Niki Vogt auf Telegram folgen
von Niki Vogt
Hier sind die Bilder von der Verhaftung Oliver Janichs in seiner Wohnung. Halbnackt wurde er auf dem Boden fixiert und mit Handschellen gefesselt, die Übersetzung des Tons erfolgte durch „Express-Zeitung“:
Wer erinnert sich an die vollkommen unerträglichen Beleidigungs-Verse eines Herrn Böhmermanns gegen den türkischen Präsidenten? Ich möchte das gar nicht wiederholen. Was ist Herrn Böhmermann geschehen? Wurde er überwältigt und vor Gericht geschleppt? Nichts ist passiert. Es sei Satire gewesen und damit Kunst. Man muss kein Anhänger des türkischen Präsidenten Erdogan sein, aber das war und ist eine schwärende Wunde und unseres Rechtsstaates unwürdig.
Herr Böhmermann wurde aus politischen Gründen geschützt. Oliver Janich muss man auch nicht mögen, aber ihn wegen drei Telegram-Posts auf diese Weise brutal zu überfallen, als ob er ein gewalttätiger Terrorisst sei, den man schnellstens niederbringen muss, damit er nicht um sich schießt … das ist einfach unverhältnismäßig und überzogen. Oliver Janich, der seinen Post ganz klar als Satire bezeichnete (die ich persönlich unangebracht finde), wird aus politischen Gründen zum Terroristen gebrandmarkt. Und das geht einfach nicht. Es ist erschütternd zu beobachten, wie die Errungenschaften der Menschenrechte, der Demokratie und des unbestechlichen Rechtsstaates Stück für Stück geschleift werden. Und diejenigen, die sie einfordern, als „rechtsextrem“ und „demokratiefeindlich“ diffamiert werden.
Oliver Janichs Verhaftung geht sogar durch die Mainstreampresse. Kein Wunder, seine Verhaftung wird wie ein Sieg gefeiert. Ein Sieg über wen? Über den Andersdenkenden als Feind? Die üblichen Schmähfloskeln werden bemüht: „Krude Verschwörungstheorien, Rechts, Hassrede, Q-Anon Verschwörungsmythen, Verschwörungssumpf, radikalster Verschwörungsideologe“ … „In Deutschland entwickelte sich Janich zum wichtigsten Lautsprecher des amerikanischen Q-Anon-Verschwörungskults“ … Es sind sprachliche Markierungen, die die Betroffenen zur sozialen Ächtung und Ausgrenzung freigeben.
Wer hier jubelt, sollte bedenken, dass – sobald das toleriert wird – niemand mehr vor Willkür und sozialer, wenn nicht sogar physischer Vernichtung mehr sicher ist. Auch nicht die, die heute jubeln. Sie können morgen die wehr- und hilflosen Opfer von Willkür werden.
Oliver Janich ist auf den Philippinen verhaftet und soll nach Deutschland ausgeliefert werden. Allerdings gibt es kein Auslieferungsabkommen zwischen den Philippinen und Deutschland.
Die Staatsanwaltschaft München I ließ wissen, dass dort ein Strafverfahren gegen Olivier Janich anhängig sei. Er habe, so der Staatsanwaltschaftssprecher Juliane Grotz, auf seinem Telegram-Kanal Personen beleidigt haben und sogar zu Exekutionen deutscher Regierungspolitiker angestiftet. „Weitere Angaben können wir zurzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen“, wiegelte man weitere Nachfragen ab. Auch das Bundeskriminalamt mauert. Man lehnte jede weitere Auskunft ab und erklärte, „dass wir zu personenbezogenen Daten grundsätzlich kleine Auskunft erteilen.“
Bisher hat die Staatsanwaltschaft weder bestätigt noch bestritten, dass Oliver Janich nach Deutschland ausgeliefert werden soll.
Oliver Janich (53) lebt schon seit Jahren auf den Philippinen. Er ist nicht allein dort, sondern hat auf einer der Inseln eine ganze Gruppe gleichgesinnter Aussteiger um sich gesammelt.
Von dort aus betätigte er sich als harscher Kritiker an der deutschen Politik und den Politikern. Er gilt als ein Anhänger der sogenannten Q-Anon Bewegung, einer Gruppe von „Influenzern“, die im Vorfeld der Wahl 2016 und danach während Trumps Amtszeit auf verschiedenen Kanälen kryptische Informationen verbreiteten, die den US-Präsidenten Trump unterstützten und das Aufdecken einer bösen Verschwörung der Gegenseite, namentlich Hillary Clinton und ihre politische Umgebung in Aussicht stellten – sowie deren Verhaftung und Bestrafung. Zuerst verbreitete Oliver Janich seine Informationen und Meinungen auf Youtube. Nachdem 2020 das Youtube-Konto gelöscht wurde, ging Janichs Telegram-Kanal online und brachte es auch 150.000 Abonnenten.
Der „Spiegel“ berichtet, gegen den „Verschwörungsideologen“ Janich seien „wegen einer Straftat“ von den philippinischen Behörden „Ermittlungen“ durchgeführt worden. Laut Spiegel liegt „parallel seit dem 22. April ein deutscher Haftbefehl wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten, sowie Beleidigungen“ vor. Der Spiegel hat folgende Tatvorwürfe genannt:
„Es besteht der Tatverdacht, dass der Beschuldigte im Jahr 2020 bzw. 2021 – jeweils öffentlich über Telegram – eine andere Person beleidigte, dazu aufrief, die Exekution einer prominenten Person durchzuführen und die Tötung damaliger Regierungsmitglieder von Bund und Ländern in der Bundesrepublik Deutschland forderte.“
Ein Freund von Oliver Janisch schildert in diesem Video, wie die Verhaftung auf den Philippinen ablief. Vier junge Männer vom MBI (dem philippinischen FBI) erschienen – erst als Hotelgäste – zeigten sich aber dann als Agenten. Sie zwangen ihn dazu, Oliver Janich aus seinem Haus herauszubitten. Ca. 50 Leute der verschiedenen Polizei-Gruppen, von der Coastgard bis zur Dorfpolizei, mit Maschinenpistolen bewaffnet. Olivers Freund konnte nur mitbekommen, dass die vorgelesene Beschuldigung „Hate-Speech in Germany“ beinhaltete, mehr aber nicht. Im Gegensatz zu den deutschen Pressemeldungen, sagten die philippinischen Beamten ihm nichts von einer Auslieferung nach Deutschland, sondern gaben ihm die Information, dass Oliver Janich erst einmal in das MBI Gefängnis in Manila gebracht werde, was besser als ein nationales Gefängnis ist, denn dort sind Einzelzellen (und nicht 6-8 Personen in einer Zelle), eigene Toilette usw.. Die Info von Stefan Magnet (vom Sender AUF1), Oliver Janich werde sofort nach Deutschland ausgeliefert, ist offenbar nicht gesichert.
Es könnte sich auch um eine „Privatstrafrechtliche Sache“ handeln, heißt es in den Video.
Hier Stefan Magnet mit seinen Informationen:
Die zweite Meldung dieser Nachrichtensendung handelt von Oliver Janich:
Die Vorwürfe, so Oliver Flesch, seien lächerlich. Einmal soll Oliver Janich eine Person als „Spast“ bezeichnet haben. Das ist nicht gut, aber keine echte Beleidigung. Der zweite Vorwurf der Aufforderung von „Exekutionen“ an Regierungspolitikern sei nachweislich eine Satire gewesen, das sei unbestreitbar. Dritter Vorwurf: Janichs Äußerung, „George Soros und Joe Biden, hängt sie auf“. Hier bezweifelt Oliver Flesch, dass George Soros und Joe Biden tatsächlich Anzeige gegen Oliver Janich gestellt haben.
Der Krimi um Oliver Janich bleibt also spannend. Man muss die Geschehnisse sorgfältig im Auge behalten und berichten.
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Dieser Artikel erschien in einer kürzeren Form zuerst auf der Seite dieUnbestechlichen.com