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von Niki Vogt
Sie „kleine Randgruppe“ mit „inakzeptablen Ansichten“, wie der kanadische Premierminister Trudeau den Truckerkonvoi nannte, ist in Ottawa angekommen. Liebe Leser, das ist das schönste Randgruppenvideo, das ich je gesehen habe. Seht Euch das an, besonders die Luftaufnahmen in der zweiten Hälfte des Videos.
Natürlich wird wieder gelogen, dass sich die Balken biegen. Wie immer, werden nur Bruchteile der wahren Zahlen berichtet. Ganz, wie damals im Ostblock. France24 berichtet von Hunderten Truckern, die Ottawa blockieren und auch die „WELT“ ist sich nicht zu schade, wissentlich bei den Zahlen zu lügen. OÖ-Nachrichten berichtet schon von Tausenden, und die britische Daily Mail nimmt die Zahl, die den Tatsachen am ehesten entspricht: 50.000. Einen Konvoi von weit über 100 Kilometern Länge macht man nicht mit ein paarhundert Lastern. Die Leute am Wegrand berichten einstimmig, dass man kurz vor Ottawa Stunden am Straßenrand stand, bis der Konvoi durch war. Es waren sicher in den meisten Trucks zwei Fahrer, die sich abwechseln, das zeigen die Bilder. Aber auch dann waren es um die 20.000 bis 25.000 Laster.
Die kanadische Regierung hat die Polizei und die nationalen Sicherheitskräfte mobilisiert, um die Polizeipräsenz in Ottawa zu verstärken, während der „Freiheitskonvoi“ von Lastwagenfahrern, die gegen die Impfpflicht protestieren, in die Hauptstadt einfährt. Man geht hier auch bei der Polizei offiziell davon aus, dass rund 50.000 Trucker zu der Gruppe gehören, die am Wochenende Demonstrationen veranstalten wird. Die Presse hier weiß das mit Sicherheit auch.
Man sollte meinen, so ein „versprengtes Randgrüppchen Irrer“ sollte den Herrn Premierminister mit seinen tapferen Scharfschützen nicht weiter beunruhigen. Aber nein, Seine Exzellenz ist samt seiner Familie in ein Versteck verschwunden. Das nennt man Mannesmut. Als ob die Kanadier in lynchen würden. Den Eindruck machen die feiernden Familien und Trucker so gar nicht.
Die Polizei hat offenbar alle Kräfte zusammengezogen und versucht, Chaos zu verhindern. Soweit so gut. Aber Scharfschützen auf dem Dach des Parlamentes? Man stelle sich vor, Lukaschenko oder Putin würde das bei den Demos in seinem Land machen. Die westliche Presse verfiele in haptische Schnappatmung, dass der „brutale, unmenschliche Diktator Lukaschenko/Putin“ sein eigenes Volk mit Schaftschützen bedroht. Zumindest aber haben Herr Lukaschenko und Herr Purin aber bisher den Schneid, nicht abzuhauen, wenn das Volk kommt. Hier auf der Aufnahme kann man die Scharfschützen sehen:
Privatvideo
Der Minister für öffentliche Sicherheit, Marco Mendicino, erklärte am Freitag gegenüber CBC News, dass verschiedene Strafverfolgungsbehörden und Mitglieder der „Intelligence Community“ auf mögliche „Bedrohungen“ vorbereitet seien. Und so sehen die Bedrohungen aus:
Canada’s trucker convoy has arrived near Parliament Hill, Ottawa.
Go Canada 🇨🇦 👊🏻 pic.twitter.com/LfORNupsCT
— Char 🌸🩸🇬🇧🇺🇸💄💋 (@Birdybabe07) January 29, 2022
Er sagte dem öffentlich-rechtlichen Sender, dass „Grenzen“ zwischen freier Meinungsäußerung und Risiken für die öffentliche Sicherheit gezogen würden und fügte hinzu, dass es bei dem Konvoi „nicht um Freiheit“ und „sicherlich nicht um Trucker“ gehe. Zu den Anzeichen von Extremismus, auf die Mendicino hinwies, gehörten Demonstranten, die angeblich Impfvorschriften mit der Politik der Nazis gleichsetzten, US-Konföderiertenflaggen zeigten und zum gewaltsamen Umsturz der Regierung aufriefen.
Wie hier in Europa, sind diese Leute tatsächlich nur eine kleine Randgruppe, die aber von der Regierung (in anderen Ländern wird eine unliebsame Regierung flott als „Regime“ bezeichnet) benutzt wird, um den gesamten Protest als „Nazi“ zu diffamieren. Das wird aber nichts mehr nutzen. Wenn so etwas in Osteuropa geschieht und das jemand, wie Nawalny macht, ist das eine Heldentat, die in der Westpresse gefeiert wird.
Hier einmal ein paar Eindrücke. Der Trucker-Convoi nähert sich Ottawa. Die Kanadier begrüßen begeistert die „kleine Randgruppe mit inakzeptablen Ansichten“ – die, wie wir nun aus der Presse erfahren, alle von Putin bezahlt und aufgehetzt wurden. (dazu unten etwas mehr). Auch in Kanada sehen wir also, dass die Presse , wie früher im Ostblock, nicht auf Seiten der Völker, sondern auf Seiten der Apparatschiks steht und äußerst unfair bishin zur Verlogenheit berichtet.
Die Frau betont, dass es sich um vollkommen gewaltfreien Protest handelt, dass man einander hilft, dass die Menschen einfach ihre Freiheit bewahren wollen, dass sie ihre Jobs behalten wollen, dass sie über ihren Körper bestimmen dürfen und sich nicht gegen ihren Willen irgendwelchen Behandlungen unterziehen wollen. Niemand will hier irgendjemandem etwas Böses. Die Politiker sollten diesen Moment nutzen, um Frieden mit dem kanadischen Volk zu machen und zu einem vernünftigen, demokratischen Staatswesen zurückkehren und die Leute in Ruhe ihr Leben leben zu lassen, wenn sie nicht durch immer weitere Unterdrückung und Schikane wirklich eine Revolution bekommen wollen. Sie alle sagen nur „I want my life back!“ – ich will mein Leben zurück, was ja wohl jedermanns gutes Recht ist. Aber niemand stößt hier Drohungen aus.
Und hier ein paar Eindrücke in Ottawa selbst. die kleine Randgruppe hat die Stadt lahmgelegt und wie man sieht, sind es nicht nur ein „paar Trucker“ und das Volk hat begriffen, es geht nicht nur um die Zwangsimpfung für die Lastwagenfahrer.:
Canada's trucker convoy has begun arriving near Parliament Hill in Ottawa, blaring their honrs in protest of the government's Covid restrictions and vaccine mandates.#CanadaTruckers #FreedomConvoy2022 pic.twitter.com/rR01d3nEqG
— TheBigDave (@LiVe2DaNceATL) January 29, 2022
Wie bemitleidenswert, jetzt muss Putin für die Proteste herhalten?
Die Dame hier merkt wohl selbst, dass sie einfach nur zwanghaft nach dem Bösewicht Putin hinter allem sucht. Seltsamerweise werden aber Verschwörungstheorien von Mainstreammedienvertretern nie als solche benannt. Sie sagt hier:
„… angesichts der Unterstützung Kanadas für die Ukraine… Ich weiß nicht, ob es weit hergeholt ist zu fragen, aber es besteht die Sorge, dass russische Akteure die Dinge weiter anheizen könnten, während dieser Protest wächst , oder sie sogar herbeigeführt haben …“
A lot of strange coverage by the media on this thing but this one wins the prize.pic.twitter.com/bLauTjI9NG
— Jim Burnett (@jamesfburnett) January 29, 2022
Wie Brian Lilley in der Toronto Sun schreibt, „agieren die Medien in dieser Angelegenheit nicht als neutrale Beobachter und Übermittler von Nachrichten, die meisten haben entschieden, dass der Trucker-Konvoi der Feind ist und behandeln ihn als solchen. Schauen Sie sich einen der Nachrichtensender an oder, was noch wichtiger ist, lesen Sie die Twitter-Accounts von angeblich objektiven Journalisten oder hören Sie die Verachtung in ihren Stimmen, wenn sie Fragen stellen, um zu sehen, dass sie eindeutig Partei ergriffen haben.“
LILLEY: Media's handling of trucker convoy one-sided, inflammatory, shameful https://t.co/5LHGjPaPIq
— Toronto Sun (@TheTorontoSun) January 29, 2022
Hier zum Beispiel versucht ein Journalist den Protest als einen rechten, weißen, nationalistischen Protest zu definieren. Bekommt aber eine sehr gute Antwort von dem bärtigen Mann daneben:
„Das hier geht es nicht um „Weiß“ , nicht um Trucker, es geht um Freiheit für alle Kanadier. Die können braun, schwarz oder blau sein, oder was auch immer sie wollen. Hier geht es um Freiheit. Trudeau hat kein Recht, dem ganzen Land eine Impfpflicht aufzuzwingen und die Kinder nicht zur Schule gehen zu lassen. Das zu machen ist fürchterlich.“
This is by far the best moment of the day. 👇 pic.twitter.com/1QeIY3cQVE
— Ezra Levant 🍁 (@ezralevant) January 29, 2022
Während sich Trudeau vor dem Volk versteckt, fordert Saskatchewans Premier Scott Moe, einer kanadischen Provinz an der Grenze zu den USA, ein Ende des grenzüberschreitenden Verbots für ungeimpfte Trucker.
Eine der Schlüsselfiguren des Konvois, Tamara Lich, hat Berichten zufolge in Facebook-Videos erklärt, dass die Demonstranten Ottawa nicht verlassen werden, bis ihre Forderungen erfüllt sind. Sie rief die Demonstranten und Unterstützer jedoch auch dazu auf, sich an die Gesetze zu halten und keinen Ärger zu machen.