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von Niki Vogt
Als die WHO im Frühjahr die Infektion mit dem „neuen Coronavirus“ zur Pandemie erklärte, war das quasi der „Befehl von ganz oben“ für die deutsche und andere Regierungen, sofort mit immer schärferen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu reagieren. Für Weihnachten soll es ein paar Lockerungen geben, nach Weihnachten soll ein strenger Lockdown verhängt werden.
Die Bedenken, die die WHO gegen einen neuerlichen Lockdown formulierten, wurden aber in den Wind geschlagen. Ein Interview mit dem Sondergesandten der WHO speziell für Covid-19, Professor David Nabarro geht im Netz viral. Das altehrwürdige, britische Medium „The Spectator“ mit seinen Journalisten nahm dieses Interview auf:
Prof. Nabarro sagt in diesem Interview:
Wir sind der Meinung, dass ein Lockdown nur dann gerechtfertigt ist, um sich einen Zeitraum zu verschaffen, in dem man sich neu zu organisieren, neu zu gruppieren kann, um die Ressourcen neu auszubalancieren und um das erschöpfte Gesundheitspersonal, schützen zu können. Aber im Großen und Ganzen sollten wir das lieber nicht tun.
Dabei gab Prof. Nabarro zu bedenken, welche schädlichen Folgen die Lockdowns auf der ganzen Welt verursacht haben. Von den wirtschaftlichen Katastrophen, Existenzvernichtungen in bestimmten Branchen, wie der Tourismusindustrie und auch eine immense Zunahme von Hunger und Armut. Denn ausgerechnet die ärmeren Länder konnten sich ein einigermaßen gutes Leben vom Tourismus aus den Europäischen Ländern, USA, Australien, Japan, Südkorea und China leisten. Jetzt stehen dort nicht nur die ganzen touristischen Einrichtungen still, sondern auch die vielen kleinen, davon abhängigen Kleinunternehmer, wie Souvenirläden, ihre Lieferanten (oft lokale Handwerker), Händler, kleine Restaurants, Fremdenführer und Taxifahrer um die touristischen Attraktionen herum. Sie und ihre Familien stürzen weltweit in bittere Armut, viele hungern. Er nennt konkrete Situationen
Sehen Sie sich an, was zum Beispiel mit der Tourismusindustrien in der Karibik oder im Pazifik geschehen ist, weil die Menschen keinen Urlaub mehr machen. Oder sehen Sie sich an, was mit Kleinbauern auf der ganzen Welt passiert ist. (…) Schauen Sie sich an, was mit der Armut geschieht. Es sieht so aus, dass wir bis zum nächsten Jahr eine Verdoppelung der weltweiten Armut haben könnten. Die Unterernährung von Kindern könnte sich mindestens verdoppeln.
In einem Spiegelinterview sagt Prof. Nabarro:
Ein Lockdown kann unvermeidlich werden, aber: Er ist ein sehr extremer Eingriff in unser Zusammenleben und sollte nur das allerletzte Mittel sein. Als Lockdown bezeichnete man bisher vor allem Maßnahmen, um einen Gewaltausbruch im Gefängnis wieder unter Kontrolle zu bekommen. Oder brutale Ausschreitungen in einer Stadt. Es bedeutete, jegliche Bewegungen von Personen, ausgenommen Sicherheitskräfte, zu unterbinden. (…) Sicher, die halbe Welt befand sich in irgendeiner Form des Lockdowns. Aber zu welchem Preis: Arbeitsplätze gingen massiv verloren, Impfungen und andere zentrale Gesundheitsdienste wie Schwangerschaftsberatung oder Krebsbehandlung wurden oft erheblich eingeschränkt, Schulen mussten schließen, Kinder wurden mangelhaft ernährt. Die westlichen Länder konnten viel davon abfedern, andere Staaten nicht, denn es ist extrem teuer.
Andererseits lobt Prof. Nabarro aber auch Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die genau das gemacht hat, was er gerade kritisiert. Er sagt auch in dem Spiegelinterview, dass man auch mit einem Brutalst-Lockdown, so, wie er ihn beschreibt, das Virus nicht wirklich besiegen kann. Daraus ergibt sich die Frage: Wenn das Covid-19-Virus eben doch weiter vorhanden ist und immer wieder ausbricht, inwiefern unterscheidet sich der Erfolg eines Brutal-Lockdowns dann von den jetzigen Lockdowns?
Musste die WHO vielleicht erkennen, welche Schäden ihre Panikmache verursacht haben? Versucht man in der WHO, sich von dem Unheil, das man heraufbeschworen hat, zu distanzieren und den Regierungen den schwarzen Peter zuzuschieben?
Als der Lockdown für Anfang November in Planung war, gab der WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am letzten Oktobertag aus dem Europa-Büro in Kopenhagen eine Warnung heraus. Er wisse wohl, dass „strikte Beschränkungen wie Anfang des Jahres die Übertragung von Krankheitserregern einschränken und dem Gesundheitssystem den dringend benötigten Raum zur Erholung gebe. Wir wissen aber auch, dass komplette Lockdowns die Nachfrage nach psychischer Gesundheitsfürsorge steigern und zu einem Anstieg der häuslichen Gewalt führen wird.“ Zudem würden weniger chronisch Kranke in Krankenhäuser gehen, was zu vorzeitigen Todesfällen führe. Überdies führten die indirekten Auswirkungen eines Lockdowns zu negativen Folgen für die Wirtschaft und Menschen gerieten in finanzielle Notlagen. Und auch Hans Kluge benutzte fast dieselbe Formulierung: „Angesichts dieser Realitäten erachten wir nationale Lockdowns als letzte Möglichkeit.“ Er plädierte dafür, die Lebensgrundlagen der Volkswirtschaften zu erhalten und solche Maßnahmen zu ergreifen, die Leben retten.
Etwa zur gleichen Zeit machten sich auch Tausende Gesundheitsexperten und Mediziner dafür stark, die „irreparablen Schäden“, die die Politik mit einem Lockdown verursache, zu vermeiden. In einer Deklaration, die unter dem Namen Great Barrington Declaration bekannt wurde, forderten sie:
Als Epidemiologen für Infektionskrankheiten und Wissenschaftler im Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens sind wir sehr besorgt über die schädlichen Auswirkungen der vorherrschenden COVID-19-Politik auf die physische und psychische Gesundheit und empfehlen einen Ansatz, den wir Focused Protection nennen. Die derzeitige Abriegelungspolitik hat verheerende Auswirkungen auf die kurz- und langfristige öffentliche Gesundheit.
Dennoch werden die Politiker uns ab Weihnachten in den nächsten, desaströsen Lockdown schicken, da können wir sicher sein. Nur fragen sich immer mehr Bürger ratlos, warum? Der Lackmus-Test für eine wirklich tödliche Pandemie ist eine signifikante Übersterblichkeit in der betroffenen Bevölkerung. Und die gibt es nicht und es wird sie wird auch bis Ende des Jahres nicht geben. Die Zahlen liegt immer noch im Bereich einer mittelschweren Grippewelle.
Hier die Grafik der Todesraten auf Euromomo (European Mortality Monitor/ Europäischer Mortalitätsmonitor) seit 2017 bis heute:
Die beiden oberen Kurven sind Deutschland, davon Berlin und Hessen. Wie wir sehen, steigt die Mortalitätsrate im Frühjahr 2018 deutlich an. In beiden deutschen Kurven eindeutig über die rot gestrichelte Linie, ein zweiter Spike knapp über die rote Linie ist im Sommer zu sehen. Aber im ganzen Jahr 2020 berührt die Kurve der Todesfälle nicht einmal die rote Linie, weder im Frühjahr, noch im Winter. Bei der „Hessen-Kurve“ sehen wir sogar einen deutlichen Abfall der Kurve ganz am Schluss. Ansonsten läuft die Kurve der Todesrate ganz friedlich vor sich hin. Es gibt keine Übersterblichkeit.
Es ist sogar so, dass die Auswertung der Patientendaten von 272 Kliniken in Deutschland belegt, dass das Patientenaufkommen in 2020 insgesamt gesunken ist zum Vorjahr 2019. Sogar die Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen wurden insgesamt weniger. Genaueres kann man hier darüber lesen.