Abkühlung seit 1998! Warum werden hierzulande nur Hitzerekorde berichtet – aber keine Kälterekorde?

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von EIKE,
Josef Kowatsch, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler

Stefan Kämpfe, Naturbeobachter und unabhängiger Klimawissenschaftler.

Bild unten: Wärmeinsel Berlin-Alexanderplatz. Viel Beton und wenig Grün bedeuten Aufheizung, besonders an sonnigen Sommertagen. Selbst im vieljährigen Mittel ist es hier deutlich mehr als 1°C wärmer als im ebenfalls nicht ganz unbeeinflussten Berliner Umland gleicher Höhenlage.

Berlin. Alexanderplatz: Solche städtischen Betonwüsten heizen sich im Sommer stark auf. Es gibt keine Grünflächen oder Bäume, die mit ihrer Wasserverdunstung die Luft abkühlen und Schatten spenden, der den Boden vor der Hitze schützt. Bild: pixabay

Die drei Wintermonate, Dezember, Januar, Februar, werden laut Temperaturstatistik des DWD schon seit fast 30 Jahren kälter, vor allem der Februar hat eine stark abnehmende Tendenz. Darauf haben wir in verschiedenen Artikeln hingewiesen, deshalb beginnt auch der Frühling mit seinen Frühblühern in Deutschland immer später.

Abkühlung seit 1998! Warum gibt es hierzulande Hitzerekorde aber keine Kälterekorde?
Die Wintertemperaturen fallen laut Angaben des DWD deutlich seit 28 Jahren, die Winter werden kälter in Deutschland.

Logischerweise müssten nun auch die Kälterekorde in Deutschland sich in den letzten 28 Jahren häufen, das ist aber nicht der Fall. Natürlich liegt es auch daran, dass an kalten Tagen keine reißerischen Sondermeldungen in den Medien erscheinen und eiskalte Tage erst gar nicht Erwähnung finden. Und die Erwärmungsgläubigen am Schreibtisch vor dem Heizkörper merken eh nichts davon.

Der eigentliche Grund der fehlenden Kälterekorde ist aber der Wärmeinseleffekt (WI): Grundsätzlich ist dieser im Sommer höher als im Winter, weil die Sonne die betonierten und asphaltierten Flächen aufheizt. Im Winter sind es hauptsächlich die Hausheizungen, der Autoverkehr und die Wärmeabgaben der Industrie und Kraftwerke, die den WI erzeugen. Also eine direkte anthropogen (vom Menschen stammende) erzeugte Wärme.

Fehlende Kälterekorde:

Den kälter werdenden Wintern, der Trend soll bis 2040 anhalten. Werden wir dann einfach mehr Heizenergie einsetzen und somit die Kälte aus den Wohnorten – wo die Messstationen stehen – vertreiben? Kälterekorde im Januar/Februar haben in Deutschland in den Wärmeinseln in der Tat keine Chance mehr, wir heizen die Kälte bei den Messstationen einfach weg. Das ist besonders dann der Fall, wenn sich die Messstationen auch noch in der Nähe von Heizzentralen oder auf den Dächern von Wetterämtern befinden. In unseren früheren Artikeln über den Wärmeinseleffekt haben wir dafür genügend Beispiele gefunden und beschrieben.

Hitzerekorde im Sommer. Warum?

Trotzdem stagnieren die Sommertemperaturen in Deutschland seit 24 Jahren. In der freien Fläche Deutschlands wird es dagegen sogar kälter.

Laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes stagnieren die Sommertemperaturen seit 24 Jahren. Zur Jahreszeit Sommer gehören die Monate Juni/Juli und August. Den Sommer 2015 haben wir in der unteren Grafik mit 17,4C eingeschätzt. Die Daten des DWD sind nicht wärmeinselbereinigt. Mit einer Datenbereinigung hätten wir natürlich eine fallende Trendlinie.

Das zeigt sich auch andernorts, so z.B. in Zentralengland, wo die mittleren Sommertemperaturen seit nun schon 25 Jahren leicht sinken:

In Zentralengland („CET-Reihe“) kühlte sich der Sommer seit 1990 geringfügig (nicht signifikant) ab- von Erwärmung jedenfalls keine Spur. Die Erklärung dafür folgt in unserem Juli- Beitrag, der zur Monatswechsel Juli/August erscheinen wird.

Laut DWD nimmt die Zahl der heißen Tage, also der Sommertage und der Tropentage aber eindeutig zu. Darauf hat ein Dr. Höpker von der Landesanstalt für Umweltschutz in der SWR-Sendung „Zur Sache Baden-Württemberg“ Anfang Juli ausdrücklich mit einer Statistik der Messstation Karlsruhe hingewiesen.

Das war für ihn und den Moderator dann auch gleich der Beweis der sich fortsetzenden Klimaerwärmung und der angeblich immer wärmer werdenden Sommer. Unsere beiden Grafiken, die auf den DWD-Daten aufgebaut sind, wurden erst gar nicht gezeigt, sondern als ein Beweis des Wärmerwerdens diente ein Interview über den heißen Straßenbelag auf der Autobahn A6 auf einer Baustelle mit schwitzenden Arbeitern. Kennt Dr. Höpker etwa die Daten des Deutschen Wetterdienstes nicht?

Und 2030 soll es dann in Baden-Württemberg so warm sein wie in der Toskana, so die furchterregende Botschaft an die Zuschauer? Furchterregend? Ironischerweise könnte man fragen, was sollte daran so schlimm sein, wenn diese Vorhersage stimmen würde. Man könnte den teuren Sommerurlaub endlich im eigenen Land verbringen. Das wäre doch wahrlich eine frohe Botschaft an die Zuschauer gewesen.

Und was uns verschwiegen wird: Im Juni 2015 war es zeitweise empfindlich kalt, besonders in Norddeutschland gab es – für diese Jahreszeit ungewöhnlich – mehrfach Bodenfrost, Näheres siehe unter http://www.wetteronline.de/wetterticker?postId=post_331416 und http://www.wetteronline.de/wetterticker?postId=post_1623002

Kehren wir zurück zur Frage, weshalb die Zahl der heißen Tage zunimmt.

Antwort: Weil der Juli ein Ausnahmemonat ist, er setzt seine Erwärmung auch nach 1998 fort, davon haben wir kürzlich hier bei EIKE berichtet. Siehe hier. Auf die Gründe der sich fortsetzenden Julierwärmung werden wir in einem Folgeartikel Anfang August eingehen.

Fazit:

1.) Obwohl die Winter seit 28 Jahren kälter werden, gibt es keine extrem kalten Tage, also keine Kälterekorde mehr in Deutschland, wir heizen die extreme Kälte aus den Wohnsiedlungen raus. Die einfache Formel lautet: Mehr Kälte = mehr Heizung.

2.) Im Sommer gibt es dafür mehr heiße Tage, weil sich die Wärmeinseln um die Messstationen ständig ausbreiten. Die Kühlung der Nacht geht in den Städten und Wohnorten, dort wo die deutschen Messstationen vorwiegend stehen, zunehmend verloren.

Andererseits gibt es anderswo durchaus Berichte über Kälterekorde

Die Webseite Electroverse dagegen hat sich dem berichten von außergewöhnlichen Kälteereignissen verschrieben. Das ist zwar genauso einseitig, wie die ständigen Thematisierungen von Hitzerekorden, aber zeigt eben auch die andere Seite. Hier eine Auswahl:

12. Oktober 2021:

GAIA WEINTWestliches Sydney verzeichnet kältesten Oktobertag seit 26 Jahren. Sydneys westliche Vororte erlebten am Montag den kältesten Oktobertag seit mehr als zwei Jahrzehnten – mit Temperaturen unter 14 Grad in Richmond und Penrith, berichtet skynews.com.au.

Ungewöhnliche Frühlingskälte ist auch im nahen Neuseeland zu spüren. Wie stuff.co.nz berichtet, hat eine Kaltfront, die über das Land zieht, Schnee bis in den zentralen Norden der Nordinsel gebracht. In der Nacht zum Montag wurden auch die alpinen Gebiete der Südinsel von extrem niedrigen Temperaturen und starkem Schneefall heimgesucht. In Central Otago beispielsweise wurden die Bewohner von Naseby von Schneemassen von bis zu 10 cm überrascht. Auch im Mackenzie Basin und in den Bergen oberhalb von Queenstown und Wānaka schneite es verbreitet, wobei die Remarkables-Skigebiete über Nacht eine stattliche Schneemenge von 20 cm abbekamen, so ein Sprecher.

Plötzlicher Temperaturabfall führt zu frühem Schneefall in China: Ein plötzlicher Temperatursturz hat in Teilen Chinas zu ersten Schneefällen der Saison geführt und viele Einwohner überrascht. Wie die Video-Nachrichtenagentur CCTV auf YouTube berichtet, kam es im Bezirk Yijun am Sonntag zu den ersten Schneefällen der Saison, während die Bezirke Binzhou und Longxian ebenfalls von „überraschenden Schneefällen“ betroffen waren.

Starker Schneefall in Minnesota (MT), Utah (UT) und Colorado (CO9
Minnesota. In Bozeman in Minnesota kam es diese Woche zu Stromausfällen infolge starker Schneefälle:

Bildquelle

Utah: Ein starkes Sturmsystem hat den Großteil Utahs erfasst und wird den Bundesstaat bis Mittwochmorgen beeinflussen. Als die Sonne am Montag unterging, wurde im Little Cottonwood Canyon bereits starker Schneefall beobachtet.

Colorado: Der erste von zwei kräftigen Tiefdruckgebieten zieht derzeit über Colorado hinweg, eröffnet die Schneedecken-Saison und bringt Denver die ersten winterlichen Schneeflocken. Der erste Sturm bringt Windstärken bis zu 65 mph und in einigen Bergregionen mehr als 30 cm Schnee mit sich. Das zweite Tiefdruckgebiet wird Mitte der Woche erwartet.

Wir Toeten die halbe MenschheitMeldungen vom 13. Oktober:

Westaustralien verzeichnet den fünften Schneefall des Jahres (zweithöchster seit Beginn der Aufzeichnungen): In den Monaten Mai, Juli, August, September und Oktober wurde auf dem Gipfel der Stirling Range – dem mit 1.099 m höchsten Berg im südlichen Westaustralien – bereits Schneefall registriert. Die höchste Anzahl von West-Australischem-Schneegestöber in einem einzigen Jahr war 2016 sechs – alle auf Bluff Knoll. Fünf wurden bisher nur ein einziges Mal verzeichnet – im Jahr 1968, und zwar an verschiedenen Orten im ganzen Bundesstaat.

30 cm Frühjahrs-Schnee in Neuseeland: Ein seltener Frühlingsschneesturm fegte am 12. Oktober, durch die Regionen Manuherikia und Maniototo in Central Otago und bescherte den höheren Lagen der südlichen Region Neuseelands schwere Schneefälle.

Kälterekorde in Seattle: In dieser Woche werden im gesamten Westen der USA unzählige Kälterekorde aufgestellt. Am Beispiel von Seattle zeigt sich, dass der Westen Washingtons derzeit von einer rekordverdächtigen Kälte heimgesucht wird.

Am Dienstag gab der Nationale Wetterdienst (NWS) für einige Gebiete, darunter Tacoma und Olympia, eine Frostwarnung heraus – und das aus gutem Grund: In diesen Regionen sanken die Temperaturen über Nacht unter den Gefrierpunkt.

In Sea-Tac sank die Temperatur um 4 Uhr morgens auf 3°C – ein neuer Tagesrekord, der nach Angaben des NWS den bisherigen Rekord von 4°C aus dem Jahr 1946 (Sonnenminimum des 17. Zyklus) bricht.

Die Hälfte von Kaschmir ist derzeit ‚weiß‘: Ungefähr die Hälfte von Indiens nördlichem Bundesstaat Jammu und Kaschmir liegt derzeit unter einer Schneedecke bis zu einem halben Meter, wo die Schneesaison einen ganzen Monat früher als geplant begonnen hat, berichtet bharattimes.co.in. Bis zu 30 cm Schnee fiel am Montag von der Amarnath-Höhle bis zum Pir Panjal-Gebirge. Beträchtliche Verwehungen brachten auch den Verkehr auf der wichtigen Straße zwischen Bandipora und Gurej zum Stillstand.

Die Temperatur sank nach Angaben des indischen Wetterdienstes auf nur 1,5 Grad Celsius, und während in den Bergregionen des Tals heftiger Schnee fiel, gab es in den Ebenen Hagel und Regen, der die Ernten in der Region schädigte. Traditionell beginnt die Schneesaison in Jammu und Kaschmir erst nach dem 15. November.

Link zu allen vorstehenden Meldungen: https://electroverse.net/w-australia-logs-fifth-snowfall-of-the-year-foot-of-spring-snow-hits-nz-record-cold-sweeps-seattle-half-of-kashmir-is-white/

Meldungen vom 14. Oktober:

Massen-Schneefälle in den Rocky Mountains: In den Rocky Mountains sind die ersten großen Schneefälle der Saison gefallen, Wochen früher als normal. Seit Montag, dem 11. Oktober, haben Teile von Montana, Idaho, Wyoming und Utah bis zu ein Meter Neuschnee erhalten, in höheren Lagen sogar noch viel, viel mehr.

Auch in Colorado gab es in dieser Woche einen ausgedehnten Kälte- und Schnee-Einbruch mit Berichten über 30 cm Pulverschnee im Hochland. Im Osten erlebte South Dakota ebenfalls seinen ersten größeren Schneefall der Saison.

Der kälteste frühe Oktobertag seit (mindestens) 125 Jahren in Seattle: In dieser Woche erlebt die Region Seattle einige der kältesten Frühherbsttage seit über 125 Jahren.
Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes war die Durchschnittstemperatur von 6,1°C am Dienstag der kälteste Tag, den Seattle jemals in den ersten beiden Oktoberwochen erlebt hat – der bisherige Rekord lag bei 6,4°C am 14. Oktober 1899 (dem Hundertjährigen Minimum). Und als es in der Stadt am frühen Dienstagmorgen 3°C kalt wurde, war dies auch der niedrigste Oktober-Tiefstwert seit fast zwei Jahrzehnten.

Außerdem erlebte Pullman gestern den kältesten 13. Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen: Ein Tiefstwert von 6°C brach den Rekord von 7°C von 1969.

Quelle: https://electroverse.net/feet-of-snow-hit-the-rocky-mountains-coldest-early-oct-day-strikes-seattle-as-historic-cold-keeps-coal-prices-high/

Hier eine Meldung des indischen Autors Vijay Jayaraj vom 14. Oktober, der über kühles Sommerwetter in Indien klagt:

Im heißen, tropischen Indien würde es überraschen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass in diesem Jahr Millionen von Menschen um Wärme beten, und das noch vor der Wintersaison! Im direkten Widerspruch zu den Weltuntergangs-Prophezeiungen über die globale Erwärmung haben viele Teile Indiens einen der kühlsten Sommer und eine starke Regenzeit erlebt, die noch lange nicht zu Ende ist.

In meiner Heimatstadt Bangalore an der Südspitze Indiens gab es einen sehr kühlen Sommer, begleitet von reichlichen Niederschlägen. Die Höhenlage der Stadt – 900 m ü. NN – trug weiter zu den niedrigeren Temperaturen bei, so dass sie in der einzigen Jahreszeit, in der die Einwohner heißes Wetter erwarten, unter dem Durchschnitt blieben.

SCHNITZER 1Ein kühler Sommer, endloser Regen und eine Rekordernte: Und nicht nur Bangalore erlebte einen kühlen Sommer in Indien. In Chennai, Kalkutta und vielen anderen Regionen des Landes waren die Tagestemperaturen von April bis Juni niedriger als normal – eine Zeit, in der normalerweise die höchsten Temperaturen des Jahres gemessen werden.

Quelle: https://cornwallalliance.org/2021/10/in-this-years-cool-summery-india-no-signs-of-global-warming-at-all/

Starker Schneefall legt Gillette, Wyoming, lahm: 15. Oktober: Es ist zwar erst Mitte Oktober, aber heftige Schneefälle legen die Städte in den westlichen Gebirgen lahm. Nach Angaben des National Weather Service (NWS) Rapid City haben am Dienstag und Mittwoch insgesamt 35 cm Schnee die Innenstadt von Gillette, Wyoming, unter sich begraben. Wie county17.com berichtet, zwang der Sturm die Stadt Gillette, den Schulbezirk Campbell County, das Gillette College, Campbell County und viele kleine Unternehmen am Mittwoch zur Schließung. Außerdem führte er dazu, dass zum ersten Mal seit anderthalb Jahren wieder ein Schnee-Notstand der Stufen 1 und 2 ausgerufen wurde.

Quelle: https://electroverse.net/snow-shuts-down-gillette-cold-winter-for-canada-scientific-misconduct-demonizing-carbon/

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE