Ist der Lockdown wirklich nötig? Auswertungen von Klinikdaten weisen auf das Gegenteil hin

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von Niki Vogt

Die IQM (Initiative Qualitätsmedizin) erfasst mit den 272 Einrichtungen zwar nur ein Siebtel der rund 1.900 Kliniken in Deutschland, die aber durchaus repräsentativ sind. Die Daten stellen also einen Ausschnitt dar, der die sogenannte „erste Welle“ im Frühjahr voll umfasst und den Beginn der Zweiten Welle bis Anfang November. Dass in den anderen 1.600 deutschen Kliniken völlig andere Gegebenheiten geherrscht haben, ist dabei aber unwahrscheinlich.

Die Daten, Tabellen und Grafiken im Original zum folgenden Artikel finden sie hier.

Die Zahlen dort erstaunen. Sie stehen im Gegensatz zur täglichen Medienpropaganda und zu den Panikbotschaften der Politik. Sie zeigen, dass es eher weniger Todesfälle und schwere Lungenprobleme mit Beatmung gibt, als im letzten Jahr. Wie aber kann Covid-19 eine todgefährliche Jahrhundert-Pandemie sein, wenn die Kliniken weniger Lungenentzündungen und Beatmungsfälle, als im Vorjahr melden? Die Krankenhäuser sind nicht stärker belegt, als im Jahr 2019, wie neue Daten der Initiative Qualitätsmedizin zeigen. Eher im Gegenteil. Demnach sanken die Zahlen der Atemwegserkrankungen, der zu Beatmenden und der daran Verstorbenen sogar. RT deutsch schreibt:

Die Kliniken seien überlastet, der Corona-Kollaps drohe. Solche Meldungen schießen derzeit beinahe im Stundentakt durch die News. Das Robert Koch-Institut (RKI) wartet mit steigenden Todeszahlen auf – von Verstorbenen an oder auch nur mit dem Coronavirus. Am Mittwoch meldete die dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) untergeordnete Behörde fast 600 Tote. Die Politiker warnen, Bund und Länder reagieren mit immer härteren Lockdowns und Einschnitten in Grundrechte. Das wirft Fragen auf. Denn die angeblich gegenüber den Vorjahren massiv erhöhte Belegung der Kliniken entpuppt laut neuer Zahlen der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) als Schimäre, als reine Einbildung.

Der Verband IQM, in dem insgesamt 500 Kliniken in Deutschland und der Schweiz organisiert sind, vergleicht in seiner Erhebung Daten zu Patientenzahlen und Erkrankungen der Jahre 2019 und 2020 in 272 deutschen Krankenhäusern miteinander:

  1. Die in dieser Untersuchung erfassten Kliniken verzeichneten in den ersten zehn Monaten dieses Jahres insgesamt 12,8 Prozent weniger Patienten als im selben Zeitraum des Vorjahres. Von Januar bis Oktober 2019 waren es ca. 3,52 Millionen Patienten, von Januar bis Oktober 2020 nur 3,06 Millionen, das sind 451.000 weniger.
  2. Zudem nahm im Jahr 2020 die Anzahl der Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen (SARI-Fälle) gegenüber 2019 sogar um ganze 15,6 Prozent ab. Von Januar bis einschl. Oktober 2019 wurden in den betreffenden Krankenhäusern 198.296 SARI-Patienten versorgt, im selben Zeitraum 2020 waren es bisher 167.375, einschließlich der COVID-19-Fälle. Der prozentuale Anteil von schweren Atemwegserkrankungen in allen in Kliniken behandelten Erkrankungen sank gegenüber 2019 leicht von 5,6 auf 5,5 Prozent.
  3. Die Auslastung in den Intensivstationen (ITS) der in der Untersuchung eingeschlossenen Kliniken war in diesem Jahr insgesamt sogar geringer als im Jahr 2019. Von Januar bis Oktober 2019 gab es 175.314 intensivmedizinisch versorgte Patienten, im gleichen Zeitraum 2020 waren es nur 164.808 Patienten und damit rund 10.500 Kranke weniger. Das ist ein Minus von rund sechs Prozent.
  4. In 2020 mussten bislang insgesamt fast 7.000 ITS-Patienten weniger als 2019 invasiv beatmet werden, als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Die Zahlen sanken von 85.575 im Jahr 2019 auf 78.580 in diesem Jahr – das ist ein Minus von 8,2 Prozent. Weil nicht alle beatmeten Patienten zwangsläufig an Atemwegsinfektionen leiden (z.B. Komapatienten), berechnete die IQM den Anteil der wegen Atemwegsinfektionen beatmeter Patienten an dem Gesamtaufkommen aller Patienten. Der stieg tatsächlich an, wenn auch nur leicht von 2,43 auf 2,56 Prozent.
  5. Nicht anders sieht es bei den Todesfällen in den Krankenhäusern aus. Insgesamt starben von Januar bis Oktober dieses Jahres 75.612 Menschen in Kliniken, im Vergleichszeitraum 2019 hatte es dort es mit 79.412 Verstorbenen knapp 4,8 Prozent mehr Todesfälle gegeben. Auch die Anzahl der an schweren Atemwegsinfektionen Verstorbenen sank um denselben Prozentsatz von 23.553 im letzten Jahr auf 22.420 in diesem Jahr.
  6. In der Intensivbehandlung insgesamt – unabhängig von der Diagnose – fanden in diesem Jahr bisher ebenfalls weniger Menschen den Tod als im Vorjahr. Ihre Zahl sank um 4,7 Prozent von 31.287 auf 29.809. Unter den Toten befanden von Januar bis Oktober vorigen Jahres 25.284 invasiv beatmete Patienten, in diesem Jahr waren es mit 23.388 Toten 7,5 Prozent weniger.

Eine Sache ist aber tatsächlich leicht gestiegen, was die IQM sehr betont: Der Anteil von von besonders schwer an Atemwegsinfekten Erkrankten innerhalb des gesamten Patientenaufkommens. Das ist aber insgesamt stark gesunken. So wurden 2019 knapp fünf Prozent der 3,52 Millionen Patienten auf einer ITS versorgt, in diesem Jahr waren es rund 5,4 Prozent von 3,06 Millionen insgesamt Behandelten.

Dass insgesamt weniger Patienten in den Krankenhäusern allgemein und auch in den Intensivstationen in 2020 aufgenommen wurden, erklärt sich durch die vielen nach hinten verschobenen Operationen im Frühjahr, bei Ausbruch der ersten „Coronawelle“. Der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zufolge, mussten rund 1,6 Millionen Menschen zwischen Mitte März und Mitte Mai ihre Operationstermine nach hinten verschieben. Bei zirka 50.000 Krebspatienten kann man sich vorstellen, dass da mancher darunter war, dessen Krebs in den Monaten weiter gewachsen ist und die Sache verkompliziert hat. Einige werden den späteren Operationstermin auch nicht mehr erlebt haben. Die Kliniken waren aber angewiesen, Betten für COVID-19-Fälle freizuhalten.

Auch ein Krankenhausarzt von der „Front“ legte auf einer Demo sehr überzeugend dar, dass die Lage in den Krankenhäusern sich anders darstellt, als in den Medien beschrieben:

Zum Schluss muss einmal festgehalten werden, dass letztendlich die alles entscheidende Frage ist: Gibt es signifikant mehr Tote insgesamt, als die normale, jährliche Todesrate – und, nein, die gibt es nicht. Eine tödliche Seuche zeichnet sich nicht dadurch aus, dass es nicht mehr Todesfälle als sonst gibt. Nicht einmal die wahrscheinlich zusätzlichen Toten durch ausgefallene Behandlungen und Operationen spielen hier eine signifikante Rolle. Oder die gestiegene Selbstmordrate unter denen, die durch den Lockdown ihre Existenz verloren haben. Natürlich ist der Tod für den Betroffenen und seine Angehörigen immer ein furchtbares Ereignis. Aber das gehört zum Leben und solange es nicht deutlich mehr Todesfälle als üblich gibt, ist es auch keine tödliche Pandemie, die über uns gekommen ist und uns alle hinwegrafft. Das Geschehen hier in Deutschland bewegt sich im Rahmen einer Grippewelle – und noch nicht einmal einer schweren Grippewelle, wie die Statistiken des Euromomo (Europäischer Mortalitäts Monitor) hier zeigen:

Die beiden oberen Kurven sind Deutschland, davon Berlin und Hessen. Wie wir sehen, steigt die Mortalitätsrate im Frühjahr 2018 deutlich an. In beiden deutschen Kurven eindeutig über die rot gestrichelte Linie, ein zweiter Spike knapp über die rote Linie ist im Sommer zu sehen. Aber im ganzen Jahr 2020 berührt die Kurve der Todesfälle nicht einmal die rote Linie, weder im Frühjahr, noch im Winter. Bei der „Hessen-Kurve“ sehen wir sogar einen deutlichen Abfall der Kurve ganz am Schluss. Ansonsten läuft die Kurve der Todesrate ganz friedlich vor sich hin.

Es gibt keine Übersterblichkeit.