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von Niki Vogt
Der Focus gräbt ein altes Papier aus, das schon zu Beginn der Pandemie denen bekannt war, die auch mal über den Tellerrand hinausschauen. Sehr zurückhaltend lässt der Fokus ein gewisses Befremden über dieses Strategiepapier durchschimmern, das damals von einer Million Toter in Deutschland durch „Corona“ faselte.
Die Welt berichtet – ebenfalls eher vorsichtig – Sie habe E-Mails in der Hand, die belegen, dass die Bundesregierung Druck auf Wissenschaftler, explizit das RKI ausgeübt habe, die Prognose für die beginnende Pandemie so erschreckend, wie möglich zu gestalten. Innerhalb von vier Tagen lieferten die beauftragten Wissenschaftler. Die Originalzitate aus diesem Papier muten entsprechend erschreckend an und sollten heute einmal öffentlich aufgearbeitet werden, handelt es sich doch dabei nach heutigem Kenntnisstand ganz klar um gezieltes, bewusstes und gewolltes Panik schüren.
Das vertrauliche „Horror-Papier“ war lang bekannt
Der Focus berichtet über dieses Paper ziemlich verharmlosend und in lauwarmen Betrachtungen, obwohl die E-Mails, die der Welt nach einer juristischen Auseinandersetzung zugänglich gemacht werden mussten, klar belegen, dass es hier um gewollte, unverantwortliche Angstmache geht.
Dabei tut der Focus gerade so, als sei die Existenz dieses Papers gar nicht wirklich belegt:
„Das Bundesinnenministerium unter Innenminister Horst Seehofer (CSU) soll im März 2020 Wissenschaftler mehrerer Forschungsinstitute und Hochschulen für politische Zwecke eingespannt haben. Aufbauend auf deren Modell sei ein Papier erarbeitet worden, das über eine Million Corona-Tote in Deutschland prognostizierte.“
Der Focus hatte aber damals selbst darüber berichtet. In seinem Artikel „Internes Papier aus Innenministerium empfahl, den Deutschen Corona-Angst zu machen“. (Die original-URL des Artikels lautete sogar: https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html)
„Dramatische Lage“ zeichnen, um „repressive Maßnahmen“ durchsetzen zu können
„Das Innenministerium hatte sich geweigert, das Papier auf Grundlage des Presserechts und des Informationsfreiheitsgesetzes für andere Medien verfügbar zu machen: Das Dokument sei ‚Verschlusssache‘ und ‚nur für den Dienstgebrauch‘. Jetzt hat das gemeinnützige Portal ‚Frag den Staat‘ das vollständige, 17 Seiten lange Papier veröffentlicht. Und es stellt sich heraus: Das Papier befasste sich nicht nur mit der Frage, wie die Pandemie am besten einzudämmen ist. Die Autoren beschäftigten sich auch mit Kommunikationsstrategien. Wie vermittle ich den Menschen den Ernst der Lage? Und wie bewege ich sie zum Mitmachen, wenn es um Ausgangsbeschränkungen geht, um Restaurantschließungen und ums Homeoffice? (…) Um der Bevölkerung den Ernst der Lage klarzumachen, empfehlen die Autoren drastische Maßnahmen. ‚Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden‘, schreiben die Verfasser, und nennen gleich drei konkrete Beispielszenarien.“
Explizit werden in dem besagten Papier aus März/April 2020, als noch keine validen Erkenntnisse über die Auswirkungen von Corona vorlagen, ganz absichtsvoll und bewusst und unverblümt Schockstrategien vorgeschlagen, um die Bürger in Angst und Schrecken zu versetzen und gefügig zu machen. Es werden Szenarien gezeichnet, wie z.B. Massen von Corona-Schwerkranken ins Krankenhaus wollen, wegen der Überlastung aber nicht aufgenommen werden können und um Luft ringend qualvoll zu Hause sterben müssen. Ersticken ist eine Urangst, argumentieren die Verfasser des Papers eiskalt. Dazu komme dann die Qual der Angehörigen, die der Tragödie hilflos zusehen müssen. Das ist schon ein Horrorfilm-Drehbuch und grauenhaftes Kopfkino vom Feinsten, das hier ganz absichtsvoll betrieben wird.
Die nächste Empfehlung der wissenschaftlichen Autoren: Kindern Angst zu machen. Was sich als vollkommen falsch erwiesen hat, wird hier zum fast schon genüsslich ausformulierten Albtraum: „Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern“, schreiben sie. „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“ Da haben die Verfasser Recht und gerade darum sollte man das erst prüfen, bevor man so apokalyptische Märchen erzählt.
Ein weiteres Drohszenario darf nach dem Willen der Panikverbreiter auch nicht fehlen: Mögliche Langzeitschäden durch Corona – und zwar mit haltlosen Behauptungen, denn im März/April konnte man überhaupt noch keine Langzeitschäden diagnostizieren, weil es schlicht noch keine „Langzeit“ gab. Heute weiß man, es gibt Einzelfälle mit Langzeitschäden, aber nicht auf breiter Front. Doch damals mahnte das Paper unverdrossen: „Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzinfarkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren.“
Natürlich darf ein Hinweis auf die Spanische Grippe nicht fehlen, die gegen Corona wie ein milder Frühlingshauch aussehen soll. Es müsse „historisch argumentiert werden“, fordern die Verfasser und haben auch gleich eine Formel parat: „2019 = 1919 + 1929“ und soll bedeuten: Im Jahr 1919 verbreitete sich die Spanische Grippe aus den USA in die ganze Welt und tötete je nach Zählung zwischen 25 und 50 Millionen Menschen. Das Jahr 1929 ist wiederum das Jahr der berühmten Weltwirtschaftskrise, die unter anderem zum Aufstieg des Faschismus in Deutschland beigetragen hatte und in den USA eine echte Hungersnot hervorrief. Das soll den Deutschen die schlotternde Angst einjagen: Die Corona-Pandemie wird genauso schlimm wie Spanische Grippe mit Bergen von Toten und die Weltwirtschaftskrise mit Elend und Hungertoten zusammen, wenn die Leute nicht gehorchen und Eindämmungsmaßnahmen diszipliniert befolgen. Diese Formel müsse doch „jedem einleuchten“, schreiben die Verfasser.
Die abstrusen Zahlen waren wissentlich aus der Luft gegriffen
Tatsächlich sind wir in Deutschland insgesamt von Ausbruch bis zum 6. Februar 2021 bei offiziell 15.400 Toten, die angeblich durch oder auch nur mit Corona gestorben sind. Das sind nur 1,5% von der Million Toten, die diese Endzeit-Propheten uns für Deutschland vorhergesagt haben.
Ein Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands (mit ca. 82.000.000, in Worten Zweiundachzig Millionen Einwohnern) wären 820.000 (in Worten Achthundertzwanzig Tausend) Menschen, also etwas weniger als die prognostizierte eine Million. Wir haben aber nur 15.400 Tote bisher und damit etwa 0,19% der Bevölkerung – also nicht einmal eine Übersterblichkeit. Diese Horror-Prognose oder Drohung war einfach grotesk. Natürlich konnte man es damals noch nicht genau abschätzen, was kommt, und hinterher ist man immer schlauer. Aber eine Fehleinschätzung dieser Größenordnung, die sich fast um das Hundertfache verhaut, das ist an sich schon extrem erklärungsbedürftig. Dass diese Fehleinschätzung aber auch noch aufgrund einer Anforderung „Horror und Panik zu erzeugen“ daherkommt, ist unverzeihlich.
Weltweit sind es bisher bei ca. 7,8 Milliarden Menschen insgesamt auch nur 2,3 Millionen Todesfälle. Das sind 2,3 von 7.800 Menschen. Jeder von ihnen schade und bedauerlich, aber rein statistisch ebenfalls keine Übersterblichkeit.
Entlarvender E-Mail-Verkehr: Rechtfertigung für „repressive Maßnahmen“ gewünscht
Jetzt berichtete die Welt am Sonntag unter dem Titel „Innenministerium spannte Wissenschaftler für Rechtfertigung von Corona-Maßnahmen ein“. Die Welt hält sich nicht auf mit „mutmaßlichen“ Phrasen, wie „soll haben“, „xy zufolge“ … „Ein Expertenteam von RKI, RWI, IW, SWP, Universität Bonn/University of Nottingham Ningbo China, Universität Lausanne und Universität Kassel bestätigt diese Zahlen mit einem für Deutschland entwickelten Gesamtmodell“, heißt es …
Die Welt redet vielmehr erstaunlich Klartext:
„Ein umfangreicher Schriftwechsel, der WELT AM SONNTAG vorliegt, zeigt: In der ersten Hochphase der Pandemie wirkte das Haus von Innenminister Horst Seehofer auf Forscher ein. Daraufhin lieferten sie Ergebnisse für ein dramatisches ‚Geheimpapier‘ des Ministeriums. Das Bundesinnenministerium spannte in der ersten Welle der Corona-Pandemie im März 2020 Wissenschaftler mehrerer Forschungsinstitute und Hochschulen für politische Zwecke ein. Es beauftragte die Forscher des Robert-Koch-Instituts und anderer Einrichtungen mit der Erstellung eines Rechenmodells, auf dessen Basis die Behörde von Innenminister Horst Seehofer (CSU) harte Corona-Maßnahmen rechtfertigen wollte. Das geht aus einem mehr als 200 Seiten starken internen Schriftverkehr zwischen der Führungsebene des Innenministeriums und den Forschern hervor, der WELT AM SONNTAG vorliegt. Eine Gruppe von Juristen hat den E-Mail-Verkehr in einer mehrmonatigen rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Robert-Koch-Institut erstritten.“
„Die Welt“ schreibt im Begleittext des Videos:
Das Bundesinnenministerium spannte in der ersten Welle der Corona-Pandemie im März 2020 Wissenschaftler mehrerer Forschungsinstitute und Hochschulen für politische Zwecke ein. Es beauftragte die Forscher des Robert-Koch-Instituts und anderer Einrichtungen mit der Erstellung eines Rechenmodells, auf dessen Basis die Behörde von Innenminister Horst Seehofer (CSU) harte Corona-Maßnahmen rechtfertigen wollte.
Das geht aus einem mehr als 200 Seiten starken internen Schriftverkehr zwischen der Führungsebene des Innenministeriums und den Forschern hervor, der WELT AM SONNTAG vorliegt. Eine Gruppe von Juristen hat den E-Mail-Verkehr in einer mehrmonatigen rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Robert-Koch-Institut erstritten. I
m E-Mail-Wechsel bittet etwa der Staatssekretär im Innenministerium, Markus Kerber, die angeschriebenen Forscher, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.
Die Wissenschaftler erarbeiteten dem Schriftverkehr zufolge in nur vier Tagen in enger Abstimmung mit dem Ministerium Inhalte für ein als geheim deklariertes Papier, das in den folgenden Tagen über verschiedene Medien verbreitet wurde.
Darin wurde ein „Worst-Case-Szenario“ berechnet, laut dem in Deutschland mehr als eine Million Menschen am Coronavirus sterben könnten, würde das gesellschaftliche Leben so weitergeführt wie vor der Pandemie.
Nun, das „Horror“-Papier wurde damals veröffentlicht, der E-Mailverkehr ist neu. Und er offenbart, dass die Politik Druck auf die Wissenschaftler ausgeübt hat, ein Schreckensszenario zu zeichnen – und das jetzt vertuschen will. Doch die Mails belegen, dass die Politik ein Modell des absoluten Worst Case bestellt hatte, und zwar, DAMIT „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ eingeführt werden konnten. Das Papier wurde in vier Tagen zusammengeschustert. Damit ist auch eine gewissenhafte Schätzung der Risiken unter Berücksichtigung aller Wahrscheinlichkeiten nicht mehr glaubhaft.
Nicht mehr reparabler Vertrauensverlust
Man hat sich also nicht einfach geirrt. Man ist nicht guten Glaubens über das Ziel hinausgeschossen. Es ging offenbar genau darum, die Bürger so einzuschüchtern und zu verängstigen, dass man die Knute gegen das Volk auspacken konnte. Eine Million Tote, 57 Millionen mit schlimmen Symptomen Infizierte – wem schlottern da nicht die Knie?
Spätestens jetzt ist das Vertrauen in die Politik, das Robert-Koch-Institut und diverse Universitären Wissenschaftler dahin. Wir können das, was die Kanzlerin und die Politiker sagen nur noch mit Vorsicht genießen. Selber nachforschen ist besser. Gekaufte und missbrauchte, am öffentlichen Tropf oder an den großzügigen Spenden bestimmter Stiftungen hängende, wissenschaftliche Einrichtungen haben ihre Seele und ihre wissenschaftliche Integrität verkauft.
Welche Wut diese Enthüllung anscheinend im Volk hervorruft, lässt sich daran erkennen, dass die Kommentare unter dem obigen Video gesperrt sind: „In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.“
Nur in einem Punkt haben sich die Wissenschaftler möglicherweise nicht geirrt: Es könnte tatsächlich eine verheerende Wirtschaftskrise geben mit Mangel, Hunger, Arbeitslosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Egal, ob das von Leuten, wie Klaus Schwab beabsichtigt war oder nicht: Die besagten Wissenschaftler waren willige Erfüllungsgehilfen. Sie lieferten solche Strategie-Papiere, mit denen sie die Leute in einen Lockdown nach dem anderen zwangen. Sie sind mitverantwortlich, sollte es wirklich zu Armut, Gewalt und Hunger kommen.
Nur: Warum wird das jetzt in genau den Medien hochgekocht, die doch immer nibelungentreu an der Seite der Regierung und Politik auf das widerspenstige Volk eingedroschen haben? Ist da ein Licht aufgegangen? Oder sind das Absetzbewegungen angesichts dessen, was man mit angerichtet hat?
Dies ist ein überarbeiteter Beitrag, dessen Erstfassung auf der Seite „dieUnbestechlichen.com“ erschien.