Was denn sonst??? „Nicht-binäre“ Menschen“ aus der Bronzezeit entdeckt – Wenn Wissenschaft zur Propaganda wird

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Symbolbild, Wikimedia Commons, Albärt, CC BY-SA 3.0

von Niki Vogt

Der Gender-Hype und der Tamtam um non-binäre Menschen (also Menschen, die nicht eindeutig heterosexuelle Männer sein wollen oder Frauen) bemüht sich ja nach Kräften darum, uns „Normalos“ ihre enorme Wichtigkeit und ihr Recht, so zu leben, wie sie wollen jederzeit und überall aufzudrängen. Natürlich haben sie das Recht und es sei ihnen ja gegönnt. Aber es gehört sich einfach nicht, allen anderen damit pausenlos auf den Nerv zu gehen. Machen wir Normalos ja auch nicht. Diese Meldung aus der Wissenschaft der Archäologie wird mal wieder gefeiert: Huiii! Es gab schon in der Bronzezeit non-binäre Menschen!!! Na, sowas!

Manche der sieben untersuchten Grabfelder waren bis zu 7.500 Jahre alt. Das Kriterium der Einordnung: Die Grabbeigaben. Ein Skelett, das mit Waffen, Rüstung und Pferd begraben wurde, weise eigentlich eindeutig auf einen Mann hin, Schmuck und Blumenreste und andere, als feminin eingestufte Grabbeigaben „identifizieren“ den Bestatteten als Frau. Getöpferte Gefäße und geschnitzte Idole waren meist geschlechtsunabhängig.

Ein Team der Uni Göttingen führte nun eine neue Untersuchung an Gräbern der Bronzezeit durch. Wie die Medien – offenbar aus dem von der Uni herausgegebenen Text – schreiben: „Das soll Ideen von binären Geschlechternormen entkräften.“

Es wird also fairerweise schon darauf hingewiesen, dass diese Forschung zu einem bestimmten Ergebnis kommen SOLL, nämlich zu belegen, dass es im Prinzip in der Menschheitsgeschichte noch nie ausschließlich binäre Geschlechternormen gegeben habe. Und genau diesen Auftrag erfüllt diese Forschung auch. Bei genauer Betrachtung sieht das alles aber ein bisschen anders aus.

Zuallererst: Mit den Zeitperioden gehen die Presseberichte ein bisschen sehr leger um. Die Zeitangabe „bis zu 7.500 Jahre alt“ führt uns in die Zeit 5.500 ante Christum natum/v.d. Zeitenwende. Nun muss man wissen, dass die Alt-, Mittel- und Jungsteinzeiten mit der darauf folgenden Kupfersteinzeit in Europa anders ablief, als beispielsweise in Afrika. Da war die Mittelsteinzeit (Mittelpaläolithikum) in Nordafrika (Natufien) schon um ca. 7.000 v. Chr. zu Ende und die Jungsteinzeit begann. Nordafrika war uns Europäern damals schon weit voraus.

Bild: Jungsteinzeithaus, Innenansicht, Wikimedia Commons, Ziko, CC BY-SA 3.0

Die sieben untersuchten Grabfelder liegen in Deutschland, Österreich und Italien, sie waren teilweise bis zu 7.500 Jahre alt. Also sind wir da in der Jungsteinzeit. In West-, Mittel- und Nordeuropa beginnt die Jungsteinzeit (Neolithikum) ca. 5.500 v. Chr. und dauerte bis ca. 2.000 v. Chr.. Auch hier gibt es starke Unterschiede. In manchen Regionen (die „Rössener Kultur“ fing schon 4.300 v. Chr. an, Kupfergeräte herzustellen) kam die anschließende Kupferzeit, die nur wenige Jahrtausende währte, früher an.

Die Bronzezeit in Mitteleuropa begann ungefähr 2.200 v. Chr. und dauerte etwa bis 800 v. Chr., also nur rund 1.500 Jahre. Diese Einteilungen „Stein-, Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit“ beziehen sich aber ausschließlich auf die Verwendung dieser Metalle als Werkstoff und sagen nur bedingt etwas über die Kultur aus. So benutzte die Ägypter in der Kupferzeit dieses Metall zwar für ihre Meißeln, mit denen sie Skulpturen und Grabkammern in den weicheren Sandstein schlugen und kulturell enorm hochstehende Werke schufen, während in Nordeuropa die Kupferzeit nicht nur später kam, sondern auch eine solche Hochkultur noch nicht entstand.

Es fängt also schon damit an, dass die Erzählung des Berichtes über „non-binäre Menschen in der Bronzezeit“ plus 7.500 Jahre alte Grabfelder etwas sehr inkohärent ist und (wissentlich?) einen ganz anderen Eindruck erzeugt.

Kommen wir zur der Behauptung, dass die Einordnung der typisch männlichen/weiblichen Grabbeigaben nicht immer im Einklang zum biologischen Geschlecht steht. Stimmt, Haken dran.

Das sind – laut der Untersuchungen – zehn Prozent der Funde. Diese Einordnung ist aber eine aus heutiger Sicht vorgenommene Beurteilung, wie wir im Folgenden sehen werden.

Die „Berliner Zeitung“ schreibt hierzu vorsichtig, aber dennoch berechtigterweise kritisch:

„Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bereits vor Tausenden von Jahren eine Minderheit mit nicht-binärer Geschlechteridentität gab, die von der Mehrheit als solche toleriert wurde. Mit ihrer Veröffentlichung überträgt die Studie ein eher modernes Verständnis von Gender und Geschlechtsidentität auf die Archäologie.“

Genau erkannt. Bisher hat man eben einfach das biologische Geschlecht als Identifikation genutzt, was auch das einzige sichere Kriterium ist. Das ermittelt man fehlerfrei aus der Knochen-DNA. Nun kommt auch – aus eben diesem heutigen Gender-Verständnis – das „Soziale Geschlecht ins Spiel. Und das will man eben aus den Grabbeigaben ableiten. Waffen = Mann, Schmuck = Frau. Und das stimmt eben nicht.

„Diese Interpretation ist mit den DNA-Ergebnissen jedoch nicht immer deckungsgleich. Daher haben Eleonore Pape vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und Nicola Ialongo vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität mit ihrem Team an der Uni Göttingen jetzt gemessen, wie oft das soziale und biologische Geschlecht bei den untersuchten Leichnamen nicht übereinstimmen.“

Auch das ist schon lang bekannt. Schon in der Steinzeit haben auch Frauen als Jägerinnen mit zur Versorgung mit Fleisch beigetragen. Die Behauptung Eine völlig neue Entdeckung für die Archäologen: bei einer Minderheit von 10 Prozent herrscht keine Übereinstimmung“ stimmt nicht, das ist keine neue Entdeckung. Und es ist auch kein Beleg dafür, „dass schon vor Tausenden von Jahren eine Toleranz gegenüber nicht-binären Menschen geherrscht habe. Immerhin: die Individuen wurden ähnlich wie ihre Zeitgenossen beerdigt, bekamen allerdings Grabbeigaben, die nicht zu ihrem biologischen Geschlecht passten. Eine starke Abgrenzung von Männlichkeit und Weiblichkeit und damit verbundene Wertvorstellungen lagen im prähistorischen Europa also offenbar nicht vor.“

Das ist einfach eine Behauptung, die nicht belegt werden kann, jedenfalls nicht so.

 

Es gibt genügend Gräber, in denen Frauen, die Kriegerinnen waren, beigesetzt wurden. Bei den bronzezeitlichen Reiternomaden der Skythen in Südrussland gab es viele Kämpferinnen. Sie waren gefürchtet, kämpften zu Pferde mit Pfeil und Bogen und wurden auch damit begraben. Es war keine Ausnahme, sondern sogar die Regel, dass die Frauen so lebten. Diese Lebensweise führten sie sogar bis vor 2.000 Jahren so.

Laut der Historikerin Adrienne Mayor wurden ein Drittel der skythischen Frauen mit Waffen begraben. Viele der Toten hatten Kriegsverletzungen erlitten. Allein das Team vom Guliaev hat mittlerweile elf bewaffnete Frauen gefunden. Erst vor Kurzem wurde in Armenien eine Skythin aus der gleichen Epoche entdeckt. Gemäß der Analyse ihres Skeletts waren ihre Rumpf- und Gesäßmuskeln genauso muskulös wie die eines Mannes. Im Bein der Toten steckte noch eine Pfeilspitze und auch weitere Narben deuteten darauf hin, dass sie an Schlachten teilgenommen hat.“

In einem Grab aus dieser Zeit fand man vier gemeinsam bestattete Kämpferinnen, von denen die Jüngste 12 Jahre alt war und die Älteste ca. 50 Jahre alt.

Die ältere Kriegerin trug sogar noch ihren goldenen Kopfschmuck. Sein Gold war besonders rein und wertvoll. Sie wurde mit einem Dolch und einer gegabelten Pfeilspitze beigesetzt. Im zweiten erhaltenen Grab wurden ein Bronzespiegel, zwei Speere und ein Glasperlenarmband gefunden.“

Diese Frauen waren verheiratet und bekamen Kinder. Also ist eine – aus heutiger Sichtweise – sehr männliche Lebensweise kein Beweis für sexuelle Ausrichtung oder non-binäre Lebensweise.

Auch die Germanen und später die Wikinger kannten furiose Kriegerinnen. Brünhild eine Kriegerkönigin aus der Nibelungensaga war eine davon. In der kanadisch-irischen Serie „Vikings“ um den legendären Wikinger Ragnar Lodbrok, der im 9. Jahrhundert gelebt haben soll und eigentlich ein einfacher Bauer war, es aber zum König brachte, spielt auch seine Frau Lathgherta eine Hauptrolle. Auch sie war eine berühmte Kriegerin und lokale Herrscherin in Norwegen, man nannte solche Frauen „Schildmaid“. Ihre Geschichte wird im Saxo Grammaticus beschrieben. Sie hatte Kinder mit Ragnar.

Die alte Geschichtsschreibung überliefert, dass der der schwedische König Frø in einem Blitzkrieg in Norwegen einfiel, den König erschlägt und die Frauen des Königshofes in einem Bordell zur Prostitution zwang. Einige Zeit später eine zieht norwegische Truppe zu deren Befreiung los. Die gedemütigten und versklavten Frauen sammeln sich daraufhin und bewaffnen sich und kämpfen zusammen mit den eintreffenden Befreiern und töten König Frø.

Eine der wikingischen Kriegerinnen ist die hochgewachsene Gunhild, die in einer Schlacht die zurückweichenden Männer wutentbracht zusammenstaucht: „Was stimmt mit euch nicht? Die Götter sehen uns zu! Wollt ihr nicht nach Walhalla? Ihr habt keinen Mut! Ihr  findet keinen Ruhm!“

Lathgertha, die in erster Reihe kämpft, sticht unter den Kämpfenden als besonders tapfer und furios hervor (hier ein Bild aus dem Film). Sie ist laut Saxo bereits eine kriegserfahrene Frau (perita bellandi femina). Das ist für den König Ragnar der Moment, in der er sich in diese wilde, junge Frau verliebt. Er sagt auch offen, dass er ihr den Sieg zu verdanken hat. Sie heiraten und bekommen Kinder (nachdem Ragnar ein paar drastische Proben dafür bestehen musste).

Von non-binär ist hier keine Spur. Das sind waren eben starke, mutige und wilde Frauen, die – wie Lathgertha und sehr wahrscheinlich auch die skythischen Amazonen – einen ebensolchen Mann wollen. Auch die Nordische Mythologie kennt gewaltige Kriegerinnen, wie die Valkyria (Walküren).

Im Britannien der Römerzeit gab es die Königin Boudicca, die im Jahr 60 und 61 nach Christus einen tollkühnen Aufstand der keltischen Stämme gegen die römischen Besatzer anführte, aber letztendlich unterlag. Sie wird in der römischen Geschichtsschreibung ausführlich erwähnt. Tacitus widmet ihr eine ausführliche Beschreibung und fügt noch hinzu, dass es unter den Britanniern durchaus verbreitet sei, auch weibliche Anführer zu wählen. Cassius Dio, beschrieb sie folgendermaßen:

„Sie selbst war hochgewachsen, gar furchterweckend in ihrer Erscheinung, und ihr Auge blitzte. Dazu besaß sie eine rauhe Stimme. Dichtes, hellblondes Haar fiel ihr herab bis zu den Hüften, den Nacken umschlang eine große, goldene Kette, und der Leibrock, den sie trug, war buntfarbig und von einem dicken Mantel bedeckt, der durch eine Fibel zusammengehalten wurde. Damals nun ergriff sie eine Lanze, um auch auf diese Weise ihre sämtlichen Zuschauer in Schrecken zu versetzen …“

Den Zündfunken, warum Boudicca sich zur Anführerin des Befreiungskampfes gegen die Römer an die Spitze stellte, gab das übliche Besatzerverhalten der Römer selbst: Sie vergewaltigten ihre beiden Töchter vor ihren Augen. Blöde Idee. Wie schreibt Schiller in seiner „Glocke“? „Da werden Weiber zu Hyänen …“

Eine andere, berühmte Heerführerin war Cartimandua, Königin der Briganten.

Man könnte diese Reihe noch fortsetzen und viele Kriegerinnen, furchtlose königliche Kämpferinnen, Kriegsgöttinnen usw. anführen, die schon immer alle mit (heute als rein männlich geltenden) Attributen wie Helm, Schild und Speer (so wie Athene) dargestellt werden. Ein Beweis für non-binäre Menschen ist das nicht. Es sind FRAUEN und sie lieben MÄNNER, vor denen sie die Achtung und den Respekt haben können, den sie für sich selbst auch einfordern. Es gibt auch viele schwule Männer, die sehr dominant und kriegerisch sind, die würden ausrasten, wenn man ihnen „weibliche Grabeigaben“ in ihre letzte Ruhestätte legte.

Irgendwie ist es schwer zu glauben, dass Wissenschaftler tatsächlich so schablonenhaft vorgehen, um aus den Grabbeigaben auf das „soziale Geschlecht“ zu schließen.

Natürlich gab es immer Homosexualität und  Abweichungen von der sexuellen Norm. Im späten Rom war das in der Oberschicht auch total schick. Ovids geniale Dichtungen lassen da keine Zweifel aufkommen. 

Der Versuch, diese längst bekannten Dinge plötzlich mit wissenschaftlichem Etikett für die Regenbogen-Ideologie zu instrumentalisieren, ist daher eher durchsichtig und peinlich. Es soll ja bitteschön jeder auf seine Art selig werden, so er keinem anderen schadet. Fein, prima. Habt Spaß, Leute, freut Euch Eures Lebens – aber lasst die „piefigen Normalos“ in mit Eurer besonderen Sexualität Ruhe, namentlich die Kinder. Alles, was ihr mit diesem Trara und dem gewaltsamen Überstülpen all dieser Genderei erreicht ist, dass die weit überwiegende Mehrheit genervt ist und mittlerweile mehr und mehr in Abwehrhaltung geht.

Dass auch diese, hier mal zerpflückte, wissenschaftliche verbrämte Genderpropaganda auf sehr wackeligen Füßen steht, räumen die „Forschenden“ ja selber ein:

„So weisen sie beispielsweise darauf hin, dass viele der Skelette wegen ihres Alters nicht exakt biologisch eingeordnet werden konnten und weitere Analysen notwendig sind. Die „tatsächliche Größenordnung“ der entdeckten Minderheit konnte demnach bislang noch nicht festgestellt werden.“

Herzlichen Dank an die „Hinweisenden“.

Ein Haus überall mit hexagonalem Wasser versorgt, schwingt im Einklang mit den Frequenzen des Wassers, der Erde und der Sonne – und der eigenen DNA. Eine Fußbodenheizung wirkt dabei, wie ein Verstärker.