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von Niki Vogt
Wer gedacht hat, die Gardasee-Ente könne an Peinlichkeit für die Klima-Alarmisten nicht mehr übertroffen werden – es geht noch irrer. Im Februar dieses Jahres peitschten die Medien die Alarmmeldung vom Austrocknen des Gardasees durch alle Kanäle. Er habe die Hälfte seines Wassers bereits verloren, in absehbarer Zeit werde er nur noch ein kleiner Tümpel sein. Auch das von uns Bürgern zwangsfinanzierte „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (RND) blökte diesen Unsinn in die Welt. Ein Blick auf die aktuellen Webcam-Bilder des Gardasees hätte die pfiffigen Detektive aufklären können: Der Wasserstand war etwas tiefer als normal, aber keineswegs alarmierend, geschweige denn historisch. Die neue Panne mit der 48 °C-Panikmeldung ist noch peinlicher.
Bevor da jetzt jemand kommt uns sagt, am Gardasee sei aber doch ein historischer Tiefstwert von nur noch 42 cm Tiefe gemessen worden: Das ist wie bei den 48 °C. Man muss wissen, WAS da gemessen wurde.
Also: der Gardasee hat eine Durchschnittstiefe von 135 Metern, die tiefste Stelle ist 346 Meter tief. Gemessen wird ab dem „Pegelnullpunkt“, also in einer Höhe von 64,027 Metern über dem Meeresspiegel. Und im Januar 2023 lag der Pegel des Gardasees, also die Wasserlinie, bei 42 Zentimeter über dem Meeresspiegel. Das ist beim Gardasee kein historischer Tiefstand. Hier einmal ein paar Pegelstand-Messwerte des Gardasees von 1997 -2023:
2023 | 2017 | 2012 | 2007 | 2002 | 1997 | |
Januar | 42 cm | 108 cm | 80 cm | 68 cm | 33 cm | 133 cm |
April | 49 cm | 117 cm | 73 cm | 67 cm | 52 cm | 136 cm |
Juli | 96 cm | 71 cm | 115 cm | 48 cm | 122 cm | 115 cm |
Oktober | – | 49 cm | 69 cm | 19 cm | 101 cm | 69 cm |
Die roten Zahlen zeigen die jeweils tiefsten Pegelstände.
Hier von offizieller Seite einmal die Pegelstände des Gardasees seit Beginn der Aufzeichnungen 1950 bis heute (wenn man dem Link folgt, dann ist es auf der Webseite eine interaktive Grafik):
Die blaue Kurve zeigt die Pegelstände 2023, die gelbe Kurve die niedrigsten Stände, die grüne Kurve den durchschnittlichen Pegelstand und die rote Kurve die höchsten Pegelstände. Die aktuelle, blaue Kurve bewegt sich also im Normalbereich. Kann sich jemand an eine Weltuntergangsstimmung wegen Dürre und Wüstenbildung in Europa im Jahr 2007 erinnern? Der historisch tiefste Pegelstand des Gardasees lag einmal bei 6,8 Zentimetern (über dem Meeresspiegel). Und nein, es gab keine Panikstimmung.
Erst, nachdem die italienischen Behörden den Unfug aufklärten, war dann wieder Ruhe.
Da aber heute jeder Hundepups zum Anlass genommen wird, das Klimakatastrophen-Narrativ zu füttern, konnte es ja nicht lange dauern, und die nächste Erderwärmungs-Sau wird durch’s Dorf getrieben. Jetzt sind es „bis zu 50 Grad“ in Südeuropa. Wieder mal ganz vornedran, wenn es um’s Unsinn verzapfen geht: Herr Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Hier sein berühmter 48°-Tweet:
Heute in Bologna Italien eingetroffen, jetzt geht es in die Toskana. Die Hitzewelle ist spektakulär hier. Wenn es so weiter geht werden diese Urlaubsziele langfristig keine Zukunft haben. Der Klimawandel zerstört den Süden Europas. Eine Ära geht zu Ende. https://t.co/jrSuZ7pD11
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) July 13, 2023
Was man wohl „vergessen“ hatte zu erwähnen, es handelt sich nicht, wie man glauben muss, um die Lufttemperatur, die ja normalerweise angegeben wird, sondern um die Bodentemperatur. Der Boden erhitzt sich natürlich in der Sonne, je dunkler, desto höher. Das hat aber mit der Lufttemperatur wenig zu tun. Hier einmal eine Grafik, wie unterschiedlich sich über den Tag hinweg die verschiedenen Böden bei praller Sonne aufheizen. Gras und Wald heizt sich am wenigsten auf – außer Wasser, das eine ausgleichende Wirkung hat. In Anbetracht dessen, dass 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt ist, hat unser Heimatplanet wirklich gut für sein mildes Klima zum Wohl aller Lebenden gesorgt.
Asphalt hat die stärkste Wärmeaufnahme:
Übrigens: Ich kann mich noch gut erinnern, dass es in meiner Kindheit zweimal einen Sommer gab, in dem wir Kinder ein paar Tage lang mit den Sandalen den Asphalt meiden mussten, weil der zu eine zähen Patsche wurde in der man kleben blieb. Die Autos durften auf dem Bürgersteig parken und blieben an diesen Tagen stehen, nur auf Pflasterstraßen gab es keine Probleme. Asphalt schmilzt bei über 50 °C. Soviel zur Bodentemperatur.
Herr Minister Lauterbach bekam prompt auf seinen Tweet als Retourkutsche zurückgetweetet:
Realitätscheck: Durchgefallen! pic.twitter.com/wFpxbB3aMH
— Flat Sixty (@KellerNews) July 13, 2023
Mehr als 29° war es eben nicht. Alles ganz normale, sogar eher sehr moderate Sommertemperaturen. Im Mittelmeerraum sind auch Tage mit über 40 Grad keine Seltenheit – und auch hier in Deutschland haben wir schon vor Jahrzehnten Tage mit über 40 Grad gehabt. Eine Welle des Spotts ergoss sich über Minister Lauterbach, dessen Lernkurve beim Vermeiden peinlich-absurder Äußerungen immer eng um die Null-Achse schwankt. Nicht unerwartet sekundierte ihm die Grünen-Chefin Ricarda Lang, die kurzerhand ihren Panik-Tweet weglöschte. Aber auch die Medien hatten sich ordentlich blamiert. Manche klebten dann in ihren alten Artikel mit den 48° Alarm-Warnungen einfach noch ein „Bodentemperatur“ hintendran … so, als ob sie es gleich gewusst hätten.
Wir wissen doch alle, dass die offiziellen Temperaturen die Lufttemperaturen sind und im Schatten gemessen werden und zwar zwei Meter über dem Boden. So haben wir auch schon in der Schule, wenn es heiß war im Sommer, skandiert: „36 Grad im Schatten/ und wir schwitzen, wie die Ratten/ unser letzter Hilfeschrei/ Hitze! Hitze! Hitzefrei!“
Für Julian Reichelt, den geschassten BILD-Chefredakteur, war das mal wieder ein gefundenes Fressen:
Und auch bei Reitschuster kriegt der Gesundheitsminister Lauterbach sein Fett weg:
Liebe Leser, genießt den Sommer und lasst es Euch gut gehen.
Dieser Beitrag erschien in seiner ersten Form auf „DieUnbestechlichen.com„