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von Niki Vogt
Das Kind aus gut bestalltem Hause und im Prinzip Klima-Gretels Thron-Ursupator*In, darf sich heute, am 16. Oktober, in der Schlosskirche der Universität Bonn, auf die Ehrung einer christlich-ökumenischen Organisation, den „Predigtpreis“ freuen. Die Sprecherin von FridaysforFuture wird in der Kategorie „Lebenswerk“ mit dem ökumenischen Predigtpreis ausgezeichnet. Ihre preiswürdige Lebensleistung: „Die 27-Jährige habe innerhalb weniger Jahre im deutschen Sprachraum das Bewusstsein von der gesellschaftlichen Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung maßgeblich mitgeprägt“ begründete am Dienstag die Jury in Bonn.
Der Preis wird seit 2000 verliehen und ist nicht dotiert, was bedeutet, es gibt kein Geld. Das macht aber bei Frau Neubauer nichts, Geld hat sie schon genug. Darum geht es der selbstlosen Dame auch nicht, sondern um das Christentum. Und sie ist so bescheiden, dass bisher noch niemand überhaupt bemerkt hat, dass sie eine aktive, überzeugte predigende Christin ist. Nunja, genaugenommen predigt sie ja auch nicht, jedenfalls nicht von der Kanzel. Oder in der Kirche. Aber was heißt das schon. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen, sagte schon Jesus Christus. Und bei den fröhlichen FridaysForFuture-Umzügen gab es außer Luisa Neubauer bestimmt noch zwei, drei Christenkinder darunter. Die versammelten sich zwar nicht in SEINEM Namen, aber wer wird schon so beckmesserisch sein.
Hauptsache, die Schöpfung wird bewahrt. Wer kennt sie nicht, die Stelle im Alten Testament, wo Gott, der Allmächtige, seine Schöpfung betrachtete und wohlgefällig auch den nach seinem Ebenbild geschaffenen Menschen mit auf den Weg gab: „So gehet hin und mehret die Windräder auf den Hügeln und Stränden und achtet nicht der zerfetzten Vögel und des sterbenden Meeres. Bedecket fruchtbares Land, Felder und Wiesen mit Solarparks und achtet nicht der sterbenden Pflanzen und Tiere und hungernden Menschen. Beschützet meine Schöpfung in Demut und Dankbarkeit, auch wenn sie daran zugrunde geht und züchtigt die Menschenkinder mit starker Hand. Denn siehet, wenn ihr auch alles in Grund und Boden gewurstelt habt – ich kann den ganzen Kram locker in einer Woche wieder neu machen.“
Die 27jährige Studentin, deren Netto-Lebenswerk darin besteht, in einem Alter, wo andere schon ein Erwachsenenleben mit allen Pflichten, Familienarbeit und Broterwerb führen, immer noch Studentin ist, die allen anderen vorschreiben will, wie sie zu leben haben, hat jede Ehrung ihre Lebenswerkes verdient. Denn die junge, gut betuchte Dame, die sich teure Flugreisen in die Ferien leisten kann, dasselbe allen anderen aber verbieten möchte, hat natürlich – im Gegensatz zum arbeitenden Fußvolk – Muße und Zeit, sich Gedanken um nichts weniger als das Große und Ganze, ja, um Gottes Schöpfung, zu machen, eine wahre Religionsphilosoph*In und eine Tugend, die heute kaum noch zu finden ist.
Wir niedrigen CO2-Schleudern sollten also dankbar sein, dass diese bezaubernde Wiedergeburt des verwöhnten und reichen Prinzen Siddharta und seine Erleuchtung zum bedürfnislosen Buddha, unser Bewusstsein von der gesellschaftlichen Aufgabe der Bewahrung der Schöpfung maßgeblich geprägt hat. Das Stadium der Bedürfnislosigkeit wird sie sicher noch erreichen.
Und so sollten wir Luisa Neubauer, Gottes Gesandte, auch gebührend dafür ehren, dass „ihr Reden und Denken Leitmotive zu religiösen Kontexten wie existenziellen Fragestellungen enthält“. Dieser „Beitrag für die Predigtkultur der Gegenwart“ ist natürlich von unschätzbarem Wert. Man darf nicht vergessen, dass mindestens 0,001 Prozent der Deutschen Frau Neubauers tiefschürfende Schöpfungsgedanken zum Leitmotiv ihres Lebens gemacht haben und seitdem besagte Schöpfung Gottes mit vollem Einsatz täglich bewahren. Ja, man könnte sie sogar als Märtyrer bezeichnen. Noch in Generationen werden Heiligenfiguren in den Kirchen stehen, die ihre blutigen Handflächen, die ihnen die brutalen Schergen beim Abreißen vom Asphalt angetan haben, betend gen Himmel heben. Um ihre Häupter, die Augen ergeben zum Himmel aufblickend, erglänzet ein goldener Strahlenkranz aus Sekundenklebertuben und unsere Enkel und Urenkel werden sich vor ihnen verneigen.
Die nörgelnden Kleingeister – wie Nicolai Franz, ein Redakteur der christliche Zeitung „PRO“ – bemäkeln hingegen, dass Frau Neubauer „so gut wie nie predigt“. Die haben wohl nicht mitbekommen, dass Frau Neubauer seit einiger Zeit und im Vorfeld der Preisnominierung mehrfach und beflissen betont hatte, dass sie „Jugendleiterin in ihrer Kirche in Hamburg“ gewesen sei.
Luisa Neubauers Engagement in allen Ehren. Aber ein Predigtpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ für eine 27-Jährige, die so gut wie nie predigt, aber „bei genauerem Hinsehen Leitmotive zu religiösen Kontexten wie existenziellen Fragestellungen“ äußert? 🤨https://t.co/AxrdZY6fGd
— Nicolai Franz (@nico_franz) September 26, 2023
Interessant sind die Posts darunter. Ein Axel Kamann tweetet:
„Wenn Frau #Neubauer für ihr ‚Lebenswerk‘ geehrt wird, stellt sich mir die Frage, ob das denn schon abgeschlossen ist und sie fortan schweigen wird. Dürfen wir hoffen?“
Und Sylvie kommentiert:
„Es gibt sicher viele Menschen, die das besser gekonnt hätten, aber keine Millionäre als Eltern vorweisen können.“
Project Planet A:
„Ist das Satire oder kann das weg?“
Dietmar Bauer:
Lebenswerk? Hat @Luisamneubauer denn vor, sich demnächst zu entleiben👻…?“
Bernd:
„Wieviel hat Reemtsma gespendet?“
Als Hauptpreisträger*In für den ökumenischen Predigtpreis in der Kategorie „beste Predigt“ wurde Nathalie Schuler genannt. Das teilte der Jury-Vorsitzende Eberhardt Hauschildt von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Uni Bonn mit. „Schuler studiere altkatholische Theologie und habe die Jury mit einer Predigt in einem Gottesdienst in der altkatholischen Gemeinde St. Willibrord in München im Juni zum Christopher Street Day 2023 überzeugt.“
Frau Altkatholik*In Schuler bezeichnet sich selbst als „queer“ und ist Priesteramtskandidat*In. Auch hier und aus diesem Anlass soll die entsprechende Bibelstelle des Alten Testamentes zitiert werden, wo Gott der Allmächtige den Menschen schuf.
Leider muss hier offenbar die originale Fassung dieser Stelle verloren gegangen sein. Gerade die queere Altkatholik*In Nathalie Schuler sollte sich aufgerufen fühlen, die wahre, alte Überlieferung aufzuspüren und wieder einzusetzen, wo es heute leider sehr queer-feindlich heißt „1Mo 1,27: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Da ist offenbar ein ganz erheblicher Teil verloren gegangen, den wiederzufinden es brennend nottut. Denn all die anderen Geschlechter und Gender sind irgendwie verloren gegangen – oder von der AfD schon im Mittelalter heimtückisch entfernt worden. Ebenso die Passage „1Mo 2,24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.“
Da eine Voraussetzung für die Preisverleihung auch die biblische Fundierung ist, scheint Frau Altkatholikin und Priesteramts-Anwärterin Schuler offensichtlich diese verschollen gegangene Passage schon gefunden zu haben. Das ist eine wirklich großartige Leistung und Bereicherung für die Bibelforschung und die Gemeinschaft der Christen.
Der ökumenische Predigtpreis ist ein vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft seit dem Jahr 2000 jährlich vergebener Redepreis. Nachdem Norman Rentrops Sohn Richard 2018 den Vorstandsvorsitz des Verlags übernahm, hat dieser die Sponsoringaktivitäten neu ausgerichtet und die Unterstützung eingestellt. Seither führt die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Bonn die Preisvergabe selbst durch. (Quelle: Wikipedia)