Niki Vogt auf Telegram folgen
von Niki Vogt
Wie viele Diskussionen hatten wir alle – meist ja am Telefon – darüber, ob die Regierungen zu Recht oder nicht den Lockdown verhängt haben. Meinungen prallen aufeinander, die Kurve der RKI-eigenen Reproduktionszahl entzündete leidenschaftliche Diskussionen. Die Frage, ob die Kollateralschäden eines Lockdowns den Nutzen überwiegen, warum Gesunde „weggesperrt“ werden müssen und nicht nur die gefährdeten Menschen sorgten für Zündstoff in den Familien.
Jeder hat seine eigenen Überlegungen, Thesen und Vermutungen, neudeutsch auch gern „Verschwörungstheorien“ genannt, sobald es gegen die herrschende Regierungs- und Medienmeinung geht.
Vermutungen, Erklärungen, Verschwörungstheorien
Eine davon besagt beispielsweise, dass der drohende Weltwirtschaft- und Finanzkollaps sowieso immanent sei und die Regierungen der Welt quasi beschlossen haben, die Covid-19-Pandemie als Ereignis zu nutzen, um den sowieso anstehenden Systemabbruch einfach per Lockdown durchzuziehen. So könnten die Regierungen dann nicht zur Verantwortung für einen Wirtschaftszusammenbruch gezogen werden, denn die Pandemie sei eben etwas Schicksalhaftes, Unkalkulierbares und nicht Abwendbares, eine „Force Majeure“, die alle menschlichen Möglichkeiten übersteigt.
Und/oder der durch den Lockdown ausgelöste, globale Crash spiele den wahren, mächtigen Eliten der Welt in die Hand, ihrem Leitspruch „ordo ab chaos“ (Ordnung aus dem Chaos) entsprechend, die Neue Weltordnung (NWO) als globale Diktatur zur Dezimierung, Unterwerfung und Domestizierung der Menschheit durchzusetzen, so wie es den Regeln auf den Georgia Guidestones zufolge vorgesehen ist.
Andere vermuten, dass die Regierungen die Corona-Infektion zuerst als eine Art Grippe ansahen, was ja tatsächlich anfangs so kommuniziert wurde, aber dann doch die Information erhielten, dass das neue Coronavirus eine in Laboren erzeugte und in die Freiheit gelangte Biowaffe sei, deren Wirkungen unabsehbar seien. Das könne erklären, warum die Regierungen keinerlei Evaluationen, Abwägungen von Nutzen und Gefahren eines Lockdowns vorgenommen hätten, sondern panisch zu den Eindämmungsmaßnahmen gegriffen, um das Schlimmste abzuwenden und nun nicht mehr wissen, wie sie aus der Sache herauskommen.
Eine andere Theorie sieht in der WHO und Bill Gates als deren Finanzier und Impfpapst die Betreiber der Panikmache, um die Kontrolle über die globale Situation zu erlangen, alle sieben Milliarden Menschen obligatorisch zu impfen (was Herr Bill Gates allerdings tatsächlich angesprochen hat) und dass es keine Rückkehr zu normalem Leben geben könne, solange das nicht geschehen sei. Tatsächlich ließ Gesundheitsminister Jens Spahn zwischenzeitlich verlauten, dass nur derjenige alle Freiheiten und Grundrechte wieder ausüben könne, der entweder immun aufgrund von Antikörpern oder einer Impfung sei: der heiß diskutierte Immunitätsausweis. An die Andeutungen der Politiker und der mit staatlichem Auftrag in den Medien präsentierten Virologen-Götter, „nach Corona werde alles anders werden, das Leben werde nicht mehr so sein, wie vor Corona“ erinnern wir uns auch noch alle.
Aber: Es bleibt überraschend. Laut der britischen Medien könnte es eine ganz andere Sache sein, die als Ursprung des Lockdowns in den Ländern wirkte: Ein fehlerhaftes computergeneriertes Covid-19 Verlaufsmodell. Klingt verrückt – aber kann das sein?
Noch einmal: Mit unter 8.000 Toten in Deutschland (bisher) liegen wir auch im üblichen Bereich. Die Grippewelle 2015/2016 forderte ca. 25.000 Grippetote. Dazu gab es damals kaum Berichte und niemand weiß heute noch was davon … und es ist grade einmal dreieinhalb Jahre her.
Mittlerweile stellt sich heraus: Covid-19 ist offenbar nicht so gefährlich, wie befürchtet. Die Todeszahlen liegen im Bereich der normalen, jährlichen Grippewellen, auch in ganz Europa, wie der EuroMoMo (oben) zeigt. Darin sind nämlich auch Frankreich, Spanien, Belgien und Italien vertreten, die deutlich höhere Corona-Totenzahlen vermelden. Die obenstehende Grafik zeigt tatsächlich den europäischen Durchschnittswert und den steilen Abfall der Totenzahlen bereits Mitte März, nach der neunten Woche.
Woher kam denn die Horrorvision von Millionen von Coronatoten?
Die offensichtlich viel zu pessimistischen Vorhersagen über den Verlauf von Covid-19 führt nun zwangsläufig dazu, dass nachgesucht wird. Und man soll wohl fündig geworden sein.
Die Hinweise mehren sich, dass es eine Computer-Corona-Modellrechnung war, die diese apokalyptischen Werte erzeugt hat. Erstellt hat die „Modellierung nicht-pharmazeutischer Eingriffe“ das London Imperial College per Computer unter der Leitung von Prof. Neil Fergusson.
Herr Professor Fergusson ist seit Jahren DIE Schlüsselautorität der britischen Wissenschaft. Seit 20 Jahren ist der asketisch wirkende Mann wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung. Es war die Prognose seines Teams, das am 16. März von 500.000 Todesfällen aufgrund der Coronavirus-Pandemie allein in Großbritannien ausging (bisher sind es weltweit ca. 320.000 Todesfälle), wenn keine Maßnahmen ergriffen wurden. Das versetzte die britische Regierung in den Alarmzustand. Man war davon überzeugt, die These „etwas heftigere Grippe“ sofort ändern und Großbritannien einen Lockdown auferlegen zu müssen. Man war sogar davon überzeugt, dass dieser durchaus ein Jahr dauern könnte. Es wurde der Einsatz von Polizeikräften erwogen, um einen totalen Lockdown zu erzwingen. Großbritanniens Premier Boris Johnson zog nach der Pressekonferenz am Sonntag, den 22. März die gesamte Aktion innerhalb von 24 Stunden durch. Andere Staaten folgten, einer nach dem anderen.
Das erstaunt, denn Prof. Fergusson hatte mit seinen Berechnungen und Computermodellen zu Krankheiten und Seuchen bereits mehrere kapitale Böcke geschossen:
Im Jahr 2001 wurden aufgrund seiner Expertise und seiner Computermodelle während eines Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche sechs Millionen Farmtiere gekeult. 2011 stellten andere Wissenschaftler fest, dass sein Computerprogramm fehlerhaft war. Das Ganze bedeutete nicht nur unermessliches Tierleid, sondern auch ruinierte Bauern und 10 Milliarden Pfund Schaden.
Im Jahr 2002 sagte Prof. Fergusson voraus, dass bis zu 50.000 Leute an BSE (Rinderwahn) sterben könnten. Er fügte hinzu, dass es auch leicht 150.000 BSE-Tote werden könnten, wenn die BSE auch auf Schafe übergreifen würde, deren Fleisch verspeist würde. Gottseidank empfahl er nicht, vorsichtshalber alle Briten zu keulen. Die tatsächliche Todeszahl lag bei 177 Opfern der menschlichen Variante von BSE.
2005 behauptete Prof. Fergusson, dass bis zu 200 Millionen Menschen an der Vogelgrippe sterben würden. Das rechnete er von der so genannten „Spanischen Grippe“ hoch. Weltweit erlagen der Vogelgrippe ein paar Hundert Menschen.
Im Jahr 2009 war es die Schweinegrippe, die Prof. Fergusson zu der Voraussage veranlasste, es würden dieser neuen Grippe wahrscheinlich 0,4 Prozent der Bevölkerung zum Opfer fallen. Im „worst case“ bestehe die Gefahr, dass 65.000 Briten daran sterben würden. Die Schweinegrippe tötete genau 457 Menschen im Vereinigte Königreich.
Im März 2020 erstellte Prof. Fergusson vom Scientific Advisory Group on Emergencies (Sage) und sein Team eine durch ein Computermodell ermittelte Vorhersage zu Covid-19. Dieses sagte voraus, dass es allein im Vereinigten Königreich zu einer halben Million Toten durch Corona kommen könne, wenn man nicht einen strikten Lockdown erlasse. Das brachte ihm den Spitznamen „Professor Lockdown“ ein.
Schon, als im Februar in Italien Covid-19 ausbrach, war Prof. Fergusson involviert. Am 14. Februar sagte er in einem Fernsehinterview: „This virus is probably the one that concerns me the most of everything I’ve worked on,“ (Dieses Virus ist wahrscheinlich der, der mich von allem, woran ich gearbeitet habe, am meisten besorgt).
Um das Interview anzuhören, bitte auf das Bild klicken und den Film abspielen:
Professor Fergussons Modellrechnung wurde weltweit sehr beachtet. „His work has also informed the strategies pursued by the White House and the governments of France and Germany.“ (Seine Arbeit waren auch die Informationen, die die Strategien des Weißen Hauses und der Regierungen Frankreichs und Deutschlands bestimmten) schreibt der Business Insider. Das ist möglicherweise leicht untertrieben.
Auf Wikipedia finden wir nämlich Folgendes:
„Ferguson and colleagues founded the Medical Research Council (MRC) Centre for Global Infectious Disease Analysis in 2008. He advises the World Health Organization (WHO), the European Union, and the governments of the UK and United States, on the dynamics of infectious disease. He is an international member of the National Academy of Medicine, a fellow of the Royal Statistical Society, and is on the editorial boards of PLOS Computational Biology and Journal of the Royal Society Interface. He is a founding editor of the journal Epidemics.
Übersetzung:
Ferguson und Kollegen gründeten 2008 das Medical Research Council (MRC) -Zentrum für die Analyse globaler Infektionskrankheiten. Er berät die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische Union sowie die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Vereinigten Staaten in Bezug auf die Dynamik von Infektionskrankheiten. Er ist internationales Mitglied der National Academy of Medicine, Mitglied der Royal Statistical Society und Mitglied der Redaktion von PLOS Computational Biology und Journal of the Royal Society Interface . Er ist Gründungsredakteur der Zeitschrift Epidemics . (Im deutschen Wikipedia ist davon nichts. zu finden.)
Angesichts des Einflusses und der Verbindungen und der hochangesiedelten Posten des Herrn Professors Fergusson wundert es nicht, dass die WHO vielleicht auch nicht zuletzt unter dem Eindruck dieser Computermodellierung ihres Beraters die Pandemie ausrief und äußerst eindringlich vor Covid-19 warnte. Mit der Erklärung des Pandemiestatus lief die Maschinerie an und viele Regierungen folgten dem Prozedere und der dringenden Empfehlung der WHO und Prof. Fergussons zum Lockdown.
Skeptiker untersuchen die Computermodellierung
Zwei globale Top-Dateningenieure haben sich der Computermodelle des Herrn „Professor Lockdown“ angenommen. David Richards und Konstantin Boudnik. David Richards ist der Gründer und Geschäftsführer der weltweiten Nummer eins in Sachen Datenverarbeitung: WANdisco, die in Silicon Valley und im englischen Sheffield sitzt. Konstantin Boudnik ist leitender Manager in diesem Unternehmen und besitzt in den USA 17 Patente.
Die beiden nahmen sich die Daten des Imperial College unter Prof. Fergusson vor. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass diese Computermodellierung zum Verlauf von Covid-19 massive Fehler aufweise. Die gefundenen Softwareprobleme könnten „der verheerendste Software-Fehler aller Zeiten“ sein, schreibt der Britische Telegraph in einem Leitartikel. Die Modellierung soll in einer „veralteten“ Programmiersprache namens Fortran angelegt worden sein. Überdies sei der Computer-Code schlampig geschrieben und äußerst ineffizient, heißt es dort. Es sei ein vollkommen verworrenes und fehlerhaftes Durcheinander, das allen modernen Standards, wie zum Beispiel 500 separate Dateien anzulegen, widerspreche. Den Wust von 15.000 Codezeilen zu entwirren sei eine Herausforderung gewesen.
(Anmerkung: Einem mir gut bekannten Experten zufolge ist Fortran zwar eine alte Programmiersprache, aber immer noch im Einsatz, weil sie unerreicht darin ist, mathematische Formeln mit hoher Genauigkeit zu berechnen. Es sei ein reines Rechenprogramm und DIE Programmiersprache zu komplexen Modellen in Mathematik und Wissenschaft.)
Aber unabhängig von der verwendeten Programmiersprache Fortran habe die Computer-Modellierung „den überall akzeptierten Grundsatz der Informatik vollkommen außer Acht gelassen, der als ‚Trennung der Belange‘ bekannt ist. Dieses Prinzip reiche in die frühen 70er Jahre zurück und sei für die Architektur erfolgreicher Softwaresysteme von grundlegender Bedeutung“, resümierten Richards und Boudnik. Es seien die Grundregeln, die vor dem Phänomen „CACE“ schützen: „Changing Anything Changes Everything“ (wenn Du irgendwas irgendwo änderst, ändert das alles).
Der Kommentar der beiden Datenverarbeitungsexperten zu dieser Computermodellierung war vernichtend:
In der Privatwirtschaft „würden wir jeden für die Entwicklung eines solchen Codes feuern, und jedes Unternehmen, das sich bei der Herstellung von Software zum Verkauf auf so etwas verlässt, würde wahrscheinlich pleite gehen“.
Auch andere Fachleute beschäftigten sich mit dem Computermodell. Das Imperial College Team um Prof. Fergusson , so schreibt die Daily Mail, sei sehr zögerlich damit gewesen, anderen Experten Einblick in das Modell zu gewähren:
„After growing pressure, the Imperial team released their code, which simulates homes, offices, schools and people movement, and sceptics were quick to point out it was 13 years old. Furthermore, when analysing the validity of the staggering death estimates, scientists have claimed that it is almost impossible to reproduce the same results from the same data, using the same code as Imperial.“
(Übersetzung: Aufgrund des wachsenden Drucks veröffentlichte das Imperiale Team seinen Code, der Häuser, Büros, Schulen und die Bewegungen von Menschen simuliert, und Skeptiker wiesen sofort darauf hin, dass er 13 Jahre alt war. Überdies haben Wissenschaftler bei der Analyse der Stichhaltigkeit der erschütternden Schätzungen an Toten behauptet, dass es fast unmöglich sei, dieselben Ergebnisse aus denselben Daten mit demselben Code wie Imperial zu reproduzieren)
Mit anderen Worten: Die in der Modellierung verwendete Codierung sei anfällig dafür, dass mit demselben anfänglichen Satz an Parametern auf jedem Rechner – oder auch auf demselben Rechner – unterschiedliche und widersprüchliche Ergebnisse produziert werden. Das wollen auch Experten der Universität Edinburgh herausgefunden haben:
University of Edinburgh researchers reportedly found bugs when running the model, getting different results when they used different machines, or even the same machines in some cases. The team reported a ‚bug‘ in the system which was fixed – but specialists in the field remain staggered at how inadequate it is. Four experienced modellers previously noted the code is ‚deeply riddled with bugs‘, has ‚huge blocks of code – bad practice‘ and is ‚quite possibly the worst production code I have ever seen‘.“
(Übersetzung: Berichten zufolge fanden Forscher der Universität von Edinburgh beim Ausführen und Ablaufen des Modells Fehler und erhielten unterschiedliche Ergebnisse, wenn sie unterschiedliche Computer verwendeten, oder in einigen Fällen sogar dieselben Computer. Das Team meldete einen „Fehler“ im System, der behoben wurde – aber Fachleute auf diesem Gebiet sind immer noch erstaunt darüber, wie unzureichend es ist. Vier erfahrene Modell-Experten stellten zuvor schon fest, dass der Code „voller Fehler“ sei, „riesige Codeblöcke – schlechte Praxis“ und „möglicherweise der schlechteste Produktionscode, den ich je gesehen habe“.)
Professor „Lockdown“ Fergusson ist mittlerweile von seinem Amt als „wissenschaftlicher Berater der Regierung für Notfälle“ (Sage) zurückgetreten. In einer Erklärung gab er als Grund einen „Urteilsfehler“ an, berichtet der britische Guardian. Allerdings bezieht sich dieser Urteilsfehler nicht auf die hier berichteten Umstände, sondern weil er sich die Freiheit genommen hatte, entgegen seinen eigenen, höchst dringlichen Forderungen nach „social distancing“ seine Geliebte, Antonia Staats, zu Besuch zu empfangen. Nach Berichten des Daily Telegraph fuhr die Dame während des Lockdowns vom dem Haus, wo sie mit ihrer Familie lebt, quer durch London zur Wohnung des Professors. Das lässt sich sicher schwer vereinbaren mit dem dringenden Appell an die gesamte Bevölkerung „zu Hause bleiben, Leben retten!“, was auch Verwandte und Familienangehörige in anderen Haushalten einschließt. Der dadurch angerichtete Schaden dürfte aber de facto vernachlässigbar sein. Natürlich geht es um’s Prinzip und darum, dass der feurigste Apologet des Social Distancing dann selbst die Regeln bricht. Sollten die Vorwürfe des fehlerhaften Computermodellings in diesem Umfang und mit diesen Auswirkungen aber zutreffen, dann sollte Professor Fergusson von allen seinen Posten zurücktreten.
Wir dürfen gespannt sein, was diese Informationen für Auswirkungen haben werden – und ob es in deutschen Medien überhaupt berichtet werden wird.