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von Niki Vogt
Ein Vortrag, der ein – nur ein kleiner – Streifzug durch die geistige, mythologische Menschheitsgeschichte ist und doch schon viele neue Einblicke in Uraltes und bis heute noch Erhaltenes schenkt.
Die uralten, gemeinsamen Ursprünge von Religionen, Mythen & Mythologien Vortrag von Niki Vogt im Rahmen eines Seminars der Wissensmanufaktur im Cultural Center „Friends United“ auf Cape Breton Island, Kanada.
Was ist überhaupt eine Kultur, und warum haben Menschen Kultur entwickelt? In Kanada und bei der Arbeit mit den Indianern, die ihre eigene Kultur wieder beleben, jeden Bereich davon wiederentdecken müssen und mit neuem Leben füllen, wird uns deutlich, wie sehr das Leben und das „leben wollen“ eines Volkes davon abhängt, dass es seine Identität leben darf, dass es für den Menschen seine kulturelle Identität lebensnotwendig wichtig ist. Die „First Nations“ Nordamerikas haben eine unglaublich enge Verbindung mit ihren Ahnen, die ihnen in ihrer gesamten umgebenden Natur ständig gegenwärtig sind.
Doch – was für eine Kultur haben wir hier? Warum feiern wir zum Beispiel Weihnachten? Geht es da wirklich nur um Geschenke und glitzernde Deko? Gibt es Weihnachten erst seit dem Christentum? Keineswegs. Und es ist auch nicht nur irgendein Fest. Hier machen wir einen Streifzug in die ältesten Strukturen des Denkens der frühen Menschen, wie sie die Welt sahen und erlebten und in der sie überleben mussten. Es kam darauf an zu verstehen, was die Welt „im innersten zusammenhält“, warum gibt eine Sonne am Himmel und einen Mond? Warum scheint die Sonne im Winter täglich schwächer zu werden? Und könnte sie vielleicht eines Jahres endgültig untergehen und alles mit ihr erfrieren und sterben?
Der schleichende, auf breiter Front stattfindende Verlust der kulturellen Identität aller Völker auf der Erde zeigt schon lange seine Folgen. Auf der Jagd nach dem ultimativen Lebensziel „Wohlstand“ gerät der Mensch in die globale „Menschenmaterial“-Falle. Es geht um das Zusammenraffen von Geld, Ansehen durch Reichtum – für die Meisten aber ums pure Überleben-Können. Woher wir kommen, wohin wir gehen und warum wir da sind? „Dafür kann ich mir nichts kaufen“. Der berühmte Werbespot „Mein Haus, mein Auto, mein Pool“ bringt es ganz gut auf den Punkt.
Doch gerade zur Weihnachtszeit wäre es doch einmal sinnvoll, sich mit den menschheitsalten Ursprüngen von Kultur, Religion, Mythologie und Mystik zu befassen. Was wissen wir denn überhaupt von dem, was uns (immer noch) an Kultur umgibt?
Was bedeutet denn zum Beispiel ein Weihnachtsbaum? Warum singen wir, dass seine „Blätter“ grün sind? Hier in Europa werden die meisten „Ur-Europäer“ noch wissen, dass es was mit Weihnachten und der Geburt Jesu zu tun hat. Aber was nun eine Tanne mit Lichtern und buntem, glitzernden Schmuck damit zu tun hat? Warum hängen wir Kugeln daran? Und warum liegt das Jesuskind in einer Krippe auf dem Stroh? Und warum feiern wir das Fest gerade in dieser unpassenden Jahreszeit? Wo es doch im Sommer viel lustiger wäre?
Es gibt eine direkte Linie von den alten Göttern bis heute. Wenn man um ein paar Dinge weiß, springt sie einem tatsächlich sofort in die Augen und man fängt an, vieles zu verstehen. Und man versteht auch, warum bestimmte Dinge heute unterdrückt und andere gefördert werden. Wenn Sie, lieber Leser ein bisschen mehr verstehen wollen, wer wir Menschen sind und was Religion, Mythologie und Tradition für uns bedeuten. Überall auf der Welt und in allen Völkern.