KINDESENTZUG! Ein Vater berichtet von seinem Kampf gegen das Jugendamt

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von Niki Vogt

Horst Weiberg im Gespräch mit Niki Vogt

Sein Kind weggenommen zu bekommen ist für Eltern der reine Alptraum. Das ist das Schlimmste, was sich eine Mutter oder ein Vater vorstellen kann. Die Hilflosigkeit und die Herzensangst, sein Kind vielleicht nie wieder zu sehen, oder nur tot. Wenn Erpresser ein Kind entführen, ist die Polizei, die Presse, das gesamte Umfeld voller Mitgefühl und Mit-Leid. Und es kann ja immer noch sein und ist es meistens, dass man am Ende des Horrors sein Kind mit Tränen der Freude und Erleichterung in die Arme schließen kann und die ganze Welt freut sich mit.

Anders ist es beim Kindesentzug durch das Jugendamt. Sicher gibt es Fälle, bei denen es nötig ist, weil das Kind misshandelt wird, nicht einmal das Nötigste zum Leben bekommt oder bekommen kann. Weil die Eltern unfähig sind mit mit ihrem eigenen Leben und restlos überfordert mit ihrem Kind. Weil die Eltern das Kind komplett ignorieren und vernachlässigen. Und, und, und.

Aber es gibt auch mehr als genügend Fälle, in denen seltsame Umstände zu einem Kindesentzug führen, der gar nicht gerechtfertigt ist. Es gibt Fälle, da setzt ein pubertierender Teenie eine schreckliche Räuberpistole von Gewalt und schlimmen Zuständen in die Welt, um sich interessant zu machen. Oder das Mitleid der Lehrer zu erlangen, um eine schlechte Note noch einmal abzubiegen, für die man daheim angeblich Schläge bekäme. Und dann wollen die Lehrer helfen, indem sie das Jugendamt verständigen. In Horst Weibergs Fall war es die Mutter seiner Tochter, die einen persönlichen Kontakt ins Jugendamt hatte und Vater und Tochter trennen wollte. Und so wurde er zum bösen Vater gemacht, gegen den jedes Mittel recht war. Es schien aussichtslos. Und doch hat Horst Weiberg den Prozessmarathon gewonnen.

Denn Horst Weiberg ist ein besonnener Mann. Immer höflich, immer kontrolliert. Das war sein Vorteil, denn er ließ sich in dem Kampf um seine Tochter nie provozieren. Versucht wurde das oft. Man tat alles, um ihn zu diskreditieren, ihn als Gewalttäter hinstellen zu können und daher die Tochter unbedingt durch Entzug vor ihm zu schützen. Die Polizei wurde ihm immer wieder auf den Hals gehetzt, konnte jedoch nichts bewirken. Horst Weiberg blieb standhaft und friedlich, aber fest entschlossen.

Wie es dazu kam, dass er – bzw. sein Kind – überhaupt in die Mühlen des Jugendamtes geriet, ist allein schon eine Geschichte, die man so nicht für möglich gehalten hätte. Wäre er nicht so diszipliniert gewesen und hätte er sich nicht jeden Schritt, den er tat so sorgfältig überlegt, hätte seine Prozesse nicht gewonnen. Dabei hat das Jugendamt auch ihn verklagt. Und doch kämpfte sich Horst Weiberg zäh und beharrlich durch.

Er sammelte dabei allerdings wertvolle Erfahrungen, die er den vielen Familien und Elternteilen mitteilen möchte, um vielleicht doch noch zu gewinnen gegen diese übermächtige Maschinerie des Jugendamtes im Verbund mit Gerichten, den Organisationen, die im bezahlten Verbund mit dem Jugendamt den Kindesentzug fördern, um Geld daran zu verdienen. Das, unter Mithilfe der Polizei, die natürlich mit den entsprechenden Informationen gefüttert wird, um möglichst hart mit dem angeblich für das Kind so gefährlichen Elternteil umzugehen.

Der Kampf vor den Gerichten ist ruinös, das Jugendamt hat einen immensen Geld- und Platzvorteil vor Gericht und die mit dem Jugendamt zusammenarbeitenden Organisationen werden ebenfalls gehört. Nur die betroffenen Eltern und das Kind stehen so gut wie immer auf verlorenem Posten.

Aus eigener Erfahrung berichtet Horst Weiberg, wie er doch letztendlich alle Prozesse vor Gericht gewinnen konnte und dass er oft hilfesuchende Eltern berät, wie man sich wehren kann, welche Fallen es gibt, aber auch, wie man mit dem Leid und der Angst irgendwie umgehen kann.

Ein Pyrrhussieg. Denn er selbst muss leider bitter feststellen, dass er zwar den Kampf gewonnen, aber nach all den Jahren die Tochter dennoch verloren hat. Der Tochter hat all das keineswegs gut getan. Sie will ihren Vater nicht mehr, denn all die bösen Anschuldigungen gegen ihn wurden natürlich der Tochter nahegebracht und haben das negative Bild so gefestigt, dass da vielleicht nie mehr etwas zu reparieren ist. Daher ist es wichtig für die Eltern, frühzeitig und mit den richtigen Mitteln vorzugehen, statt Wutausbrüche, hilflose Appelle oder falsches Herangehen.

Ein Gespräch, das aufrüttelt, nachdenklich macht, was hier im Staate falsch läuft. Aber auch aufzeigt, wie man vorgehen muss, um in diesem allzu oft familienfeindlich agierenden System „Jugendamt“ dennoch zu seinem Elternrecht zu kommen.