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von Niki Vogt
Die Franzosen bis auf’s Blut zu reizen ist eine schlechte Idee. Und es könnte sein, dass es Präsident Emmanuel Macron gerade übertrieben hat. Er hielt im Fernsehen eine 27-minütige Rede an die Nation. Dabei kündigte er wilde Vollgas-Maßnahmen gegen Corona an, die mit Sicherheit jeden Tourismus aus Frankreich vergraulen. Paris ist kaputt und verdreckt und es lungern überall Gestalten herum, denen man nicht zu nahe kommen möchte. Das bezaubernde, charmante Paris von früher gibt es nicht mehr. Und jetzt sollen auch noch brutalste Covid-Eindämmungsmaßnahmen samt Zwangsimpfungen durchgedrückt werden. Die Franzosen rufen zu den Demos, die Gelbwesten, schon fast vergessen sind wieder da. Ich muss da immer an die Weissagung des Alois Irlmaier denken: „Die Stadt mit dem eisernen Turm wird brennen. Die eigenen jungen Leute werden sie anzünden„.
Die Seite „Armstron Economics“ berichtet, dass Präsident Macron Pflicht-Impfungen angekündigt für Pflegekräfte, Ladenangestellte, Kellnerinnen und alle anderen Berufe, die „in Kontakt mit der Öffentlichkeit“ stehen, ohne Ausnahmen wegen Gesundheit oder Religion. Obendrein hat er auch noch einen Gesundheitspass (in Wirklichkeit Impfpass) verpflichtend angeordnet, ohne den man weder in Restaurants, Cafés, Theater und Kinos gehen kann. Mit anderen Worten, ohne Impfung darf man nicht einmal in einen Laden gehen und etwas einkaufen.
UND: Die französische Regierung erwägt auch noch, die Corona-Impfung für alle 24- bis 59-Jährigen verpflichtend zu machen, weil sie eine „vierte Welle“ befürchtet. Nachdem der französische Premierminister Jean Castex Pläne angekündigt hatte, die Impfung für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen verpflichtend zu machen, wollte der französische Senat dasselbe auch für die 24-59jährigen. Man erwägt sogar, Ungeimpften selbst mit negativem Test das Reisen zu verbieten.
Damit auch niemand durch die Maschen schlüpft, will Frankreichs Regierung den Ärzten die Listen der Ungeimpften schicken, um möglichst viel Druck aufzubauen. Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat das auch noch durchgewinkt. Am Mittwoch, dem 7. Juli, bestätigte die CNIL den Versand der Liste der nicht geimpften Patienten an die Ärzte. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme weist die Kommission darauf hin, dass sie eigentlich „einer solchen Praxis grundsätzlich ablehnend gegenübersteht“. Dennoch könne die außergewöhnliche Gesundheitssituation eine solche Abweichung rechtfertigen.
Es werden alle Grund- und Bürgerrechte der Franzosen einfach mit Füßen getreten.
Die Franzosen sind geschockt.
Es ist zwar nicht das erste Mal, dass mit großem Theaterdonner Zwangsmaßnahmen verkündet werden, und die Regierung bei den einsetzenden, gewalttätigen Protesten dann doch einen Rückzug antrat. Man wird sehen, wie die Franzosen reagieren. Und vor allem, wie der arabische Teil der Bevölkerung reagiert, der sich bisher erfahrungsgemäß nicht gerade unterwürfig gehorsam bei Befehlen der Staatsmacht gezeigt hat. Die Szenen möcht‘ ich sehen, wenn die Gendarmen die jungen Araberhengste ohne Impfausweis nicht in die Kinos, Restaurants oder Geschäfte hineinlassen will.
Zur Zeit haben mehr als 33 Millionen Franzosen mindestens eine Injektion erhalten, das sind 49,5 % der Gesamtbevölkerung. Um jedoch eine Herdenimmunität zu erreichen, müssen laut der National Academy of Medicine 80 % der allgemeinen Bevölkerung, einschließlich der Jugendlichen, geimpft werden. Die Institution setzt sich seit langem für eine Impfpflicht zumindest für einige Berufe ein, nämlich für Beamte, Lehrer, Ärzte, Vollzugsbeamte, Feuerwehr und Rettungsdienste, aber auch für Berufe mit Publikumskontakt.
Im Juni kündigte der Gesundheitsminister an, die Impfung für das Personal in Pflegeheimen verpflichtend zu machen, wenn sich die Durchimpfungsrate nicht verbessert. Derzeit ist die Impfung gegen Covid in Frankreich nicht vorgeschrieben. Laut der Akademie ist das Haupthindernis für das Erreichen der Herdenimmunität die Zögerlichkeit, die auf 15% geschätzt wird, sowie die Impfgegner, die ebenfalls 15% ausmachen. Die Idee der Impfung wurde schon immer von fast allen Ärzten selbst infrage gestellt, erklärt Laurent-Henri Vignaud, ein auf Impfgegner spezialisierter Historiker.
Aber all das reicht Präsident Macron noch nicht. Er kündigte auch noch an, nach der Pandemie auch noch eine Rentenreform durchziehen zu wollen. Nun gut, so wie das „Neue Normal“ überall aussieht, wird die Pandemie de facto niemals wieder vorbei sein, also auch keine Rentenreform möglich. Und sollte sie nach ein paar Jahren dann doch einfach vorbei sein, weil alles kaputt und zerstört ist, die Wirtschaft am Boden liegt, die Menschen froh sind, wenn sie etwas zu essen haben und nicht frieren oder an den Langzeitfolgen der Impfung leiden, dann wird es kaum noch alte Leute geben, deren Rente man kürzen könnte.
Das ist eigentlich nur noch als Wahnsinn anzusehen. Präsident Macron prügelt Frankreich in Grund und Boden. Entweder, weil eine Revolution von unten alles hinwegfegt – natürlich unter immensen Kollateralschäden, oder weil er sein Zerstörungsprogramm durchzieht und die Gesellschafts- und Wirtschaftsstrukturen Frankreichs bis auf die Grundfesten schleift.
Die Variante Putsch&Revolution halte ich für die wahrscheinlichste. Schon im Mai wurde sehr deutlich, dass die Armee zum großen Teil gegen den Präsidenten revoltiert. Sie schrieben einen wütenden Brandbrief an dem Präsidenten und stellten einen Bürgerkrieg in Aussicht. Das Schreiben stieß auf große Sympathie bei der aktiven Armee und bei weiten Teilen der Bevölkerung. Zum Schrecken des Präsidenten hatte sich sogar der Bürgermeister von Paris hinter den Brief der Militärs gestellt. Ich habe hier ausführlich berichtet.
Schon direkt im Anschluss an die Verkündung der neuen Zwangsmaßnahmen lebte die Gelbwestenbewegung instantan wieder auf:
Immer mehr kluge Köpfe sehen in den autoritär-diktatorischen Zwangsmaßnahmen der Regierungen den verzweifelten Versuch, irgendwie noch zu verhindern, dass ihnen die ganze Sache um die Ohren fliegt. Auch Armstrong Economics schreibt:
Das hier ist der wahre Grund für all dies: Der SOZIALISMUS liegt im Sterben und was sie wirklich fürchten, ist ein Aufstand, bei dem wie im alten Rom der Mob die Paläste stürmt und den Kaiser enthauptet. Ihre Lösung – TOTALITARISMUS – und es wird eine subtile Vorgehensweise geben, die demokratischen Wahlen in 2022 einfach zu beseitigen.