Der Handel schießt gegen Corona-Beschlüsse – jedes elfte Unternehmen könnte insolvent werden – Kanzlerin kündigt „schwierige Zeit“ an

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von Niki Vogt

Unsere heißgeliebte Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela (Mutti) Merkel stimmt einmal wieder die Melodie der „schweren Zeiten“ an. Was zuerst praktisch ausgeschlossen wurde (Gerüchte über einen zweiten Lockdown sind haltlose Verschwörungstheorien) wurde uns dann als kurzer Lockdown, damit wir Weihnachten unbeschwert feiern können verkauft, um sich dann als „leider bis in den Januar hinein“ anhaltend zu entpuppen. Nun erfahren wir, dass es erst einmal eine weitere Verschärfung der Kontaktregeln geben soll, damit wir uns an Weihnachten und Silvester im Rahmen von maximal zehn Personen treffen dürfen. Der Handel geht jetzt langsam auf die Barrikaden und es sickert durch, dass jedes elfte Unternehmen in Deutschland sehr wahrscheinlich pleite gehen wird.

Die Gastronomie, Fitness-Center, Badeananstalten und praktisch alle Veranstaltungs- und Kulturbetriebe können sich auf ihre Pleite schonmal seelisch einstellen. Vor dem späten Frühjahr wird da nichts mehr geöffnet werden – und wenn, dann nur für Leute mit Impfausweis. Da dürften die Zuschauer bei den Kulturveranstaltungen eine kleine Minderheit gegen die Darsteller sein.

Aber die Steuerzahler, die es noch gibt, dürfen die „Novemberhilfe“ für Verdienstausfall mit ca. 15 Milliarden berappen. Das sind pro Bundesbürger aller Altersstufen 187,50 €. Das Statistische Bundesamt zählte 2018 in Deutschland 37,28 Millionen Erwerbstätige, die auch mehr oder weniger Steuern zahlen. Dann würden im Schnitt pro Erwerbstätigem 405,40 € an Steuergeld für die Novemberhilfe anfallen. Rechnet man noch all diejenigen heraus die in der Zwischenzeit durch die Coronamaßnahmen arbeitslos geworden sind oder ihre Existenz verloren haben, wird die Summe für jeden Steuerzahler auf im Schnitt etwa 500 € kommen. Aber: Du darfst auf ein bisschen Erleichterung hoffen, gerupfte, goldene Steuerzahlergans, zumindest, was die Gastronomie-Betriebe angeht. CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus hat die Länder gewarnt, dass die Kosten für Schließungen etwa der Gastronomie nur noch im Dezember allein vom Bund übernommen werden. „Ab Januar müssten sich die Länder beteiligen“, sagt der CDU-Politiker vor der Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Im Dezember könne der Bund die Kosten für die Verlängerung der Maßnahmen aber noch stemmen. Die Länder werden sich wahrscheinlich noch weniger spendabel zeigen, als der Bund.

Frau Bundeskanzlerin hat also vollkommen recht, wenn sie uns schwere Zeiten prophezeit. Sie muss es ja wissen, denn sie hat sie ja herbeigeführt. Zwar gibt sie zu, dass der Anstieg der „Infektionszahlen“ (gemeint sind positive PCR-Tests) gebrochen worden sei. Aaaber … das sei nur ein Teilerfolg:

Wir können uns mit diesem Teilerfolg keinesfalls begnügen. Wir brauchen noch mal eine Kraftanstrengung. Es wird eine schwierige Zeit“, sagte sie der „BILD“. War nicht das Brechen der Anstiegskurve das große Ziel gewesen, das schon mehr als genug Opfer forderte? Und nun ist es plötzlich nur ein „Teilerfolg“, mit dem „WIR“ uns keinesfalls „begnügen“? Mit „wir“ kann sie wohl kaum die Bürger meinen. Denen reißt ebenfalls langsam der Geduldsfaden. Und Bayerns Ministerpräsident Söder lässt auch keine falschen Hoffnungen keimen. Auch nach Weihnachten geht es weiter:

Dann muss auch jedem klar sein, dass nicht am 20.12. alles geöffnet wird“, sagt der CSU-Chef in München. „Für mich ist ganz klar, dass das natürlich danach auch weiter fortgesetzt wird.“ Ministerpräsident Söder deutete – ganz im vagen schwebend – sogar noch weitergehende Verschärfungen an: „Es ist wieder ein Schritt nach vorne, das Papier, das wir haben. Ob es ausreicht, das müssen wir nochmal sehen.“

 

Tja, Deutscher Michel, Dir stehen wahrlich schwere Zeiten bevor und die werden auch nicht zu Ende gehen. Frei zu leben, frei zu atmen, wird Dir auf absehbare Zeit nicht mehr gegönnt werden. Und wenn Du glaubst, wenigstens daheim kann Dir keiner was, dann solltest Du die dritte Fassung des Infektionsschutzgesetzes lesen. Die Unverletzlichkeit der Wohnung ist ebenfalls gefallen. Man kann von nun an einfach in Dein Haus eindringen und nachschaun, ob Du Dich an die Maßregeln hältst. Und wehe, wenn nicht. Deine Zukunft sieht dunkelschwarz aus.

Hier eine Lehrerin, deren Wohnung von der Polizei gestürmt wurde, weil sie angeblich ein falsches, ärztliches Attest zur Befreiung von der Maskenpflicht habe. Alles wurde beschlagnahmt:

 

Auch der Handel bekommt es mit der Angst zu tun. Der HDE übte offen scharfe Kritik an der Vertiefung und Verlängerung des Lockdowns aka „schwierige Zeit“. Die Regeln seien willkürlich und unbegründet:

Es gibt keinen sachlichen Grund, unterschiedliche Regelungen für Verkaufsflächen über und unter 800 Quadratmetern zu erlassen. Die Hygienekonzepte im Einzelhandel haben sich sowohl in kleinen wie auch in den größeren Räumlichkeiten von Geschäften, Supermärkten, Kaufhäusern und Einkaufszentren bewährt. Die neue Regelung könnte auch kontraproduktiv sein, wenn sich Warteschlangen vor den Geschäften und in den Innenstädten bilden.“

Hatte der Einzelhandel im Sommer wieder etwas aufgeatmet, als die Kauflaune zurückkam und die Deutschen die gruselige Zeit des Lockdowns hinter sich wähnten und die wiedererlangte Freiheit genossen, so sehen die Unternehmen allgemein jetzt „kein Licht mehr am Ende des Tunnels“. Denn die meisten Unternehmen haben ihre Rücklagen – so überhaupt vorhanden – aufgebraucht und bekommen auch keine Kredite mehr. Wir reden hierbei nicht von Gaststätten oder Fitnesszentren. Nein, quer über alle Branchen hinweg hat eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer ergeben, dass jedes elfte Unternehmen in Deutschland von Insolvenz bedroht ist. Über 80% davon sind kleine, mittelständische Unternehmen mit weniger, als 20 Mitarbeitern. Die Hälfte aller Betriebe mit Finanzproblemen gab bei der Umfrage an, höchstens noch drei Monate durchhalten zu können.

Die Deutschen WirtschaftsNachrichten schreiben:

40 Prozent der Betriebe beklagen einen Rückgang ihres Eigenkapitals. Rund 27 Prozent der Unternehmen kämpfen demnach trotz vielfältiger staatlicher Hilfen mit Liquiditätsproblemen, 10 Prozent verzeichnen zunehmende Forderungsausfälle. Das zeigt die Sonderauswertung einer aktuellen DIHK-Blitzumfrage unter mehr als 13 000 Unternehmen.“

Da klingt ein weiteres Problem durch: Auch Unternehmen, die eigentlich noch solvent und gesund wären, werden mit in den Strudel gerissen, wenn ihre Kunden nicht zahlen.

Was für uns privat an weiter verschärften Restriktionen gilt, wer sich überhaupt noch treffen darf, ob man Silvester böllern darf und ab welcher Schulklasse jetzt Masken getragen werden müssen. Und was noch so alles verboten und bestraft wird, „das müssen wir nochmal sehen“.

Na, denn: Fröhliche Weihnachten, eine schöne Bescherung und einen guten Rutsch in ein wundervolles Jahr 2021!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite „dieUnbestechlichen.com