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von Niki Vogt
Es gibt ein Gerücht, dass Geimpfte nicht mehr fliegen dürfen und die Fluggesellschaften Geimpfte nicht mehr befördern wollen, weil sie fürchten, haftbar gemacht zu werden, wenn geimpfte Passagiere eine Thrombose im Flieger erleiden.
Der Sender abc berichtet eiligst, dass das nur ein Gerücht und natürlich gar nichts daran sei. Genauso, wie es erst als Gerücht abgetan wurde, das manche Airlines Ungeimpfte nicht mehr befördern? Das Gerücht stellte sich aber dann doch als wahr heraus. Der CEO der australischen Airline Quantas – die mit dem Känguru – , Alan Joyce, sinnierte auch öffentlich darüber, ob man fürderhin nur noch Geimpfte mit Impfpass befördern sollte.
Ein Facebook-Post behauptete (Übersetzung):
Ich habe von jemandem, der Kontakt innerhalb der Fluggesellschaft hat, gehört, dass sie gerade darüber diskutieren, dass die Geimpften nicht mehr fliegen dürfen. Weil die Impfung Blutgerinnsel und Blutungen hervorrufen können und das lebensgefährlich ist – wenn das in mehreren tausend Metern Höhe passiert. Deshalb wollen die Fluggesellschaften dieses Risiko nicht eingehen und verklagt werden und sie wollen keine Todesfälle an Bord. …
Sowohl Quantas Airlines als auch Virgin Australia bestätigten den eilends tätigen Faktencheckern, dass niemand solche Ausschlüsse Geimpfter beschlossen habe.
Das ist wahrscheinlich richtig, das wurde aber auch von dem „Verschwörungstheoretiker“ nicht behauptet, sondern nur, dass man darüber in der Fluggesellschaft (wahrscheinlich Quantas oder Virgin Australia) „diskutiere“. Genauso, wie Herr Alan Joyce darüber diskutierte, Ungeimpfte nicht mehr zu befördern.
Alles nur wilder Unsinn? Erstens ist es schon seltsam, dass die Airlines dermaßen aufgeregt dementieren und dazu umfangreiche Presseerklärungen machen und auf ihre bereits im November 2020 verbreitete Presseerklärung zu der Impfpolitik von Quantas verweisen, in der sie mehrfach betonen, wie energisch sie die ganze Impfpolitik unterstützen.
Auch der Sprecher von „Virgin Australia“ bestätigte den Faktencheckern prompt, dass man sich in der Airline strikt an die Empfehlungen der Regierung und der Gesundheitsbehörden zum Thema Impfung halte. Und alle Entscheidungen treffe man zum Wohle der Passagiere und der Gesundheit und Sicherheit der Crew.
Aber wie steht es denn um die Geimpften und ihre Thomboseanfälligkeit? Sooo weit hergeholt scheint mir das Thema gar nicht zu sein. Tatsächlich ist es so, dass bei Langstreckenflügen in großer Höhe die Thrombosegefahr zwar nicht hoch ist, aber eben doch durchaus vorhanden. Das Netz ist voll von Artikeln hierzu. Berücksichtigt man nun, dass bei allen bisherigen Covid-Impfungen ein erhöhtes Thromboserisiko nachweislich besteht („ungewöhnliche Häufung sehr seltener Fälle von Thrombosen“ ist die offizielle Formulierung) und addiert man nun die „seltenen Fälle“ von Flugthrombosen als Risiko obendrauf, dann ist es alles andere als vollkommen absurd, dass man intern bei den Airlines darüber mal spricht, ob da irgendwelche Schadensersatzklagen drohen, wenn man Geimpfte auf Langstreckenflüge in großer Höhe befördert und zwei durchaus gefährliche Thromboserisiken sich aufaddieren.
Der Direktor der australischen Infektionsbekämpfung, Gesundheitsfürsorge und Epidemiologie (Infection Prevention and Healthcare Epidemiology), Herr Professor Allen Cheng, sozusagen das CDC Australiens, meint, die gewöhnlichen Blutgerinnsel, wie sie bei Langstreckenflügen vorkommen, hätten nichts mit den Impfthrombosen, also den Thrombosen mit Thrombocytopenie-Symptomen zu tun (thrombosis with thrombocytopenia syndrome) zu tun. Diese seien weit weniger häufig und nur im Zusammenhang mit bestimmten Medikationen auftretend, wie z.B. bei dem AstraZeneca Impfstoff. Diese Art von Thrombosen könnten zwischen vier und 20 Tagen nach der Impfung auftreten. „Und daher denken wir nicht, dass die Impfung das Risiko für normale Thrombosen erhöht.“
Das muss man nochmal ganz genau lesen. Woher will der Herr Cheng wissen, wie lang die jeweilige Impfung bei jedem Passagier her ist? Dürfen denn Leute, deren Impfung noch keine 20 Tage her ist und die ein Risiko haben, doch mitfliegen? Oder die vielleicht nicht? Woher weiß er, dass der verminderte Höhendruck nicht auch die Impfthrombosen besonders begünstigt? Oder die Thromboseneigung nach dem Impfen nicht doch auch ganz „normale“ Blutungen/Thrombosen erzeugt? Impflinge bekommen nämlich bei der Impfung auch den Rat, falls sie kleine Einblutungen irgendwo unter der Haut, sogenannte „Petechien“ bemerken, müssen sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen. Es geht bei den Impfthrombosen nicht nur um Sinusvenenthrombosen. Was er da sagt, überzeugt nicht. Es ist, wie so vieles vorher, nämlich für den halbwegs Informierten mit vielen Fragezeichen und Unlogik verbunden.
Immerhin widmet der britische Telegraph dieser Frage einen ganzen Artikel: „How long should you wait before flying after your Covid jab?“ (Wie lange sollten sie nach ihrer Covid-Impfung mit dem Fliegen warten?)
Sollten, was Gott verhüten möge!, doch solche Fälle auftreten, in denen Leute durch die Kombination Langstreckenflug plus Covid-Impfung schwere Schäden oder den Tod durch Thrombosen erleiden, hätten wir wieder einmal so einen Fall, dass mit absoluter Breitspurigkeit Wahrheiten in Sachen Covid und Impfung verkündet wurden, die sich dann als fataler Irrtum herausstellen. Das haben wir schon bei den erwarteten und prognostizierten Totenzahlen der Pandemie erlebt, die uns – vollkommen überzogen – Zig-Millionen Coronatote pro Land vorhersagten. Auch, was die wunderbar verträgliche und sichere Impfungen betrifft, deren schlimme Nebenwirkungen so lange vertuscht und abgestritten wurden, bis es nicht mehr ging. Und die völlige „Überlastung“ der Intensivbetten samt drohender Brutal-Triage, die es nie gegeben hat.
Dann würde es allerdings etwas kompliziert für die Fluggesellschaften. Weder Ungeimpfte noch Geimpfte dürften dann fliegen. Vielleicht gerade noch die Genesenen.