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von Niki Vogt
Nachdem der Impfstoff von Astra-Zeneca wegen der hohen Nebenwirkungen mit erschreckenden Todeszahlen und Langzeitschäden in mehr als 20 Ländern ausgesetzt wurde, hatte Deutschland den Impfstoff trotz alledem wieder zugelassen, weil der Nutzen den Schaden angeblich überwog. Grundlage der Entscheidung war ein Papier von Astra-Zeneca mit Testergebnissen, die dem Vakzin mit 79% eine noch höhere Effektivität bescheinigten als vorher. Außerdem führe das Vakzin nicht zu einem erhöhten Thrombose-Risiko und sei auch bei älteren Menschen wirksam.
Prompt gab Deutschland diesen Impfstoff wieder als unbedenklich frei, was bei vielen nur Kopfschütteln hervorrief. In der Tat ist es schwer nachvollziehbar, dass nach so vielen schweren Nebenwirkungen bis zum Tod kurz nach Erhalt dieses Vakzins immer noch ein Zusammenhang eisern abgestritten wird. Es ist auch nicht nachvollziehbar, dass man nicht doch eine neutrale, unabhängige und umfassende Untersuchung startet, sondern widerspruchslos ein Test-Papier des Herstellers als vollkommen unanzweifelbar betrachtet und munter damit weiterimpft.
Denn nur wenige Stunden nach dem Erscheinen des Astra-Zeneca-Papiers haben sich die US-Gesundheitsbehörden den Schrieb genauer angesehen und starke Zweifel angemeldet. Denn die Testergebnisse, die der Hersteller Anfang der Woche veröffentlichte, entstammen anscheinend aus veralteten Daten. Das Unternehmen habe einfach die Infektionsfälle mit Covid-19 nach der Impfung in den letzten Wochen nicht mit eingerechnet, was die Effektivität des Impfstoffes verfälscht. Das berichtete jedenfalls die New York Times, die nun wirklich nicht im Verdacht steht, ins Lager der Impfgegner, Querdenker und „Coronaleugner“ zu tendieren.
Zudem seien die Daten nicht klar und vollständig, es sei nur teilweise ein Einblick in das Zustandekommen der Wirksamkeitsrate des Astra-Zeneca Impfstoffes möglich. Nachprüfbare, vollständige, harte Zahlen und Fakten seien nicht bereitgestellt worden, kritisierten die Wissenschaftler des „National Institute of Allergy and Infectious Diseases“ (NIAD). Die Unabhängige Fachkommission „Data and Safety Monitoring Board“ (DSMB) der Organisation überwacht solche Tests in den Staaten.
Man sei „beunruhigt“ über die veröffentlichten Astra-Zeneca-Daten, meldete diese Kommission den Gesundheitsbehörden und dem Unternehmen. Der Impfstoffhersteller habe „Rosinenpickerei“ bei den Daten betrieben, um seinen Impfstoff besser aussehen zu lassen: „Cherry-picked Data to make its Vaccine look better“.
Diese ernsten Anschuldigungen, schreibt die New York Times (NYT), wurden in einem zweiseitigen Brief an Astra-Zeneca und die zuständigen Behörden übermittelt. Ein neuer Schlag gegen die Glaubwürdigkeit des Unternehmens, kommentiert die NYT diesen Rüffel aus der Kommission. Das Papier, so sagen die, die es gelesen haben, geißelt den britisch-schwedischen Impfstoffhersteller regelrecht dafür, dass es die Glaubwürdigkeit und Integrität der sehr genau beobachteten klinischen Studien auf’s Spiel setze. Die DSMB schrieb sogar, dass ein Vorgehen wie dieses das Vertrauen der Öffentlichkeit in das wissenschaftliche Vorgehen untergrabe.
Außerdem seien die Daten in dem Paper nicht korrekt formatiert und unübersichtlich, monierte die DSMB. Astra-Zeneca wies die Kritik zurück. Sie forderte das Pharma-Unternehmen auf, mit der Fachkommission DSMB zusammenzuarbeiten um die gemachten Angaben zu überprüfen und zu verifizieren und dazu beizutragen, dass wirklich neueste Daten und exakte Zahlen und Daten zu dem Impfstoff veröffentlicht werden, und zwar schnellstmöglich.
So höflich das ausgedrückt ist, so laut schallt die Ohrfeige für Astra-Zeneca. Im Prinzip und rustikal ausgedrückt heißt das: „Ihr habt versucht uns für dumm zu verkaufen und gedacht, Ihr könnt uns täuschen. Das funktioniert nicht. Wir wollen es genau wissen und zwar jetzt.“
Der Brief des DSMB veranlasste am Dienstag das „National Institute of Allergy and Infectious Diseases“ (NIAD) dazu, eine Verlautbarung öffentlich herauszugeben, in der die Vorwürfe und Kritik des DSMB kurz genannt werden und Astra-Zeneca mit scharfen Worten dringendst dazu auffordern, sofort mit dem DSMB zusammenzuarbeiten und ihm schnellstmöglich zuverlässiges, akkurates und aktuelles Datenmaterial zur Verfügung zu stellen.
Die New York Times merkt an:
But the public airing of a conflict between a pharmaceutical company and a board overseeing a clinical trial is almost unheard-of.
Heißt: Diese öffentliche Verbreitung eines Konfliktes zwischen einem Pharmazieunternehmen und einer Kommission, die Klinische Studien überwacht, ist bespiellos.
Astra-Zeneca könne sich darauf gefasst machen, einer ganz besonders peniblen Prüfung durch die staatliche Food and Drug Administration unterzogen zu werden, wenn die Firma eine Notzulassung zur Impfung in den USA beantragen sollte, erwartet die NYT. Und setzt hinzu, dass es schon wiederholt Probleme gegeben habe mit dem Datenmaterial, das Astra-Zeneca präsentierte. Das habe nicht nur das Vertrauen der US-Amerikanischen Aufsichtsbehörden verspielt, sondern auch weltweit einen dunklen Schatten auf den Impfstoff des Unternehmens geworfen.