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von Niki Vogt
Gestern habe ich die Situation ein wenig beschrieben, heute kommen wir dazu, was man jetzt im Vorhinein, wo noch alles da ist, tun kann. In erster Linie natürlich für das Überleben sorgen und Vorratshaltung betreiben. Die Bundesregierung hat hier zum Beispiel eine gute Seite ins Netz gestellt. Eine persönliche Checkliste kann man herunterladen und ausdrucken – so dass man immer nachschaun kann, was noch – oder wieder fehlt. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender machen immer wieder einmal darauf aufmerksam. Der NDR gibt sogar Tipps zum Haltbarmachen von Lebensmitteln.
Das sind schonmal ganz gute Anhaltspunkte. Aber wer sich richtig informieren will, der sollte sich den Hardcore mal geben und eine Untersuchung des „Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag“ durchlesen. Schlaflose Nacht garantiert, kann man da nur sagen. Diese Arbeit stammt aus 2008, da waren die Stromkraftwerke noch ziemlich zuverlässig. Wir sind heute noch viel näher an einem flächendeckenden Blackout, als damals. Insbesondere, wo immer mehr Stromer auf den Straßen fahren und immer weniger Backbone-Kraftwerke das Netz stabil halten müssen.
Wie gestern schon geschrieben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auch wir in Deutschland Nachschubmangel, Ausfälle von Lieferketten und leere oder nur noch teilweise bestückte Supermarktregale sehen werden.
Wer auf dem Land lebt, einen großen Garten hat, sein eigenes Gemüse, Obst, Kartoffeln, Korn, eigene Hühner und Eier hat, ein paar Kaninchen die zur Not als Fleischlieferanten dienen und zwei Milchbauern um die Ecke sowie befreundete Jäger, der muss sich da keine Sorgen machen. Ein Raff- und Leseschein für Waldspaziergänge zum Holz sammeln kostet nur wenige Euro im Jahr (bisher jedenfalls) und ein Kaminofen sorgt dafür, dass zumindest ein Raum angenehm warm zu halten ist. Die meisten Krisenratgeber empfehlen deshalb für eine halbwegs autarke Lebensweise die Flucht aufs Land.
Für viele Menschen ist diese Art der Vorsorge allerdings finanziell nicht machbar. Daher ist es notwendig sich auch damit zu befassen, wie man im Ernstfall auch in der Stadt eine Weile überleben kann. Je nach Art der Krise, kann man unter Umständen in seinen eigenen vier Wänden bleiben. Die vertraute Umgebung ist der beste Ort, an dem man sich im Krisenfall zurückziehen kann. Man muss allerdings darauf eingestellt sein, dass weder Strom noch Telekommunikation funktionieren. Auch die Supermärkte sind geschlossen und bereits nach 48 Stunden leergehamstert. In dieser Situation sind 5 entscheidende Dinge überlebenswichtig:
-Wärme
-Trinken
-Essen
-Hygiene
-Sicherheit
Ein guter Mix aus materieller Vorsorge und dem Wissensschatz, der einen durch die Krise begleitet sind ohne größere finanzielle Aufwendungen im vornherein umsetzbar. Man muss es nur tun!
Wärme
Der Mensch verhungert nach 3 Wochen, verdurstet nach 3 Tagen, erfriert aber bereits nach 3 Stunden. Viele Menschen unterschätzen oft die Gefahr der Kälte. Bereits eine leichte Unterkühlung kann auch in Sommernächsten bereits zu einem Teufelskreislauf werden, denn schon eine Absenkung der Körpertemperatur um 2 Grad führt zu einer Kälteidiotie. Ab diesem Zeitpunkt sind Sie nicht mehr in der Lage richtige Entscheidungen zu treffen. Auch in der eigenen Wohnung droht schnell eine Auskühlung, sollte die angeschlossene Heizung nicht mehr funktionieren, was im Falle der Krise zu erwarten wäre. Abhilfe hierbei kann ein Kaminofen schaffen, der sich allerdings nicht in jede Etagenwohung integrieren lässt. Wenn es allerdings um das Überleben geht, sollten Sie nicht davor zurückschrecken, einfach ein Loch in die Wand zu hauen für das Abluftrohr. Einfacher und effizienter ist eine „Küchenhexe“.
Oma hat noch darauf geschworen, denn die kleine Einheit bietet nicht nur Wärme, sondern ist gleichzeitig noch der perfekte Küchenherd. Dieses Gerät ist nämlich multifunktional – eine Heizung mit integriertem Backofen und Herdplatte. Meistens ist sogar noch ein Wasserbehälter mit drin, wo das Herdfeuer ständig einige Liter Wasser heiß hält.
Trinken
Kein Strom – kein Wasser. Wer in der Krise seinen Wasserhahn aufdreht wird sich über den Luftzug wundern, der für einen kurzen Moment daraus zischt. danach tut sich nichts mehr, denn die Pumpkraftwerke benötigen Strom und ist dieser weg, kommt auch kein Wasser. Was also tun? Natürlich kann man sich im Vorfeld einen Wasservorrat anlegen. Hierfür gibt es verschiedenste Möglichkeiten der Einlagerung. Wichtig ist eine dunkle Lagerung, um Algenbildung zu vermeiden.
Wasser lässt sich über längere Zeiträume gut auf Vorrat halten, benötigt allerdings auch ein bisschen Platz. Zwei Liter pro Person und Tag sind ein guter Wert. Ewig wird so ein Wasservorrat allerdings nicht reichen, denn er wird nicht nur fürs Trinken benötigt, sondern auch für Hygiene und Kochen. Längerfristig benötigt man also eine Wasserquelle. Idealerweise hat man einen eigenen Brunnen – in der Stadt ist dies allerdings eher selten der Fall.
Abhilfe schafft hier ein Wasserfilter, der es ermöglicht, auch Schmutzwasser als Quelle zu erschließen. Egal ob aus Pfützen, Badeseen, Regenwasser oder Abwasser, mit einem Filtersystem können Sie sich dieses Wasser zu Trinkwasser aufbereiten. Auch kleine Keramik-Aktivkohlefilter können schon tausende Liter Trinkwasser herstellen. Wichtig: Nicht gleich das stark verschmutzte Wasser mit allen Schwebteilchen in den Filter geben, der sottet dann schnell zu. Besser ist es sich einen Metall-Kaffeefilter anzuschaffen. die haben feine Löcher in der stabilen Metallfolie, meistens zwei Filter ineinander, einen gröberen Vorfilter innen und einen sehr feinen außen. Der ist immer einsatzbereit, geht nicht kaputt, eine einmalige Anschaffung. Das so vorgefilterte Wasser dann noch durch den Keramik-Aktivkohlefilter gedrückt, und es ist glasklar.
Essen
Ein Lebensmittelvorrat bestehend aus Notnahrung kann über die ersten Tage, vielleicht sogar zwei Wochen der Krise hinweghelfen. Spaß macht diese Kost nicht, richtig lecker ist anders und gesund ist das auf Dauer auch nicht – und obendrein auch teuer. Wesentlich besser sind Konserven aller Art, Schwarzbrot in Dosen, das sich lange hält, Nudeln und Reis.
Denn dauert die Krise länger an, knurrt bald der Magen und man will etwas „Anständiges“, was auch halbwegs schmeckt. Hier kann ein fundiertes Wissen über Wildpflanzen und Früchte weiterhelfen. Hat man Nudeln oder Reis, kann man eine die garen, in eine Pfanne tun, mit etwas Öl anbraten und das ganze mit jungen Brennesselblättern, jungen Löwenzahnblättern, Feldrauke (Rucola), Bucheckern, Haselnüssen, Pilzen (genau kennen!), Bärlauch etc. zu einem sogar richtig leckeren Gericht verarbeiten. Auch ein süßer Reis mit gesammelten Bromberen, Himbeeren oder wilden Erdbeerchen ist auch lecker und hebt die Stimmung wieder deutlich.
Aber nicht nur bei der überlebenswichtigen Ernährung kann das Wissen um die Wildpflanzen nützlich sein, denn viele Pflanzen sind außerdem als Heilpflanzen bekannt. Hat man bisher gänzlich auf Fleisch verzichtet oder führt sogar einen veganen Lebensstil, so kann man definitiv sagen, dass ein Überleben im Ernstfall und über längere Zeit kaum ohne tierische Nahrung möglich ist. Es gibt zuwenig Eiweißquellen. Auch in der Stadt kann man auf seinem Balkon im Notfall Tiere halten, welche einem mit tierischen Produkten versorgen. Hühner zum Eierlegen und Hasen als Fleischlieferant sind unschlagbar!
In dem Vortrag oben (Video) verrate ich Euch viele weitere nützliche Tipps, die ein Überleben in der Stadt sichern können.