„Bei EDEKA kaufe ich ab heute nicht mehr ein!“

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Böse, böse Blaubeeren und der liebe, gute Regenbogen. EDEKA als moralische Instanz auf Wolken? Bildcollage: Niki Vogt aus Pixabay.

von Niki Vogt

Im Englischen gibt es den Begriff „Virtue signalling“ – übersetzt: Tugendhaftigkeit signalisieren. Besonders beliebt ist das sich Profilieren durch Tugendwedeln in der Hoffnung, sich als besonders gutmenschlich und extra-woke anzubiedern. Das war einmal eine relativ erfolgreiche Methode, von den Medien gefeiert zu werden und dadurch bekannter und erfolgreicher zu werden. Einem Supermarkt, der die breite Kundschaft ansprechen will und muss, wird das nicht zum Vorteil gereichen. Schon gar nicht jetzt, wo die Zustimmung der Bevölkerung zu Linksgrünwoke auf rasante Talfahrt eingeschwenkt ist. Aber EDEKA ist unverdrossen und spielt sich als Volkserzieher auf, indem sie die Parole „Blau ist keine gute Wahl“ in die Welt schmettert.

Blau ist keine gute Wahl“ – Stimmt!

Da kommt man doch ins Grübeln. Ja, was meinen sie denn damit? Aber dann: Ist doch klar: Es muss die blaue Fahne der Europäischen Union sein! Denn seit die EU unter Frau Ursula von der Leyen ihr privates Königreich geworden ist, geht es europaweit nur noch abwärts. Da kann sie mit ihren blauen Augen noch so lächelnd in die Kameras gucken: Überall auf unserem einst so schönen Kontinent geht es seitdem steil bergab. Da sehnt man sich doch wieder nach Jean Claude Juncker. Der war auch immer blau. Und das war wirklich nicht gut, weil er ständig von irgendwelchen Podesten fiel oder, wenn er als Präsident der Europäischen Kommission irgendwo einen öffentlichen Auftritt hatte, die Treppen hinauf – oder herunterstolperte. Aber der war wenigstens noch lustig.

Das muss Edeka gemeint haben, denn sie wollen doch sicher nicht das große blaue „E“-Logo ihrer eigenen Kette als schlechte Wahl bezeichnen? 

Blaubeeren: Ein natürlicher Feind???

Unverständlich ist aber, was den Blaubeeren damit zu tun haben. Und warum sie böse sind? Blaubeeren sind doch sogar sehr gesund? Das muss ich genau wissen und finde im Internet, dass Blaubeeren sogar ein „Superfood“ sind. Sie sind vor allem wegen ihrer antioxidativen Wirkung so wertvoll und sie wachsen wild in unseren heimischen Wäldern (ist das allein schon rechtsradikal?). Und erst die die sekundären Pflanzenstoffe! Die wirken antioxidativ und sind ein wahrer „Gesundheitsbooster“. Das liegt an dem reichlich darin vorkommenden Pflanzenfarbstoff Anthocyan. Das ist ein besonders wirksamer Radikalenfänger, der schädliche Linksradikale, ähm, nein, Sauerstoffradikale im Körper bei ihrem Schadenswerk hemmen kann.

Freie Radikale, das muss man nämlich wissen, können Freiheit, Frieden und die Wirtschaft … äähmm … Körperzellen schädigen. Also ist blaues Anthocyan ein richtig gutes Zeug. Es gehört zur Familie der hoch gesunden Polyphenole, die besonders in lila oder dunkelblauen Lebensmittel, wie eben Blaubeeren, Blaukraut, Blaulila Kohlrabi, blauen Weintrauben, blauen Pflaumen und Zwetschgen oder in blauschwarzen Auberginen reichlich enthalten sind.

Übrigens gibt es auch sehr gesunden Kaffee-Ersatz ohne Coffein, der aus der Wurzel einer Pflanze mit blauen Blumen gemacht wird. Den Zichorienkaffee – auch Caro-Kaffee oder Kinderkaffee genannt. Der ist viel gesünder, preiswerter, muss nicht durch die halbe Welt mit Riesenverbrauch an Dieselschweröl für die Containerschiffe geschippert werden. Und er beutet auch nicht die armen Arbeitskräfte in Südamerika, Afrika und im fernen Orient aus.

Aber EDEKA brettert weiter auf dem Holzweg nach vorn:

Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt“ schreibt EDEKA in seinen Anzeigen in der „Zeit“ und der „FAZ“. Auch in Deutschland seien „die Blauen“ die „größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft“. Wissen die nicht, wie gesund blaues Obst und Gemüse ist? Oder meinten sie die Schlümpfe?“

Und dann ist da dieser Tweet auf der Plattform mit dem blauen Vögelchen:

Macht EDEKA ernsthaft Wahlkampf gegen die AfD???

Es gibt Leute, die denken, dass Edeka nicht auf sein eigenes, blaues Logo damit anspielt, sondern meint, dass man die AfD nicht wählen sollte. Das kann ich mir aber überhaupt nicht vorstellen. Denn auch Edeka hat viel Erfahrung mit Vielfalt gemacht. Und nicht gerade gute.

Denn NIUS schreibt:

„Auch ein weiterer Punkt machte fassungslos. 2017 stach der Asylbewerber aus Gaza, Ahmad A., in Hamburg in einem EDEKA-Laden mit einer 20 Zentimeter langen Klinge auf Personen ein, die dort einkauften. Er schrie dabei „Allahu Akbar“. Ein 50-Jähriger starb. Im August 2023 stürmten zwei Männer mit einer Machete in einen Edeka in Berlin-Kreuzberg und gingen auf den Sicherheitsdienst los. Und in zahlreichen Märkten, etwa in Ortrand, Essen, Senftenberg oder Burgwedel, kam es ebenfalls zu Gewalttaten, die unter anderem von Migranten verübt wurden. (…) Ende 2023 meldete sich ein EDEKA-Betreiber zu Wort und warnte: „Asylbewerber machen sich die Taschen voll und gehen, ohne die Ware zu bezahlen.

Da hängt sich Edeka aber etwas zu weit aus dem Fenster …

Edeka ist ein Genossenschaftsverbund. Man bedenke, dass die Edeka-Filialen alle von selbständigen Kaufleuten geleitet werden. Viele sind sogar Eigentümer ihrer Filialen. Die Kampagne in Sachsen, Thüringen und Brandenburg soll also Wähler beeinflussen, nicht AfD zu wählen. In diesen Bundesländern liegt die „blaue Partei“ nämlich um die 30 Prozent Zustimmung, da zittert Berlin. Das dürfte den Filialleitern aber vielleicht nicht so richtig gefallen, wenn sie aufgrund der Volkserziehungskampagne der Edeka-Zentrale ein Drittel ihrer Kundschaft verlieren. Denn die Sachsen, Thüringer und Brandenburger brauchen keinen Polit-Unterricht. Die wissen schon sehr genau, warum sie so wählen und sie haben fast schon eine genetische Allergie auf dummdreiste Bevormundung und Belehrungen von oben herab.

Und den EDEKA-Händlern geht es genauso. Mittlerweile ist ein EDEKA-Krieg entbrannt. Es erweist sich als ein Eigentor, ausgerechnet auf AfD-Grund die Händler in die Situation zu bringen, mindestens 30 Prozent der Kundschaft zu verlieren. Daher formiert sich dort ein ziemlicher Widerstand unter dem Logo der lachenden Blaubeeren. Die Händler hängen durchgestrichene Plakate der Zentrale in die Ladenfenster:

 

Und hier die „Landkarte“ der Woken und der blauen Heidelbeeren:

 

Wunderschön: Die Thüringer und Sachsen lassen sich da nicht vor den Woken Karren spannen. Wie es so schön heißt in den angelsächsischen Ländern: „Go woke, get broke“ (werde woke und geh pleite).

… und die Strafe folgt sogleich

Mal abgesehen davon, dass ausgerechnet Edeka sich da im Hinblick auf seine eigene Geschichte keinen Gefallen tut. Denn Wahlkampagnen herrschender Parteien zu unterstützen, ist ja offenbar Tradition bei Edeka: Kaum hängen sie sich das vielfältige politisch-korrekte Regenbogenmäntelchen um, kommt die Bauchlandung. Wer Dreck am Stecken hat, sollte sich zurückhalten. Denn sofort sucht Kommissar Internet nach den Beweisen, und siehe da, hier sind sie. Man hat in vorauseilendem Gehorsam damals, in der dunklen Zeit, ebenfalls politisch korrekt darauf gesetzt, mit dem Zeitgeist zu schwimmen – und das ist auch dokumentiert:

Die Edeka-Kaufleute wurden 1936 von der Verbandsspitze auf dem Verbandstag aufgerufen, „Benutzt den Ladentisch als Kanzel für die Aufklärungsarbeit und helfet dem Führer, das Vaterland vom Auslande unabhängig zu machen.“

Hier hat der Youtube-Kanal „Demokratisch Denken“ eine schöne, kleine Doku zusammengestellt. wie eifrig auch schon damals EDEKA sich den Kräften anbiederte, die das Volk unter ihre Kontrolle bringen wollten:

Hier einmal eine Auswahl der alten Plakate und Bilder, mit denen EDEKA damals als besonders politisch korrekt hervorstach (Fotos von der Seite Uwe Spiekermann):

https://uwe-spiekermann.com/wp-content/uploads/2021/05/13_deutsche-handels-rundschau_29_1936_p401_einzelhandel_edeka_schaufensterwerbung_maifeiertag_tag-der-arbeit.jpg

https://uwe-spiekermann.com/wp-content/uploads/2021/05/05_edeka-reklame_1934_p198_ebd_p199_nationalismus_nationale-werbung_arbeit_bauer.jpg

https://uwe-spiekermann.com/wp-content/uploads/2021/05/15_edeka-deutsche-handels-rundschau_27_1934_p584_einzelhandel_schaufensterwerbung_erntedank.jpg

https://uwe-spiekermann.com/wp-content/uploads/2021/05/01_deutsche-handels-rundschau_27_1934_p182_einzelhandel_kaeufer-verkaeufer_einzelhaendler_gemeinschaft.jpg

https://uwe-spiekermann.com/wp-content/uploads/2021/05/02_edeka-deutsche-handels-rundschau_27_1934_p656_einzelhandel_kiel_volksgemeinschaft_grosshandel.jpg

Liebe Edeka-Kaufleute, auf geht’s! Benutzt den Ladentisch für die Aufklärungsarbeit! Die Zentrale hat gesprochen! Treu bis in die Insolvenz!

Also, bei der Vergangenheit … „bei EDEKA kaufe ICH ab heute nicht mehr ein!“