Niki Vogt auf Telegram folgen
von Dirk Lauer, Wolfgang van de Rydt und Maria Schneider
Kommentare: Niki Vogt
Dirk und Wolfgang machten sich ein Jahr nach dem katastrophalen Hochwasser im Ahrtal auf, um zu sehen, ob es die berühmten Kohl’schen „blühenden Landschaften wieder an der Ahr zu sehen gibt. Auch AUF1 war vor Ort – und wollte sehen, was die versprochene schnelle und unbürokratische Hilfe alles bewirkt hat. Dieser Bericht zeigt die tatsächliche Lage im Ahrtal mit Bildbeweisen von damals und heute. Es ist mehr, als ernüchternd. Ich setze hier Maria Schneiders Bericht hinein. (Meine Kommentare farblich abgesetzt)
Reportage aus dem Ahrtal: „Nach oben gucken, Sterne sehen.“
Maria Schneider zieht ein trauriges Fazit:
Mein Kollege Daniel Matissek hat zusammen mit Auf1 verschiedenste Bürger im Ahrtal zu Wort kommen lassen. Das Ergebnis ist ein Armutszeugnis für Deutschland.
Auf die Frage, ob es Diffamierungen der Helfer als AfDler Querdenker, Rechtsradikale gegeben hätte, stellt Jürgen Höbbel, einer der vielen Geschädigten im Ahrtal fest, dass er noch gelernt hat, dass man in der Demokratie mit jedem redet. Zudem hätten nicht die Politiker hier etwas geleistet, sondern die deutsche Gesellschaft in all ihren Farben.
Weiter erfährt man, dass die Spenden mit Verzögerung ausgezahlt werden. Nach wie vor sind zahlreiche Einwohner in einer hoffnungslosen Lage. Wer eine Elementarversicherung abgeschlossen hatte, erhält vom Staat keine Hilfsgelder. Die Versicherungen wiederum zögern die Auszahlung der Gelder hinaus. Opfer sind wieder einmal die Bürger, die nun mittellos dastehen.
Viele Gebäude wurden verlassen, zahlreiche Bürger zogen weg. Etliche Gegenden sehen noch aus wie direkt nach der Flut und muten wie ein Kriegsgebiet in der Ukraine an.
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Hier einmal eine Bildergalerie, wie es am 15. Juli 2022, also ein ganzes Jahr nach dem Hochwasser, heute immer noch aussieht von Dirk Lauer:
@pressecop24.com Bildergalerie so sieht es im Ahrtal nach der Flutwelle wirklich aus, Stand 15.07.2022 #Ahrtal #badneuenahrahrweiler🇩🇪 #Flutopfer #Hochwasser #Dreyer ♬ RelaxingMusic – MeteoMusic
Dass Malu Dreyer wegen ihrer Krankheit Multiple Sklerose nicht selbst die Orte begehen kann, sondern geführt werden muss, ist nachvollziehbar. Dies wäre nicht so schlimm, sagt Jürgen Höbbel, da jeder krank werden könne. Ja. Das ist aber nicht der Vorwurf. Es geht darum, dass die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt wurde, obwohl die Behörden von der Gefahr und der kommenden Flut wussten.
Der Chef des Landesumweltamtes von Rheinland-Pfalz musste in der Vernehmung einräumen, dass die weitergeleiteten Hochwasserprognosen aufgrund Stunden alter Meldungen des Deutschen Wetterdienstes erstellt wurden. Auch sei aufgrund eines Übertragungsfehlers kurz vor 20 Uhr der Pegelstand der Ahr deutlich abgesenkt und erst später korrigiert worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den ehemaligen Landrat Jürgen Pföhler und den Leiter des Krisenstabs wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung und fahrlässigen Körperverletzung durch Unterlassen.
Und dass selbst dann, als das Ausmaß der Katastrophe klar war, konnten die Hilfsorganisationen zum Teil nicht helfen, weil die Behörden unfähig und unorganisiert waren. Auf dem Nürburgring standen Unmengen an Helfern, Gerät und Fahrzeugen untätig herum, weil keine Einsatzpläne vorlagen. Ich war selber am nächsten Tag dort, weil eine meiner Töchter dort – Gott sei Lob und Dank! – die Flutnacht mit ihrer Familie überlebt hat. Es war eine einzige, dilettantische Wurstelei. Die Helfer, die überhaupt durchkamen, taten ihr Bestes. Aber schon der Ausfall von Internet vor Ort, legte notwendige Kommunikationsgeräte lahm. Ich habe gesehen, wie sich Feuerwehrleute, Rotkreuzler und THW um einen Wagen scharten, weil dort noch jemand ein altes Funkgerät hatte, mit dem er jemand anders irgendwo nach einer noch befahrbaren Straße fragen konnte. Von einer zentralen Einsatzleitung ganz zu schweigen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz zur Flutkatastrophe an der Ahr am 14. Juli und 15. Juli offenbaren schwere Pannen durch Landesbehörden in Rheinland-Pfalz und dem Krisenstab der Kreisverwaltung Ahrweiler. Das legen zahlreiche Vernehmungen sowie die Auswertung des Einsatztagebuchs und mehr als 6000 Notrufen nahe, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitagausgabe) berichtet. So war die Technische Einsatzleitung für den Landkreis Ahrweiler in einem völlig untauglichen Kellerraum untergebracht. Dort streikte nach Aussage einiger Beteiligter der Digital-Funk sowie meist das Handy- und Festnetz. Der Krisenstab war demnach teilweise abgeschnitten vom Einsatzgeschehen in den Ortschaften.
Nebenbemerkung: Aus eigener Anschauung kann ich als Autorin berichten, dass Malu Dreyer medienwirksam nach der Abschlachtung Mia Valentins durch ihren afghanischen Ex-Freund, linksradikale Demonstrationen mit bunten Luftballons gegen die Trauermärsche und Kundgebungen entsetzter Bürger angeführt hat. Ich selbst war Zeugin davon, wie Polizisten in voller Rüstung unsere Demonstration vor den Knallkörpern und der Pyrotechnik von Malu Dreyer Schützlingen schützen musste.
Politische Priotäten gegen das Ahrtal gerichtet
Malu Dreyers Prioritäten sind also klar und wurden auch von den Bürgern im Ahrtal als solches erkannt. Immer wieder führen die Bürger an, dass Unsummen für Afghanistan, Syrien und nun vor allem für die Ukraine ausgegeben würden, während die Flutopfer vernachlässigt würden.
Hinzu kommen bürokratische Schikanen. Stempel müssen von der IHK eingeholt werden, um zum dritten Mal zu bestätigen, dass ein jahrzehntelang bekanntes Unternehmen tatsächlich existiert.
Derzeit werden immer weniger Güter und Hilfsmittel gespendet, weil alles in die Ukraine umgelenkt wird. Der anfängliche Optimismus ist inzwischen in Resignation und Bitterkeit umgeschlagen.
Die allgemeine Meinung ist, dass Politiker und Medien das Leid der Menschen direkt nach der Flutkatastrophe auf der Zeitgeistwelle des Klimawandels und für die Bundestagswahl für sich instrumentalisiert haben. Kaltschnäuzig wurden die menschlichen Tragödien für das eigene Fortkommen genutzt. Opportunisten wie Armin Laschet, Malu Dreyer und Frank-Walter Steinmeier – der edle Ritter, der werbewirksam seiner Frau seine Niere gespendet hat – tauchen hier aus den Schlammfluten vor meinem inneren Auge auf.
Behinderung des Wiederaufbaus
„In der Not frisst der Teufel Fliegen“ lautet ein altes Sprichwort. Es kamen Helfer aus allen Ecken Deutschlands – und die Betroffenen waren dankbar dafür und fragten nicht nach Konfession oder Herkunft oder politischen Überzeugungen. So wurden viele der freiwillige Helfer, die sich als Kritiker der gegenwärtigen Politik profiliert haben, gleich mal als „rechts“ und „völkisch“ verteufelt. Die Rheinische Polizei diffamierte Helfer sogar als Rechtsextreme und „Kümmerer“. Sie verlangsamte durch peinlich genaue Personenkontrollen den Verkehr und verhinderte die dringend benötigte Hilfe. Es ging nicht um die Not der Menschen im Ahrtal. Es ging darum, den pöhsen, pöhsen angeblichen „Rääächten“ zu zeigen, dass sie Untermenschen sind, die es nicht einmal würdig sind, zu helfen. Die Ausrede, man wolle den Rechten keine Gelegenheit bieten, auf Stimmenfang zu gehen ist absurd. Dort waren keine Reklame oder Wahlwerbespots gefragt, sondern zupackende Hände. Und wenn der Staat, der ja bekanntermaßen schon im Vorfeld versagt hatte, die Leute zu warnen, dann anschließend die armen Flutopfer noch mehr oder weniger im Stich lässt (siehe die Bildergalerie oben), dann dürfen aber keinesfalls böse Rechte helfen.
Wo kämen wir denn da hin?
Aus Verzweiflung veranstalteten die Flutopfer vor kurzem eine Demonstration in Mainz, um sich angesichts des Opferkults um die Ukrainer wieder in Erinnerung zu rufen. Wieder einmal verweigerten die rotgrünen Parteien ihre Unterstützung, da auch AfD-Abgeordnete bei der Demonstration mitliefen.
Auch hier reden die Bürger Klartext: Malu Dreyer und Olaf Scholz legen bei der Gedenkveranstaltung anläßlich das Jahrestags einen schamlose Selbstbeweihräucherung an den Tag, obwohl sie nichts für den Wiederaufbau geleistet haben, um sich sodann wieder den Problemen der Welt zu widmen.
Auch der Unternehmer Markus Wipperfürth wird interviewt, zieht später aber seine Genehmigung zur Ausstrahlung zurück. Er wusste zu berichten, dass das Baustoffzelt Kaiser mit Baumaterial im Wert von 8 Millionen Ende des Monats abgebrochen werden soll. Warum?
Seit dem Ukrainekrieg kaum noch Spenden
In der Umgebung gibt es nur ein Hilfszentrum mit Lebensmitteln – in Obergarzen. Frau Eva Rang ist jeden Tag vor Ort und gibt die Spenden an Betroffene aus. Doch seit dem Ukrainekrieg haben die Spenden schlagartig nachgelassen. Es ist erschütternd, die leeren Regale zu sehen.
Auch hier ein eigener Kommentar. Eine Bekannte von mir erklärte sich bereit, zu Spenden für geflohene Ukrainerinnen aufzurufen und diese bei sich zu sammeln. Mit Entsetzen stellte sie fest, dass nur feinste Waren, teuerste Möbel und nagelneue, hochwertige Gegenstände gespendet wurden. Viele Spender wollten Hunderte Euro an Spenden aufdrängen. Alle Ukrainerinnen kamen in schönen Zimmern eines zu Renovierungszwecken leerstehenden Heimes unter. Nach der ersten Spendenwelle wurden noch Gartenmöbel angefordert. Auch diese wurden bereitwillig „geliefert“. Man fragt sich, was mit den Deutschen los ist, wenn sie fremden, gepflegten Frauen, dessen Land zahlreiche, friedliche Regionen hat, nur die teuersten Waren schenken, andererseits aber ihre eigenen Landsleute vereinsamen und Pfandflaschen sammeln lassen und ohne jeden Aufschrei hinnehmen, dass sich ihre eigenen Alten und Armen zur Winterzeit in Wärmehallten aufhalten sollen. Die Deutschen haben ihren moralischen Kompass auf den Kopf gestellt, zertreten und in eine Müllverbrennungsanlage entsorgt.
Es spricht sich auch herum, dass viele der Hilfseinrichtungen, wie Rotkreuzzelten, Baumaterial und Kleiderspendenlager einfach im Ahrtal abgebrochen und in die Ukraine verbracht worden sind. Wo man an verschiedenen Stellen angeblich recht hochschnobrig diese Hilfsgüter abgewiesen hat. Leute in den ukrainischen Städten sollen Kleidung aus den Säcken gezogen, für nicht gut genug befunden und einfach auf der Straße liegengelassen haben. Das ist schon auf mehreren Kanälen berichtet worden. Inwieweit es stimmt, kann ich nicht nachprüfen. Doch nun weiter in Marias Bericht:
Zurück zum Hilfszentrum Obergarzen. Frau Rang, die gute Seele, erzählt von den vielen Tränen, die dort fließen, dem enormen Frust. Sie nimmt die Menschen in den Arm und sagt: „Nach oben gucken. Sterne sehen.“
Der Unterschied am Spendenaufkommen vor und nach der Ukraine sei enorm. Sie bestätigt, was alle sagen: Die Politik lässt die Flutopfer im Stich. Das Geld geht überallhin, nur nicht ins Ahrtal. Auch die Kommunalpolitik lässt keinerlei Unterstützung zuteil werden.
Alles Geld, jedes Unterstützung fließt in die Ukraine, weil sich die Politiker damit wichtig tun und profilieren können. Unternehmen, die früher an das Hilfszentrum gespendet hätten, schickten nun alles in die Ukraine. Inzwischen müssen sie alles wie bei den Tafeln rationieren. So Frau Rang.
Es ist ein Glück, dass das Hilfszentrum auf Grund einer privaten Initiative entstand und die Miete von Privatleuten gezahlt wird. Andernfalls bestünde die reelle Gefahr, dass es wie das Baumateriallager kurzerhand geschlossen würde.
Frau Rang macht unterschiedslos alle Politiker für die desolate Situation verantwortlich. Diese Erkenntnis und der damit einhergehende Schock sitzen bei allen sehr tief. Denn das eingangs gegebene Versprechen, schnell und unbürokratisch zu helfen, wurde gebrochen. Im Gegenteil: Die bürokratischen Hürden werden immer höher gelegt.
Moralischer Tiefststand in Deutschland
Auch Frau Rang wird von bestimmten Personen als Nazi und „rechts“ diffamiert. Es scheint inzwischen so zu sein, dass jeder, der die Regierungslinie nicht vertritt und noch selber denkt, kriminalisiert wird. Wie sagte schon Alexander Solschenizyn: „Ein marxistisches System erkennt man daran, dass es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.“
Sehen Sie sich den erhellenden Film selbst an. Ich war erschüttert vom moralischen, seelischen und geistigen Niedergang Deutschlands, der sich symbolisch in den Ruinen des Ahrtals und den anderen, betroffenen Städten widerspiegelt. Besonders schmerzhaft ist die Ablehnung der Hilfe all jener, die als „rechts“ markiert wurden. Zunächst einmal wird diesen Helfern mithin Böswilligkeit unterstellt, obwohl sie menschliches Mitgefühl zeigen. Dies allein ist bereits schmerzhaft. Vertieft wird dieser Schmerz noch durch die Feigheit und Selbstschädigung der Menschen, die diese Hilfe verweigern, aus Angst, selbst zu Ausgestoßenen zu werden.
Wie tief ist unsere Gesellschaft gesunken, wenn Menschen sich gezwungen fühlen, so zu handeln? Ihr Rückgrat scheint mit den Fluten weggespült worden zu sein. Welche Auswege bieten sich in diesen schwarzen, totalitären Zeiten noch angesichts dieser Kleinmütigkeit und Verzagtheit?
Ich bin selbst oft ratlos und erschüttert, wenn ich die Bilder im Film sehe, wenn mir meine Kollegin von ihrer übergroßen Einsamkeit während der Coronazeit berichtet. Wenn mir ein anderer Kollege erzählt, dass er mehrfach an Suizid gedacht hat und nur deshalb in seiner Wohnung bleiben konnte, weil seine Vermieterin ihm die Miete gestundet hat. Wie konnte es nur so weit kommen, dass Menschen im Ahrtal sich reihenweise aus Verzweiflung das Leben nehmen, weil sie völlig im Stich gelassen wurden, während Ukrainerinnen sich auf unseren geschenkten Gartenmöbeln sonnen?
Darf man diese Vergleiche ziehen? Darf man das Leid verschiedener Menschen aufwiegen? Ich denke schon. Denn unser Leben, unser Denken, unser Fühlen und unsere gesamte Gesellschaft sind durcheinander geraten. Es tut dringend Not, diese Bereiche wieder in Ordnung zu bringen.
Oder wie sagte der alte Lehrer, den Herr Jürgen Höbbel am Anfang des Films zitierte? „Erst wenn mein Kühlschrank voll ist. Erst wenn ich für meine Familie und mich gesorgt habe, erst dann kann ich mich um Dich kümmern und Dir helfen.“
In diesem Sinne. Ihre Maria Schneider.