Leere Krankenhäuser, verwaiste Intensivstationen, Bestatter melden Kurzarbeit an: Wo ist die „Zweite Welle“ der Pandemie?

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von Niki Vogt

Im April waren wir alle unter Schock. 17.000 Schwerkranke lagen in den Intensivstationen. Zwar schielten wir auf die Grippe-Statistik aus 2017/18, bei der wir rund 25.000 Grippetote beklagen mussten, aber es gab damals keine Lockdowns, Gesichtsmasken, Abstandsregeln, Massentests etc. und kaum jemand hätte gewusst, wie viele Tote die Grippe in dieser Saison gekostet hatte, niemand hat sich aufgeregt.

Hollywood CodeAber im April fürchteten wir uns plötzlich. Warum? Nun, ein wichtiger Punkt war: Es handelte sich um ein ganz neues, bösartig mutiertes Virus, von dem wir nicht wussten, wie schlimm es würde wüten können. Es gab  Nachrichten aus Großbritannien, wo ein Prof. Fergusson Millionen Tote durch das neue Coronavirus vorherberechnete und wir riefen uns gegenseitig an und fragten bei Freunden, was sie denn machen wollen, wo es noch Masken gibt (nirgends) und ob sie jemanden kennen, der „das“ hat.

Mittlerweile sehen wir: Die Totenzahl durch Covid-19 dümpelt immer noch unter 10.000 Marke, nicht mal die Hälfte der Grippesaison 2017/18. Sie testen wie die Wilden, aber es gibt kaum Erkrankte. Trotzdem wird von einem neuen Lockdown gemunkelt. So langsam fragen sich auch harmlose und gutgläubige Bürger, welchem merkwürdigen Theaterstück wir hier zuschauen. Es wird von schrecklichen, steigenden „Fallzahlen“ gesprochen, Warnungen über Warnungen, ein zweiter, monatelanger Lockdown könnte nötig werden. Nur … die Krankenhäuser sind ziemlich leer, die Intensivstationen fast verlassen, Bestatter klagen über Kurzarbeit. „Wo ist die tödliche Pandemie?“ fragen sich die Leute.

Die FAZ widmet der Bestattungsunternehmens-Flaute einen Artikel, der für Stirnrunzeln sorgte. Wie bitte? Zu wenig Tote und das seit Mai bis heute? Trotz Corona? Auch die nrz berichtet verwundert darüber. Das in der FAZ zu Wort kommende Unternehmen erzählt besorgt, dass statt der üblichen fünfzehn Beerdigungen pro Monat nur noch fünf für sie anfallen. Einen Rückgang von zwei Drittel? Das ist heftig. Und das in einer Pandemiezeit, in der alle Angst haben sollen, an Corona zu sterben?

Corona Fehlalarm?Noch krasser ist die Begründung, die das Beerdigungsinstitut der FAZ liefert: Den Rückgang erklärt sie sich damit, dass in den Krankenhäusern weniger operiert werde als sonst. Die meisten Eingriffe gingen gut, aber einige alte oder schwache Patienten überstünden die Operationen nicht oder infizierten sich mit tödlichen Keimen. Weil die Krankenhausaufenthalte in der Corona-Zeit zurückgingen, gebe es auch solche Todesfälle seltener als früher, argumentiert die Seniorchefin. Tatsächlich haben die Kliniken Tausende Operationen verschoben, um Betten für die Covid-19-Patienten freizuhalten.“

Also, weil weniger operiert wird, gibt es weniger Tote? Das ist interessant. Oder kommen die ganzen Sterbefälle wegen ausgefallener Operationen erst später und vielleicht noch heftiger, weil die nötigen Operationen nicht gemacht worden sind und noch mehr Patienten dann an den Folgen ihrer Nicht-Behandlung verstorben sind? Das wäre etwas, was dringend untersucht werden müsste. Dann gäbe es möglicherweise noch mehr Todesopfer aufgrund der Covid-19-Eindämmungs-Maßnahmen, als befürchtet.

Ebenso unerklärlich ist es den meisten, dass zwar in den Medien mit betroffenem Unterton ständig von alarmierend „steigenden Fallzahlen“ die Rede ist, aber kaum jemand wird überhaupt noch krank und wenn – dann meistens mit nur milden Symptomen. Eigentlich müsste die Zahl der wirklich Erkrankten und damit auch die Zahl der schwer Erkrankten, die intensivmedizinisch behandelt werden doch proportional zu den „Fallzahlen“ steigen. Aber trotz täglich steigender Fälle von positiv Getesteten (das sind diese „Fallzahlen“) sank selbst die absolute Anzahl der mit Covid-19 wirklich Erkrankten und der belegten Intensivbetten auf ein neues Allzeittief seit Ausbruch der Pandemie: Laut RKI waren am 31. August in ganz Deutschland nur noch 246 von rund 30.000 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt (RKI-Bericht vom 31.8.2020, Tabelle Seite 11). Es sind also weniger als ein Prozent dieser Betten belegt! Im April 2020 waren es noch ca. 17.000 belegte Intensivbetten, mehr als 50 Prozent!

schwarzbuch wikipediaWie kann es angesichts dieser Zahlen sein, dass jetzt schon von einem neuen Lockdown gemunkelt wird? Ganz einfach: Indem man nicht mehr von „Infizierten“, sondern eben von „Fallzahlen“ spricht. Und diese Fallzahlen sind nichts anderes, als die „positiv Getesteten“. Das wäre dennoch richtig, wenn jeder positiv Getestete auch infiziert wäre. Das ist aber nicht so. Deshalb ist es falsch zu behaupten, dass die „Infektionszahlen“ steigen. Die absolute Zahl aller positiv Getesteten steigt natürlich, denn jeden Tag werden Unmengen neuer Tests gemacht. Dadurch wächst die Summe der positiv Getesteten immer weiter, denn sie kann ja gar nicht zurückgehen, weil die Tests nicht rückgängig gemacht werden können. Dasselbe gilt für die Zahl der Covid-19-Toten. Es wird keiner von den Bedauernswerten wieder lebendig, daher kann die absolute Summe nur steigen.

Die Zahl der neu positiv Getesteten pro Tag sinkt prozentual – da können steigende Testzahlen nichts dran ändern. Aussagekräftig wäre also in Bezug auf die Tests nur, wenn man das Verhältnis der Anzahl von Tests in Relation mit den positiv Getesteten setzt. Teste ich am Tag einhundert Menschen und 20 davon sind positiv, dann sind das zwanzig Prozent. Teste ich am nächsten Tag 200 Menschen und davon sind 40 positiv, sind das auch 20 Prozent. Teste ich am nächsten Tag 400 Menschen und vierzig davon sind positiv, sind das zehn Prozent. Die Anzahl der Test-Positiven wächst zwar ständig weiter, aber prozentual werden es immer weniger.

Aus den RKI-Zahlen, die allgemein als ein unverdaulicher Zahlensalat bezeichnet werden und eher zur Verwirrung beitragen, lässt sich das aber nicht eindeutig in Relation setzen.

In der Kalenderwoche 32 (03. bis 09 8.) lag die Positivenrate offiziell bei 1,00 %
Anzahl der Tests: 733.608. In der Kalenderwoche 33 (10. bis 16 8.) lag die Positivenrate offiziell bei 0,97% – also gesunken. Die Anzahl der Tests wurde aber erhöht auf: 987.423 Testungen. Wie hoch war denn die absolute Zahl der positiv Getesteten in den beiden Wochen? Und wurde diese um die falsch-positiven Ergebnisse bereinigt?

CELINEDie Anzahl der durchgeführten Tests müsste, um klare Ergebnisse zu erhalten, gleichbleibend hoch sein. Der Vergleich von absoluten „Fallzahlen“ bei unterschiedlicher Anzahl von Tests ist irreführend. Und auch die getesteten Gruppen müssen sich ähnlich sein. Testet man in einer Woche Tausend Schulkinder und in der nächsten Woche Zweitausend Pflegekräfte in Krankenhäusern und der folgenden Fünfhundert Seniorenheiminsassen, sind die Werte auch nicht brauchbar.

Und man muss die bekannte Größe der „Falsch-positiv-Getesteten“ abziehen, die etwa bei einem Prozent aller Tests liegt. Und das ist sehr verblüffend: Denn bei 0,97% positiv Getesteter könnten die alle theoretisch falsch positiv Getestete sein. Es ist sogar nicht unwahrscheinlich, dass der größte Tel der „Positiven“ nur Falsch-Positive sind, das würde dem offiziellen Erfahrungswert von 1% falsch-positiven Ergebnissen entsprechen. Und das würde auch erklären, warum es so wenige wirklich Erkrankte gibt. Es würde aber auch bedeuten, dass der Wert immer um die 1% hängen bleibt und nie Null werden kann.

Denn der PCR-Test liefert auch ein positives Ergebnis bei bereits vom Körper abgetötete Corona-Virus-Fetzchen, die keine Gefahr mehr darstellen. Angesichts der mittlerweile überall verbreiteten Covid-19 Viren ist es kein Wunder, dass es viele Menschen gibt, die in den letzten Tagen vor dem Test Coronaviren in den Körper bekommen haben, welche aber schon vom Immunsystem abgetötet wurden und deren Reste nun aus dem Körper ausgeschieden werden – dennoch aber ein positives Testergebnis erzeugen. Damit wäre dann die Aussagekraft des Tests nahe Null.

Und damit sind wir bei der Feststellung am Anfang: Was ist der Sinn dieses merkwürdigen und unheimlichen Theaters? Paul Schreyer stellt sich in seinem Artikel auf Multipolar dieselbe Frage:

„Warum täuschen das RKI und das Gesundheitsministerium die Öffentlichkeit?

RKI-Präsident Lothar Wieler erklärte beim Pressebriefing vom 28. Juli, der Anstieg der Fallzahlen hänge „nur damit zusammen“, dass die Bevölkerung „nachlässig geworden“ sei. Wieler nannte keinerlei Belege für diese Behauptung, die nachweislich falsch ist (da unter anderem die Ausweitung der Testmenge nicht in Rechnung gestellt wird). Allem Anschein nach handelt es sich bei dieser Behauptung um eine politische Sprachregelung zur Einschüchterung der Bürger. Auf Nachfrage von Multipolar hat das RKI keine Belege für die Aussage seines Präsidenten übermittelt.

Die Frage, wie das RKI gewährleisten könne, dass die Höhe der Fallzahlen nicht in erheblichem Maße durch die Ausweitung der Testmenge sowie falsch-positive Testergebnisse bestimmt ist, wurde gleichfalls, trotz mehrfachen schriftlichen und telefonischen Nachfragen, von der Behörde nicht beantwortet.

Warum das RKI und das weisunggebende Bundesgesundheitsministerium die Öffentlichkeit in dieser Art grob täuschen, ist bislang unklar.“

Ganz offensichtlich ist das „Covid-19-Welle“-Narrativ nicht mehr aufrecht zu halten. Die Medien, immer beflissen, die Regierungslinie als alleinseligmachende Wahrheit zu verkünden, schwenken um. So schreibt beispielsweise n-tv:

„Testen, testen, testen“ hat zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland gut geklappt. Doch jetzt gehen die Kapazitäten zur Neige, mit zu teuren und langsamen Tests wird Zeit und Geld verschwendet, und viele Menschen müssen grundlos in die Quarantäne. Es ist Zeit, die Strategie anzupassen. n seltener Eintracht teilten kürzlich Virologe Hendrik Streeck und SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach einen Artikel der „New York Times„. Darin geht es darum, dass in den USA sehr viele Menschen positiv getestet werden, obwohl sie wahrscheinlich gar nicht ansteckend sind. Denn beim Standard-PCR-Test gibt’s grundsätzlich nur zwei mögliche Ergebnisse: Ja oder Nein. Anders ausgedrückt: Der Test ist eigentlich nur dazu da, das Virus nachzuweisen. Ein positiver Befund sagt nichts darüber aus, ob ein Patient krank ist, war oder wird. Und man weiß auch nicht, ob er ansteckend ist.

 

Der Epidemiologe Michael Mina von der Harvard T.H. Chan School of Public Health fordert ein anderes Denken: Die „Viruslast“ (Virusmenge im Körper) sei entscheidend, denn die allermeisten positiv Getesteten seien überhaupt nicht ansteckend. Und siehe da, auch der Corona-Gott Deutschlands, der bisher keinen Widerspruch duldete und selbst verdiente Kollegen und Experten anraunzte, Christian Drosten, leitet einen Kurswechsel ein: „Es braucht eine Testung auf Infektiosität statt auf Infektion„. und dann sagt er noch:

Würden wir uns zutrauen, aus den inzwischen vorliegenden wissenschaftlichen Daten eine Toleranzschwelle der Viruslast abzuleiten, könnten Amtsärzte diejenigen sofort aus der Abklingzeit entlassen, deren Viruslast bereits unter die Schwelle gesunken ist. Es würden wohl die allermeisten sein.

Demokratie in Gefahr (Softcover)Es ist ja gut, dass so langsam die Vernunft wieder obsiegt. Und dass man wenigstens ein bisschen aus der Echoblase wieder herauskommt, in der sich die Politik, die die staatlich konsultierten Virologen und die Medien befinden. Man bestätigte sich dabei gegenseitig im Alarmismus. Die Politik warnt, weil sie auf die Meinung weniger Virologen baut, die aber keine Kritik duldeten und Infektiologen und Epidemiologen niedermachten, die warnten. Die staatlich gehypten Virologen werden dauernd in den Medien gefeiert und fühlen sich dadurch im Recht, weil sie ja die Berichte über sich sehen, von den globalen Institutionen, wie WHO und den Impforganisationen wie GAVI unterstützt und von Staaten mit Milliarden ausgestattet werden, die letztendlich alle wieder in die von Bill Gates aufgebauten und finanzierten Organisationen fließen, die wiederum großen Einfluss auf die Politik haben.

Ein Schelm, wer denkt, dass auch die massiven Bürgerproteste den Politikern und Staatsvirologen etwas den Angstschweiß auf die Stirn getrieben haben und man jetzt doch zurückrudert. Gesundheitsminister Spahn gibt schon zu, dass wohl manches überzogen war und Schaden gestiftet hat:

„Mit dem Wissen heute, das kann ich Ihnen sagen, müssen keine Friseure mehr schließen und kein Einzelhandel mehr schließen. Das wird nicht noch mal passieren. Wir werden nicht noch mal Besuchsverbote brauchen in den Pflegeeinrichtungen.“