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von Niki Vogt
Die Lockdowns waren für uns alle eine große Belastung und heftig umstritten. Und obwohl schon im Frühjahr 2021 begründete Kritik und Zweifel an Sinnhaftigkeit und Nutzen des Lockowns laut wurden, schickte uns die Berliner Regierung noch durch weitere Monate der Einsamkeit und Gefangenschaft in den eigenen vier Wänden – ohne Möglichkeit zu sozialen Kontakten, in Ungewissheit, ob der Job verlorengeht, für viele ohne Einkommen und in Angst vor einer tödlichen Seuche draußen. Allen war klar, dass das auch Aggressionen erzeugen musste. Die AfD-Fraktion stellt nun im Rückblick auf über zwei Jahre Corona-Stress den Antrag, die menschlichen Kollateralschäden zu bewerten, aufzuarbeiten und Hilfen anzubieten.
Interessant ist, dass außer der AfD niemand in den anderen Fraktionen Interesse daran zu haben scheint, welche Schäden die Lockdowns angerichtet haben und zu evaluieren, wie denn das Schaden-Nutzen-Verhältnis zu bewerten ist. Kein Wunder, denn es gibt Studien, die an den trotz aller Versprechen mehrfach verhängten Sperrungen kaum ein gutes Haar lassen.
Schon am 27. April 2021 schreibt das Magazin Cicero:
„Im Kampf gegen die Corona-Pandemie setzen viele Länder auf strikte Freiheitsbeschränkungen. Ein kanadischer Ökonom hat 80 Studien zum Nutzen dieser Lockdown-Politik ausgewertet – und kommt zu einem vernichtenden Ergebnis.“
Was der Wirtschaftswissenschaftler Douglas Allen in einer Studie recherchierte und auswertete und auf der Webseite der Simon Fraser University veröffentlichte, ist eine Meta-Studie, d.h. er wertete 80 Studien aus, um damit eine Überblicksstudie zu erstellen. Er arbeitete also auf einer breiten, wissenschaftlich fundierten Basis.
Seine Diagnose ist vernichtend. Viele der Studien zu Covid 19 gingen von postulierten Annahmen aus, die sich im Nachhinein als falsche Einschätzungen erwiesen. Der Nutzen der Lockdowns wurde überschätzt, die Schäden und Kosten unterschätzt. Nicht einmal einen nennenswerten Einfluss auf die Todesfälle ist zu sehen. Douglas Allen benennt auch den Kardinalfehler: All die schlauen Doktoren- und Professorenköpfe übersahen den Hauptfaktor: Das menschliche Verhalten:
„Strenge Lockdown-Regeln könnten nicht verhindern, dass einige Menschen sich nicht daran halten, argumentiert der Wirtschaftswissenschaftler. Umgekehrt würden viele ihr Verhalten während einer Pandemie freiwillig anpassen, auch wenn kein Lockdown verordnet worden sei.“
(Kleine Anmerkung am Rande: Douglas Allen nannte es im Frühjahr 2021 den größten politischen Fehler in Friedenszeiten, der in die Geschichte Kanadas eingehen wird. Er konnte damals nicht ahnen, dass Premierminister Justin Trudeau einen noch viel größeren Fehler im „Kampf“ gegen den Freedom Convoy der kanadischen Trucker machen würde, indem er Gewalt und drakonische Strafen gegen die Trucker durchzusetzen versuchte und den Unterstützern im Volk die Konten sperren ließ – was fast zu einer Kernschmelze der Banken geführt hätte, auf jeden Fall aber zu einem immensen Vertrauensverlust der Kanadier.)
Douglas Allen ist nicht der einzige, der den Lockdowns wissenschaftlich bescheinigt, mehr Schaden als Nutzen gestiftet zu haben. Auch die sogenannte „Stanford-Studie“ des wissenschaftlichen Schwergewichtes und Medizinwissenschaftlers Prof. Dr. John A. Ioannidis zeigt unmissverständlich, dass diese „Prison-Planet“ Maßnahme, alle Menschen daheim einzusperren, nutzlos, weil ohne signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen, aber dafür wirtschaftlich und menschlich katastrophal war.
Kindern seien weltweit „Millionen an Lebensjahren“ gestohlen worden. Im Vergleich mit Schweden und Südkorea, wo man relativ entspannt mit der Pandemie umging und dennoch besser herauskam als die Länder mit den restriktiven Maßnahmen. Die Akut- und Folgeschäden der Lockdowns:
Hunger, Versorgungsengpässe, Ausfall des Einkommens und dadurch große Probleme, wie Schulden oder die Unmöglichkeit, einzukaufen. Suchtentwicklungen, nicht durchgeführte, aber notwendige medizinische Behandlungen, Zunahme von Nicht-COVID-Krankheiten durch nicht funktionierende Gesundheitsdienste, verringerte psychische Gesundheit und zunehmende Fälle von Selbstmorden sowie einer Vielzahl wirtschaftlicher Folgen mit gesundheitlichen Auswirkungen wie beispielsweise einen Jobverlust, Existenzvernichtung, oder Firmeninsolvenzen. Viele Häuslebauer gingen bankrott. Isolation und Entwicklungsstörungen bei Kindern wegen fehlenden Kontakts zu Schulkameraden und Freunden, Bildungsverlust wegen ausgefallenen Unterrichts und die Dramen der häusliche Gewalt, die in nicht wenigen Fällen bleibende Traumata verursachte.
Eine weitere, neuere Metastudie aus dem Januar 2022 kommt zu ähnlichen Ergebnissen:
Die Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität Baltimore, bisher eher als ein fleißiger Diener der Agenda des WEF und der Mächtigen aufgefallen, stellten nach umfangreichen Auswertungen ebenfalls fest, dass die harten Lockdowns, die man trotz aller Bedenken und Risiken und Gegenwehr der Bevölkerung durchdrückte, fast keine Corona-Todesfälle verhindert haben. Die Senkung der Corona-Tode beträgt den Studienautoren Jonas Herby, Lars Jonung und Steve H. Hanke zufolge magere 0,2 Prozent. Die Schulschließungen brachten sogar nur 0,1 Prozent weniger Coronatote, schädigten aber eine ganze Generation von Kindern.
Und auch hier werden dieselben Kollateralschäden festgestellt: Erhöhung der Arbeitslosigkeit, große Lücken in der Schulbildung, Ausbildung, Weiterbildung und Studium, Verursachung politischer Unruhen, Beschädigung der liberalen Demokratie und Zunahme der häuslichen Gewalt.
Diese dunkle Seite der Lockdowns wurde in den heiligen Hallen des Bundestages kaum thematisiert. Doch Organisationen wie der weiße Ring, Frauenhäuser und Vereine, die sich um Opfer häuslicher Gewalt kümmern, berichten von einem sprunghaften Anstieg der Hilfegesuche während der Lockdowns. So berichtet allein der „weiße Ring“:
„Bei häuslicher Gewalt haben wir 2020 ein Plus von etwa zehn Prozent zu verzeichnen, seit 2018 sogar um 20 Prozent. Und wir werden wohl in diesem Jahr das Niveau von 2020 wieder erreichen, (…) 20 Prozent aller Fälle, die wir im Weißen Ring bearbeiten, beziehen sich inzwischen auf häusliche Gewalt „, sagte der Bundesvorsitzende der Hilfsorganisation, Jörg Ziercke. Insgesamt hätten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den rund 400 Außenstellen 2020 rund 17.000 Fälle betreut.
Von 2019 auf 2020 sei die Zahl der Anrufe um etwa 4.000 auf rund 22.000 gestiegen. Der Bundesvorsitzende des „Weißen Rings“, Jörg Ziercke erwartet für das abgeschlossene Jahr 2021 keine besseren Zahlen. Rund 80 Prozent der Gewaltopfer seien Frauen „und dieser Anteil ist seit 2020 schon wieder um 3 bis 5 Prozent angestiegen.“ Tatsächlich sei die Lage aber wahrscheinlich noch schlimmer, Meint Jörg Ziercke, denn das Dunkelfeld habe sich „wegen der beengten Wohnverhältnisse und des ständigen Aufeinandersitzens in den Lockdown-Phasen eher noch vergrößert“.
Zu den Misshandlungen und dem Missbrauch von Kindern während des Lockdowns gibt es wenig zu finden. Auf einmal scheint das nebensächlich. Das Reaktionsnetzwerk Deutschland schrieb im November 2020:
„Es geschieht hinter verschlossenen Türen, fernab der öffentlichen Wahrnehmung. Die Täter sind meist Familienmitglieder wie (Stief-)Väter, Großeltern, Geschwister oder (Stief)-Mütter. Der Deutsche Kinderverein schätzt, dass jeden dritten Tag ein Kind in Deutschland an den Folgen von körperlicher Misshandlung stirbt. Auch emotionale und sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung sind beim Thema Kindesmissbrauch keine Unbekannten. Schon zu Beginn der Corona-Krise kam die Sorge auf, dass die Pandemie die Situation in den Familien verschärfen könnte. Zufluchtsorte wie Schulen und Kindertagesstätten mussten während des ersten Lockdowns im Frühjahr wochenlang geschlossen bleiben.“
Es zeigte sich, dass aus Schulen und Kindergärten, die sonst Meldung machen, wenn sie Anzeichen von Kindesmissbrauch oder Misshandlungen sehen, so gut, wie nichts mehr kam. Diese Kinder waren ihren Peinigern nun vollkommen ausgeliefert. Nicht nur, dass sie keine Möglichkeit mehr hatten, ihre Qual zu zeigen, sie waren auch noch auf engem Raum eingesperrt mit einem Täter, der durch die Lockdown-Situation in besonderem Maße reizbar und aggressiv war. Gleichzeitig gab es kein Entrinnen. Nirgendwohin. Es müssen sich schlimme Tragödien abgespielt haben.
Es gab jedoch auch Meldungen. Die kamen dann aus der Nachbarschaft, die durch das Gebrüll, Kindergeschrei und Poltern aus der Wohnung aufmerksam wurden und Hilfe herbei riefen.
Hören und sehen wir Reue und Bedauern aus den Reihen der Politik? Gibt es Bemühungen, den angerichteten Schaden zu mildern? Nein. Die häuslichen Dramen des Lockdowns, die missbrauchten und misshandelten Kinder und Frauen, die Selbstmorde der in ihrer Existenz Vernichteten, all das wird unter einem Mantel des Schweigens begraben. Genau, wie auch die Fälle der Impfgeschädigten und Impftoten.
Da kommt jetzt die pöhsepöhse AfD und stellt einen Antrag, dass die Regierung sich um die Opfer ihrer Lockdowns kümmert, die sie selbst auch dann noch verhängt hat, als schon klar war, dass sie nichts bringen und die Menschen sinnlos quälen.
Aber keine Sorge. Es wird laufen, wieso oft. Der AfD-Antrag wird weg-ignoriert. Keine Lorbeeren dem Feinde! Egal, wie richtig und gut ein Vorstoß der – demokratisch gewählten – AfD ist, man kooperiert nicht mit dem Bösen. Wetten, dass demnächst ein Programm der Koalitionsparteien aufgelegt wird, das (wieder einmal) den Antrag der AfD unter einem schicken Namen und mit viel Verzierung, Geld und Tamtam aufgreift und sich als Feder an den Hut steckt? Man kann zur AfD stehen, wie man will, aber dieses Muster beginnt doch auch denen aufzufallen, die keine Fans der AfD sind.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite „Die Unbestechlichen.com„