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von Niki Vogt
Deutschland und die „fortschrittlichen“, demokratisch regierten US-Bundesstaaten sind die wildesten Klimakrieger und haben nun jahrelang riesige Kampagnen für die „Erneuerbare Energien“ orchestriert. Nicht nur, dass die „Erneuerbaren“ – wie es ein fachkundiger Freund so schön ausdruckt – eigentlich in erster Linie „verteuerbare“ Energien sind. Sie haben sich auch noch für die Umwelt und Natur als durchaus schadenstiftend erwiesen. Und vor allem: Sie können nicht das leisten, was versprochen wurde.
Können Sie sich, verehrter Leser an die hübschen Zeichnungen erinnern, die man in den Prospekten und auf den Plakaten der Grünen noch vor 15-20 Jahren fand? Da war niedlich im Stil von Kinderbuchillustrationen ein großer Garten aus der Vogelperspektive zu sehen, ein schnuckeliges, kleines Einfamilienhäuschen, von Hecken umsäumt, mit Solardach darauf, allerlei Gemüse- und Blumenbeeten, Komposthaufen, spielende Kinder, ein Gartenteich und ein Windrad sowie glückliche, herumwuselnde Hühner. Diese naiv-grüne Romantik-Phase ist lang vorbei.
Heute sind das Einfamilienhaus und vor allem Menschenkinder der Todfeind der Grünen. Die Solaranlagen müssen bei 70 Prozent Leistung gedrosselt werden, weil sonst bei strahlenden Sonnentagen das Stromnetz unter der Last zusammenbricht. Gleichzeitig gibt es Strommangel und niemand weiß, wo der Strom herkommen soll, wenn es im Winter kalt und dunkel wird und Millionen ihre Heizöfchen-Kabelanschlüsse in die Steckdosen stopfen, weil das Gas nicht mehr fließt. Jetzt schon wird vor dem Heizöfchen-Blackout gewarnt.
Die Windräder produzieren zwar entweder bei Flaute kaum oder keinen Strom, bei ordentlich Wind allerdings soviel, dass auch da das Netz wieder zusammenbrechen würde, wenn man den zuviel erzeugten Strom nicht den unwilligen europäischen Nachbarländern gegen viel Geld in den Rachen würgen könnte.
Der Gas- und Ölkrieg mit Russland führt dem klima-hypermoralischen Westen unbarmherzig klar vor Augen, dass man sich, mit Verlaub, in die Sch*** geritten hat. Dennoch versucht man, das Gesicht zu wahren und nochmal „richtig Gas zu geben“ (pardon, kann ich mir nicht verkneifen) mit der grünen Energie: Im August unterzeichnete der uralte US-Präsident Joe Biden ein Gesetz, das für die Liste der „erneuerbaren Energien“ Solarstrom, Elektroautos, Windkraftanlagen und andere ambitionierte „grüne Energieformen und -nutzungen“ 370 Milliarden Dollar bereitstellt. Einzelne US-Bundesländer satteln noch einen drauf und geben Millionenbeträge dafür aus, dass weniger Öl und Fracking-Gas gefördert wird. Aber mit weit weniger Tamtam gab er gleichzeitig die staatlichen Ölreserven frei, denn die hohen Kraftstoffpreise drohten, die US-Wirtschaft lahmzulegen. Eine Million Barrel Öl werden täglich freigegeben. Das ist die größte Ölreserve-Freigabe der Geschichte. In Deutschland geht das gar nicht erst, da waren die Bestände schon vor der Krise auf dem Tiefpunkt.
Die Europäische Kommission will im edlen Kampf gegen den Klimawandel nicht nachstehen und kündigt „massive Investitionen der Europäischen Union in erneuerbare Energien“ an.
Autos mit Verbrennermotoren, die heutzutage oft sauberere Luft hinten ausstoßen, als sie vorne hereinbekommen, sollen in einigen Staaten bis 2035 komplett verschwunden sein. Von den Straßen vielleicht. Aber gigantische Schrotthalden werden deprimierende Denkmäler einer ehemaligen Wirtschafsblüte werden, weil die metallverarbeitende Industrie nur noch ein Schatten ihrer selbst sein wird, da viel zu energieintensiv. Stähle und andere Metalle werden dann in anderen Ländern hergestellt, wo man frohgemut CO2 in die Luft pustet.
Die Preise für fossile Brennstoffe steigen immer weiter in schwindelerregende Höhen – und zwar schon seit VOR dem russischen Einmarsch! – und: gleichzeitig ist bei weitem nicht genug Strom für die wenigen Stromer auf den Straßen da. Das ist intelligente Planung. Großbritannien schaltet in Spitzenverbrauchszeiten jetzt schon die Ladestationen ab und auch die Wallboxen in Privathäusern.
Wie unsere Politiker im rotgrünen LaLa-Land Deutschland das Problem beheben wollen? Genauso.
Während „Fridays for Future“ auf der gesamten Welt demonstriert, wird klar, wie schwierig eine tatsächliche „Energiewende“ ist. Was auf Fahrer von E-Autos in Deutschland warten könnte, zeigt Großbritannien: Neun Stunden pro Tag sollen sie in Zukunft in ihrer Garage nicht mehr laden.
Es klappt eben nicht so in der woken Villa Kunterbunt. Man kann sich die Welt nicht so machen, widde-widde-wie sie mir gefällt – oder zumindest nicht in der Realität. Die Abhängigkeit der gesamten Weltwirtschaft von fossilen Brennstoffen ist trotz aller Klima-Propaganda seit dem Jahr 2000 ganz minimal von 86 % auf 84 % gesunken. Solar- und Windenergie liefern nur 5 % der weltweiten Energie. Die wenigen Elektrofahrzeuge konnten den Erdölverbrauch weltweit nur um ein halbes Prozent reduzieren. Und schon das stößt an die Grenzen dessen was die Stromnetze in den entwickelten Industriestaaten (!) leisten können. Bisher gibt es in Großbritannien 300.000 Elektroautos. Das ist nicht viel. Das ist eine Stadt. Insgesamt gibt es aber im Vereinigten Königreich 31,7 Millionen Autos. Dazu kommen noch 1,27 Millionen Motorräder, 140.000 Busse und 770.000 andere Fahrzeuge.
Von allen PKWs auf den Straßen des Vereinigten Königreiches sind also nicht ganz ein Prozent Elektroautos (0,946%). Was würde passieren, wenn nur 10 Prozent der Autos Elektroautos werden? Wie will man dieses Problem lösen, außer mit vielen Atomkraftwerken?
Regionen und Städte mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien stoßen mittlerweile hart an ihre Grenzen. Sogar im woken Sonnenstaat Kalifornien, wo man erwarten könnte, dass sehr viel Solarstrom zuverlässig produziert werden kann, ist die Menge des erzeugten klimafreundlichen, CO2-freien Stroms in den letzten zehn Jahren um 10 % zurückgegangen. Das Kernkraftwerk San Onofre, das 9 % der gesamten Stromerzeugung des Bundesstaates ausmachte, wurde 2011 geschlossen. Kalifornien leidet unter Strommangel und investierte Milliarden in Batterien, um Stromausfälle zu verhindern. Nicht einmal das funktioniert. Die Seite Bloomberg schreibt:
Die Batterien zur Stabilisierung des kalifornischen Stromnetzes werden zu Zeitpunkten eingesetzt, in denen sie nicht wirklich gebraucht werden, die Batterien entleeren sich schon vor den kritischen Punkten und erhöhen somit noch die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen, weil eine glühende Hitzewelle den Staat heimsucht (Anm.: – und die überall sausenden Klimaanlagen Unmengen Strom verbrauchen).Genau das passierte am Dienstag (Anfang September), als der Bundesstaat einen Netz-Notfall erklärte und nur knapp einem größeren Blackout entkam.Die Batterien fingen bereits mitten am Nachmittag an sich zu entladen, als noch genügend Solarstrom und andere Vorräte verfügbar waren, um den Strombedarf zu decken. Das erschöpfte das (Stromreserven-)Polster, bevor es am frühen Abend dringend benötigt wurde, als der Staat am Rande rotierender Stromausfälle stand und die Verbraucher-Nachfrage einen Allzeitrekord erreichte und die Solarversorgung bei Sonnenuntergang absank. Ohne einen rechtzeitigen Handy-Notruf, der die Kalifornier zum sofortigen Energiesparen aufforderte, wären wohl weite Teile des Staates in Dunkelheit abgetaucht.
Kalifornien investierte also wenig effektiv Milliarden in Batterien, konnte Stromausfälle aber immer wieder nicht oder nur knapp verhindern, und ist damit der Beweis dafür, dass Batterien kein Ersatz für Erdgas sind. Die Speicherung von nur zwölf Stunden Strom für die USA würde 1,5 Billionen Dollar kosten – „und auch dann würde die Nation immer noch regelmäßig im Dunkeln sitzen“, stellt der Analyst Mark Mills in einem seinem Bericht vom 30. August 2022 des Manhattan Institute: „Der Energiewende-Wahn, eine Realitäts-Reset“ fest.