibungen, die die durchschnittliche Mindestdauer der Phasen angeben, so ist hier jeweils von einer Jahresdauer einer Phase zu lesen. https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/so-funktioniert-pharmaforschung/klinische-studien-uebersicht.html
Das würde allerdings bedeuten, dass das Immuntherapeutikum zur Behandlung von COVID 19 bereits spätestens gegen Ende 2018 fertig gewesen sein müsste, da ja – gemäß den Angaben in Ihrem Geschäftsbericht Ende 2019 die präklinische Testphase bereits vollständig abgeschlossen war und sogar die Hälfte der Testphase 1 schon vollzogen war. Das würde uns sogar in das Jahr 2017 bringen.
Hier muss ich irgendwie falsch liegen, denn wie konnten Sie im Jahr 2017/2018 bereits etwas entwickeln gegen eine Krankheit, die im Dezember 2019 das erste Mal auftrat? Wo liegt hier mein Denkfehler?“
Mit freundlichen Grüßen …
Man darf wohl sehr gespannt sein, ob das Unternehmen BioNTEch uns Wissensdurstigen Aufklärung zukommen lässt. Es liegt ja eigentlich auch im Interesse des Unternehmens, die seltsam wirkenden, zeitlichen Zusammenhänge zu erläutern.
Der „Volksverpetzer“ meint, ganz schlau zu sein. Er widerspricht sich aber selbst. Ja, der Geschäfstbericht für ein Jahr (hier 2019), wird immer erst im nächsten Jahr geschrieben. Das ist normal. Aber es werden natürlich nur Aktivitäten aus dem Geschäftsberichtsjahr aufgeführt. Also werden nicht Vorgänge aus 2020 darin berichtet.
Das schwarz eingekastelte *seit 2020 besagt nichts anderes, als dass der „Produktkandidat BNT162“ erst in 2020 diese Bezeichnung bekommen hat, aber 2019 entwickelt wurde. Dass das so ist, sieht man schon daran, dass die mRNA-Stoffe weitere Anwendungen, darunter auch für HIV noch keine Produktkandidatbezeichnung haben. Und sich dennoch schon in der Präklinik befinden. Wenn diese Produktkandidaten nun im Geschäftsbericht 2020, herausgegeben im Jahr 2021, eine Produktbezeichnung erhalten, waren sie trotzdem und laut Geschäftsbericht 2019 schon in der Präklinik entwickelt worden. Da ist der Volksverpetzer leider auf dem Holzweg.