Bitte lesen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Habeck-Blockade-Bauern? Bauernaufstände sind ein Alarmsignal für alle!

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Bauernproteste in Frankreich, Bild: Screenhot Youtube

von Niki Vogt

Mein gestriger Artikel war wohl einer der ersten zu diesem Vorfall an der Anlegestelle Schüttsiel für die Fähre aus Hallig Hooge, wo der Bundesminister Robert Habeck an Bord war.

Staatsanwaltschaft verfolgt nun die Bauern

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Nötigung gegen die beteiligten Bauern. Das kann den beteiligten Landwirten bis zu mehreren Jahren Gefängnis einbringen. Das mag von Recht und Gesetz her möglich sein. Aber, ohne hier Gewalt und Nötigung das Wort reden zu wollen, wäre es in dieser aufgeheizten Atmosphäre extrem unklug. das verstehen diejenigen, die an der Macht sind, leider nie.

Ich möchte einfach das Ganze einmal aus historischer Sicht beschreiben. Wenn Ein Volk – den Begriff verwende ich bewusst, denn im Grundgesetz steht, dass das VOLK der Souverän ist –  zu sehr geknechtet wird und weite Teile des Volkes in Not, Angst und Wut geraten, dann sind drakonische Strafen gegen den Protest sehr schnell der Zündfunke am Pulverfass. Verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge.

Das ist keine Drohung, sondern eine sich immer wieder weltweit ereignende Erfahrung. Revolutionen und Aufstände gibt es, seit es Menschen gibt. Und die Folgen sind immer entsetzlich. Ist der Aufstand/die Revolution erfolgreich, geht sie als gloriose Errungenschaft in die Geschichte des Volkes ein. Wird ein Aufstand niedergeschlagen, gelten die Aufständischen unter dem „Ancien Régime“ als Verbrecher … oft aber nur so lange, bis die Wut der Massen es dennoch in einer blutigen Revolution hinwegfegen – oder das Land restlos verelendet.

Die Oktoberrevolution in Russland, ein Musterbeispiel

Das war vor der Revolution in Russland mit den Dekabristen genauso. 

Das waren die ersten Revolutionäre, zumeist Offiziere der russischen Armee, die den Eid auf den neuen Zar Nikolaus I verweigerten, weil sie gegen das autokratische Regime protestierten, das mit Leibeigenschaft, Polizeiwillkür und Zensur das Volk ausbeutete und entrechtete (kommt bekannt vor?). Der Zar verfolgte die Anführer und richtete sie hin, und viele ihrer Gefolgsleute wurden nach Sibirien verbannt, wo sie übrigens dieser Region durch ihre Bildung, Arbeitseinsatz, Innovation, Kultur und sozialem Engagement einen ungeheuren Aufstieg ermöglichten. Einige der Ehefrauen dieser aufständischen Offiziere folgten ihren Männern freiwillig in die Verbannung und waren ihnen dort von unschätzbarem Wert.

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Dekabristenaufstand in St. Petersburg, Gemälde Georg Wilhelm Timms von 1853, Bild: gemeinfrei via Wikipedia

Dieser Aufstand wurde brutal niedergeschlagen. Hätte der Zar klug gehandelt und sich als guter Vater des Volkes gezeigt, wäre die Geschichte Europas anders verlaufen und Russland hätte die Greueltaten und Unruhen der Revolution nicht durchleben müssen.

Die Ausrottung des Bauernstandes führte zur Hungersnot

Die Bauern wurden nach und nach enteignet und als „Kulak“, also „Ausbeuter“ beschimpft, denn ursprünglich war das Wort „Kulak“ eine Bezeichnung für reiche Landwirte und Landbesitzer, die kleine Bauern um sie herum in die Not trieben und ihnen dann das Gehöft abnehmen konnten. Nachdem der Oktoberrevolution von 1917 wurde nach und nach das neue System mit den Sowjet-Räten installiert und griff mit brutaler Härte durch. Die Landwirtschaft wurde unter den Bolschewiki zwangskollektiviert. 1928 -1933, unter der Diktatur Stalins, wurde die „Entkulakisierung“ betrieben und praktisch jeder freie Bauer zum „bösen Kulak“ und zum Feind der Arbeiterklasse erklärt, deportiert oder erschossen. Die Mehrheit der ursprünglich zirka 900.000 Bauern waren sogenannte Mittelbauern (ca. 75 %), die häufig als Kulakenknechte bezeichnet wurden. Ihnen wurde die Hortung beziehungsweise das Verstecken von Getreide vorgeworfen. Die neue Obrigkeit verhängte dagegen (beweislos) drakonische Maßnahmen: Hohe Zwangsabgaben und Besteuerungen der Einzelbauern.

Besonders gegen Ende wurden die Kulaken im Zuge des Großen Terrors erneut zu Hunderttausenden erschossen oder deportiert, insbesondere mit Hilfe des NKWD-Befehls Nr. 00447 – im NKWD-Jargon auch Kulaken-Operation genannt. Das NKWD war das Innenministerium der damaligen UdSSR. Von den ursprünglich zirka 900.000 Bauern war danach fast nichts mehr übrig. Die wenigen, die sich auf die „richtige Seite“ geschlagen hatten, konnten in den Kolchosen arbeiten oder dort, wo man sie einsetzte.

Diese Kollektivierung und Entkulakisierung – und damit die Vernichtung des menschheitsalten Bauernstandes – war der Hauptgrund für eine grauenhafte Hungersnot in den Jahren 1932/33. Der Holodomor (Mord durch Hunger) in der Ukraine kostete insgesamt – in Folge des Verhungerns, des Geburtenrückganges, der Krankheiten etc. – zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Menschen das Leben. Das wirkt bis heute nach und ist ein Grund, warum in der Ukraine, die damals zur Sowjetunion gehörte, der immer noch unterschwellige Russenhass sofort entflammt und von den USA für ihre geopolitischen Interessen instrumentalisiert werden konnte.

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Verhungernde Bauern auf einer Straße in Charkiw 1933; Foto: Alexander Wienerberger, Foto: gemeinfrei via Wikipedia

Bekanntermaßen waren die entstehenden Kolchosen – in abgeschwächter Form auch die LPGs des Bruderstaates DDR – nicht besonders effektiv. Kaputte Landmaschinen standen herum, Ersatzteile waren Mangelware in der sozialistischen Planwirtschaft. Im Russland nach der Revolution und überall in sozialistisch geführten Ländern mussten die Menschen daher in Gärten und vor allem in ihrer „Datscha“, den Wochenend-Häuschen auf dem Land draußen mit großem Nutzgarten, das Nötige anbauen. Das ist mühsam, aber machte die Bevölkerung einigermaßen resilient.

Das ist eine sehr kurze Darstellung, aber wer sie aufmerksam liest, erkennt Aspekte, die hier und heute wieder auftauchen.

Bauernkriege in Deutschland und der Alpenregion

Auch in Deutschland gab es Revolutionen und es sind immer die gleichen Gründe.

Die Bauern wagten in innerhalb von zwei Jahren von 1524 bis 1526 den Aufstand gegen den ausbeuterischen Adel. In dieser Zeit waren 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Diese Menschen trugen die ganze Last des Staates. Sie finanzierten mit ihren Produkten und den Abgaben die Oberschicht: Adel und Kirche und die Städter. Sie hatten aber keine „Lobby“.

Dazu kam, dass sich die Bevölkerungsdichte nach der Pest 1450 sehr schnell wieder erholte. Die Bauern konnten aber aus mehreren Gründen nicht die Produktion erhöhen. Zum einen, weil die Höfe die erforderliche Größe nicht hatten und die Bauern auch nicht die Mittel hatten, neues Land zu kaufen. Waldrodungen waren ihnen verboten. Außerdem waren die damaligen Methoden der Bodenbewirtschaftung nicht sehr effektiv. Und zum Dritten wurden sie so besteuert, dass ihnen kaum etwas zum Leben blieb. Das machte sie schwach und kränklich, was sich auch in ihrer körperlichen Leistung niederschlug.

Besonders ruchlos war das Recht ihres Herrn auf „Abgabe im Todesfall“. Das verpflichtete die Angehörigen beim Tod eines Bauern, seine Feiertagskleidung und das beste Stück Vieh des Hofes an ihren Herrn abzugeben. Allein diese Belastung konnte die Familie des Hinterbliebenen ruinieren. Viele Bauern lebten in Leibeigenschaft und durften nicht wegziehen, um woanders neu anzufangen oder zu einem besseren Herrn zu wechseln. Nicht einmal heiraten konnten sie, ohne dass der Herr einverstanden war. Vom „Ius primae noctis“ – das Recht auf die „Erste Nacht“ (die Hochzeitsnacht musste die Braut des Bauern mit dem Herrn oder dem Priester verbringen und sich vergewaltigen lassen) ganz zu schweigen.

Im Jahre 1520 erschien die Schrift Martin Luthers „Von der Freyheith eines Christenmenschen„. Die Bauern fühlen sich darin unterstützt in ihrer Not, sich von der Sklaverei der Leibeigenschaft und den unglaublichen Abgaben zu befreien. Vor Gericht hatten sie nicht die geringste Chance, denn das geltende Recht konnten sie einfach nicht vor Gericht durchsetzen. Sie kamen daher aufgrund der Schriften Luthers und Ulrich Zwinglis auf die Strategie, das „göttliche Recht“ als Ansatz vor Gericht zu nutzen. Doch die Bibel ist eben kein weltliches Gesetzbuch.

Der vergebliche Versuch der Bauern, akzeptable Bedingungen auszuhandeln

Im März 1525 trafen sich Vertretungen von Bauernschaften aus dem Allgäu, Oberschwaben und dem Bodenseeraum in Memmingen. Die Bauern verfassten eine Art „Magna Charta“ mit 12 Punkten. In diesen zwölf Artikeln listen sie ihre Forderungen auf, über die sie mit der Obrigkeit verhandeln wollten. Ein zentraler Punkt dieser „Zwölf Artikel“ war Abschaffung der Leibeigenschaft, das Recht auf Jagd und Fischfang, Recht auf Waldrodung für neues Weide- und Ackerland und weniger Frondienste für die Herrschaft. Die Bauern wollten aber auch ihren Pfarrer frei wählen dürfen.

Doch die Herrschenden machten sich über dieses „Ansinnen“ nur lustig. Im Wissen, dass sie Militär, Logistik, Finanzmittel und das geltende Recht auf ihrer Seite hatten, zeigten sie auch nicht einmal den Ansatz von Kompromissbereitschaft.

Wenn aber Menschen in Not sind, Hunger und Not leiden und sich zur Wehr setzen müssen, weil sie sonst untergehen, stehen sie mit dem Rücken an der Wand und greifen an. Die Fronten waren festgefahren und nun begann der Konflikt in eine gewalttätige Auseinandersetzung zu kippen.

Die Bauern organisierten sich in „Haufen“. Ein Begriff, der aus dem Militärwesen stammt. Das ist eine Einheit mit klaren Regeln und Dienstgraden. Zuerst ziehen die Haufen der Bauern durch das Land. Sie stürmen und plündern alles, was zur Feindesseite gezählt wird: Klöster, Schlösser, und sie stürmen Burgen. Anfangs gab es jedoch keine Gewalt gegen Menschen.

Feuer, Brand und Tod

Das ändert sich am 16. April 1525. Die Herrschaften hatten derweil aufgerüstet und Graf Ludwig von Helfenstein und seine Mannen erwarteten ein Bauernheer vor den Toren Weinsbergs. Bei Leipheim findet eine erste Schlacht statt und die Bauern unterliegen. Die Führer des Bauern-Haufens werden hingerichtet.

Der Bauernkrieg tritt nun in die heiße Phase: Es beginnt am Hochrhein, zieht sich nach Oberschwaben und Franken, erreicht dann den Schwarzwald und das Elsass. Die Kämpfe setzen sich im Rheingau und in Thüringen fort, zum Schluss erreichen sie die Alpenländer.

Bild: Rudolf Schiestl, Bauernkrieg, Public domain photograph, Wikimedia Commons via Picryl.com

Dort wird Michael Gaismair, der Schreiber des Fürstbischofs von Brixen, ihr Anführer. Am 13. Mai 1524 wird er zum Feldobristen der aufständischen Bauern gewählt. Er ist gebildet, hat Kontakte in die Obrigkeit und erreicht eine Einberufung des Landtags in Innsbruck im Juni 1525. Dort forderte er vom Tiroler Regenten Erzherzog Ferdinand I. unter anderem:

  • Gleichheit vor dem Gesetz und die Erstellung eines Gesetzbuches
  • Privilegienabbau der Adligen
  • Wahl der Richter und eine Besoldung, die sie von Strafeinnahmen unabhängig macht
  • die Abschaffung der weltlichen Macht der Kirche
  • Wahl der Pfarrer durch das Volk
  • Abgaben an die Kirche nur für soziale Einrichtungen

Zwar endete der Landtag mit einem Kompromiss, doch im August 1525 ließ Ferdinand I. Gaismair in Innsbruck festnehmen, machte seine Zusagen rückgängig und ging mit Söldnern gegen die aufständischen Bauern vor. Nach mehreren Wochen in Gefangenschaft gelang Gaismair die Flucht. (…) durch die enttäuschenden Erfahrungen der Landtagsverhandlungen entwickelte sich Gaismair vom Reformer (Sommer 1525) zum Sozialrebell und Revolutionär (1526)

Er gibt nicht auf, zieht immer wieder mit den Bauern in die Schlacht, mit wechselndem Erfolg. Schlussendlich muss er sich nach Padua in Italien zurückziehen.

Nach mehreren fehlgeschlagenen Attentaten wurde Gaismair am Morgen des 15. April 1532 auf den Stufen der Freitreppe seines Anwesens am Prato della Valle (heute Hausnummer 21; ehemaliger Casinetto Palla Strozzi, heute Palazzo Fiocco) in Padua von Straßenräubern, die seine Goldkette und seinen silbernen Dolch an sich rissen, überfallen und erstochen.

Heute noch ist eine Plakette an diesem Haus befestigt:

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Plakette in Erinnerung an Michael Gaismair in Padua, Bild Tonii, CC BY-SA 3.0, via Wikipedia

Die Bauernheere sind hoffnungslos unterlegen

Das Schlachtenglück ist mal mit, mal gegen die Bauern. Je nach Region werden sie auch vernichtend abgeschlachtet, während sie woanders noch kämpfen und teilweise gewinnen. Die Bauernhaufen kämpfen jeweils für sich allein. Das und ihre unterlegene Ausbildung und Bewaffnung sind der Untergang des Bauernaufstandes. Es ermöglicht dem Feind, eines nach dem anderen der Bauernheere zu besiegen. Dazu kommt auch, dass die Berufsheere gut versorgt werden, während die Bauern oft hungrig sind, oft kaum Logistik haben (Zelte, Decken, Pferde, Wagen, Lebensmittelvorräte, sauberes Wasser). Ihre Ausrüstung ist denen der Ritter hoffnungslos unterlegen, sie ziehen mit Mistgabeln, Sauspießen und Dreschflegeln gegen Kanonen und eisengerüstete Ritter auf Pferden in den Krieg. Und sie sind schlecht organisiert. Sie werden in wenigen Jahren aufgerieben.

Die Reaktion der siegreichen Herren ist grausam. Massenhinrichtungen, Verstümmelungen, Verbrennungen auf riesigen Scheiterhäufen und die Beschlagnahmungen der Höfe als Schadensersatz sollen den aufständischen Rest abschrecken. Der Bauernkrieg hat (bei einer wesentlich geringeren Bevölkerungsanzahl als heute) zirka 70.000 Bauern das Leben gekostet.

Doch in manchen Regionen beginnt die Obrigkeit zu verstehen, dass es so nicht weitergeht. So wird im sogenannten „Renchener Vertrag“ in der Ortenau den Bauern einiges der 12 Punkte der Ausgangsforderungen ihrer „Magna Charta“ erfüllt. Die Leibeigenschaft wird in eineigen Gebieten aufgehoben, die Heiratsfreiheit wird möglich gemacht und die Todesfallabgabe wird abgeschafft.

Die Forderungen der „Zwölf Artikel“ werden, etwas gemildert, nachund nach überall umgesetzt. So war der Bauernkrieg doch nicht ganz vergeblich. Bis zur ihrer endgültigen Befreiung müssen die Bauern aber noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts warten. Erst 1807 wird unter Napoleon die Leibeigenschaft auch in Preußen abgeschafft.

Die beiden Beispiele mögen hier reichen, es gibt noch viele mehr. Von der Französischen Revolution will ich gar nicht erst anfangen.

Soll der Bauernstand vernichtet werden?

Nun haben wir also wieder eine Situation, in der die Bauern, die unser aller Ernährung sichern, wieder immer näher mit dem Rücken an die Wand kommen. Ihr Spruch „ist der Bauer ruiniert, wird das Essen importiert“ wird anscheinend nicht wirklich verstanden. Darum mal eine kurze Überlegung dazu:

Da die Erwürgung der Landwirte weite Teile der Welt, nämlich insbesondere die „westliche Welt“ betrifft, stellt sich die Frage, woher beispielsweise wir Europäer dann unsere Nahrung bekommen. Portugal, Frankreich, Benelux, Deutschland, Österreich usw. fallen dann weitgehend aus. Die kommenden, ruinösen EU-Agrarvorgaben werden bis an die Ukraine heranreichen und die ist zerstört. Wer könnte denn – bitteschön – Europa ernähren?

Russland. Das wird heikel: Da dürfen wir Europäer aber nichts einkaufen, weil das dem großen Bruder nicht gefällt. Und ob Russland das dann nicht als Druckmittel missbraucht, das steht in den Sternen. Woher kommen dann unsere Lebensmittel? Alles aus China? Damit würden wir den Chinesen die Macht über (Hunger)tod und Leben geben.

Aber vielleicht sind es ja die großen Lebensmittelkonzerne, die daraus Profit schlagen können. Die in Afrika und sonstwo Farmland aufkaufen und dort zu Billigstlöhnen produzieren lassen? Irgendeinen Plan wird es wohl hinter dem Vernichtungsfeldzug gegen die Landwirte geben.

Wie in diesem Video oben gesagt, war die Streichung der Subventionen des Agrardiesels und die Einführung der KFZ-Steuer für Landwirtschaftliche Fahrzeuge nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Fatale Entwicklung: Unsere Bauern mit Vorschriften erwürgen, aber Minderwertiges aus aller Welt konkurrenzlos billig einführen

Es geht eigentlich um die Entwicklung der letzten Jahre: Hier in Europa werden die Auflagen und Anforderungen an die Qualität der Produktion von Lebensmitteln immer strenger, was die Sache maßgeblich verteuert. Die Bauern können diese Preissteigerungen aber nicht an den Verbraucher weitergeben. Zum Ersten, weil die Bevölkerung das finanziell kaum leisten kann. Zum Zweiten: Der Weltmarkt für Agrarprodukte arbeitet fast immer mit deutlich deutlich geringeren und sehr lockeren Produktionsstandards. Die können eben – weil da auch minderwertigere oder deutlich mehr durch billige, aber giftige Pestizide und Herbizide – oder chemische Düngung – belastete Lebensmittel wesentlich billiger auf den Markt geworfen werden können. Von den schlechteren Löhnen für die Arbeiter einmal ganz zu schweigen.

Richtig wäre es, dann auch nur solche Lebensmittel zu importieren, die entweder unter ähnlich hohen Standards produziert wurden oder aber dann den heimischen Bauern Subventionen zum Ausgleich zu geben, damit diese konkurrenzfähig bleiben. Unseren Bauern hohe Standards aufzuzwingen, beim Import aber geradezu gesundheitlich schädliche Billigstware zu akzeptieren, vernichtet unsere Bauern und führt letztlich dazu, dass nur noch unkontrollierte und belastete Billig-Lebensmittel für die Menschen in den Geschäften zu bekommen ist.

Der Deutsche Bauernverband hat ab kommendem Montag zu einer bundesweiten Protestwoche aufgerufen, um gegen Kürzungspläne der Bundesregierung im Agrarbereich zu demonstrieren. Höhepunkt soll eine Großdemonstration in Berlin am 15. Januar sein. Bereits am Donnerstag gab es erste Demonstrationen in Brandenburg, wie hier in Lübben und Templin.

Sollen die Bauern des „Westens“ in Europa, Nordamerika, Neuseeland und Australien erst ruiniert und dann enteignet werden? Will man die Völker in den Hunger und damit in Gehorsam und Unterwerfung treiben?

Die niederländische Bauern sind ja zur Zeit schon unter massivem Druck und wehren sich nach Leibeskräften, um die mörderischen Auflagen zu verhindern. Es fielen sogar Schüsse und die Lage drohte aus dem Ruder zu laufen. Nach dem Erdrutsch-Wahlsieg von Geert Wilders sieht es aber besser für den Bauernstand aus. Da die Niederländer mehrheitlich hinter ihren Landwirten stehen, war der Wahlsieg des „bösen Rechten“ Wilders auch diesem Umstand zu verdanken. Wahrscheinlich verhindert das dort, dass es Tote gibt.

In Frankreich gibt es Tote: Der Bauernprotest in Frankreich ist ein Verzweiflungskampf um’s Überleben. Täglich nehmen sich zwei Bauern das Leben, weil sie keine Zukunft mehr sehen.

EuroNews schreibt:

Tausende Bauern aus dem ganzen Land kamen in Paris zusammen und blockierten mit Traktoren und Strohballen Straßen und Plätze. Die Bauernverbände FNSEA und Jeunes Agriculteurs kritisieren die mit der EU unterzeichneten Abkommen zur Liberalisierung des Handels, die Agrar- und Lebensmittelimporte in das Land erhöhen und die Preise für landwirtschaftliche Produkte senken.
Cyrille Milard, Präsident des Bauernverbands FDSEA für die Region Marne: „Jetzt haben wir es wirklich satt. Unsere Landwirtschaft stirbt. Letztes Wochenende hat sich mal wieder ein Kollege von mir das Leben genommen. Das kann so nicht weitergehen. Wir haben in Frankreich täglich zwei Selbstmorde von Bauern.“

Die Bauern fordern ein Treffen mit Präsident Emmanuel Macron. Sie wollen über die geplanten neuen Richtlinien in der Landwirtschaft verhandeln. Kommt historisch bekannt vor?

In Belgien dasselbe Bild. Die Landwirte, insbesondere die Milchbauern können von ihren Einkünften kaum noch leben:

Könnten da vielleicht seltsame Parallelen zu den beiden beschriebenen historischen Beispielen bestehen? Diese Proteste sind nicht einfach nur Unwillen, sondern ein Kampf ums Überleben.

Der Aufschrei der Politik, dass die bösen Bauern sich gegenüber Minister Habeck nicht „demokratisch“ genug verhalten haben, mag zutreffen. Aber Gewalt hat es eben gerade nicht gegeben:

Aber erstens möchte ich diesen Aufschrei einmal gegenüber den Klimaklebern und den militanten Vermummten der linksextremen Schlägerbanden erleben, die Oppositionspolitiker der AfD mit Totschlag bedrohen oder sogar versuchen, sie zu töten. Da gibt es keine Ermittlungen oder sie werden eingestellt, jedenfalls warten wir da immer noch auf die Prozesse und Verurteilungen. Und zum Zweiten sollten sich die Herrschaften einmal dem Gedanken nähern, dass Geschichte sich wiederholt, siehe meine Ausführungen in diesem Beitrag. Verzweifelte Menschen tun verzweifelte Dinge.

Für Bomben, Panzer und Granaten sitzen die Milliarden locker.  Die Friedenspartei der Grünen kann gar nicht genug Krieg bekommen, es kann offenbar nicht genug tote, zerfetzte ukrainische und russische Männer geben. Aber den Bauern muss man die Schlinge noch fester um den Hals ziehen? Da ist plötzlich kein Geld da?

Es ist an der Zeit, unseren Bauern in Europa eine lebenswerte und gerechte Zukunft zu geben. 

Ein Haus überall mit hexagonalem Wasser versorgt, schwingt im Einklang mit den Frequenzen des Wassers, der Erde und der Sonne – und der eigenen DNA. Eine Fußbodenheizung wirkt dabei, wie ein Verstärker.