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von Niki Vogt
Man erwartet eine Welle von Privatinsolvenzen und das Verschwinden sehr vieler kleiner und mittelständischer Unternehmen durch die Eindämmungsmaßnahmen der Coronapolitik. Und das Zerstörungswerk ist noch lange nicht beendet. Im Herbst wird der nächste, zerstörerische Lockdown kommen und die Regierungen brauchen Geld. Unser Geld. Bargeld kann man finanziell nicht überprüfen und abgreifen, Kryptogeld auch nicht, Edelmetall noch weniger. Unkontrollierte, nicht sichtbare Vermögen außerhalb des staatlichen Zugriffs? Geht gar nicht in der neuen Welt des Great Reset. Kein Wunder, dass ihnen der Kampf angesagt wird.
Auf allen möglichen Kanälen versucht man, den Bürgern einzutrichtern, das Bargeld unpraktisch und in Coronazeiten hochinfektiös sei. Kriminelle benutzen Bargeld. Bargeld ist ein steinzeitliches Relikt. Es ist schick und modern, bargeldlos zu zahlen. Bargeld ist einfach furchtbar schlecht.
Die Regierung (welcher Farbe sie auch immer sein wird) wird natürlich nach nach der Wahl die Glacéhandschuhe mit den Boxhandschuhen austauschen. All das, was jetzt noch unter den Teppich gekehrt wird und schon mal heimlich vorbereitet in den Schubladen liegt (Vermögensabgaben, Sondersteuern, Zwangshypotheken und andere Nettigkeiten) oder verharmlost wird, kommt dann Stück für Stück ans Tageslicht.
Die Zeche für die Coronapolitik zahlt der Bürger
Der Bürger wird zur Kasse gebeten, wahrscheinlich unter theatralischem Schwingen des moralischen Vorschlaghammers: Die Coronakrise hat uns alle schwer getroffen, jetzt müssen die, die noch was haben, natürlich denen, die nichts mehr haben, ordentlich was abgeben. (Aber nicht direkt, sondern über die Regierungen, die das einkassieren und sich erst einmal selbst daran bedienen.) Dass es die überzogenen Lockdown-Maßnahmen waren, noch immer sind und weiter sein werden, ist kein Thema. Diejenigen, die genau das dann anprangern, sind „räääächts“, Covidioten, Reichsbürger, Aluhutträger, Verschwörungstheoretiker usw. usf..
Was auf den Konten oder bei Vermögensverwaltungen liegt oder im Grundbuch eigetragen ist, dazu kann die Regierung sich Zugang verschaffen, notfalls per Sonderrechte oder Gesetzesänderung. Dass sich der Bundestag oder Bundesrat dem in den Weg stellt, ist eine antiquiert-romantische Illusion. Da wird, wie wir lernen durften, alles nur noch abgenickt, wie ein Wackeldackel auf der Hutablage im Auto, wenn man über eine Schotterstraße holpert.
Kryptowährungen sind Konkurrenz für die Zentralbanken
Daher sind den Regierungen auch Kryptowährungen ein Dorn im Auge. Nicht nur, dass sie genauso digital, kontaktlos und überall im Netz zur Zahlung dienen, wie die Kreditkarte, sie sind auch für die Regierungen nicht kontrollier- und einsehbar – und das kann man nicht dulden. Wenn diese Kryptowährungen weiter so wuchern, könnten sie sogar mit entsprechender Technik als allgemeines Zahlungsmittel an den Ladenkassen funktionieren … oh, Graus. Denn die wahre Macht der Regierungen ist die Macht über das Geld und Vermögen der Bürger. Ohne das Steuereintreiben ist jede Regierung seit dem Frühmittelalter machtlos. Allerdings gibt es dann auch keine tragfähige Infrastruktur.
Also wird nun ein digitaler Euro geplant. Natürlich nur als Schutz für die „monetäre Souveränität der Eurozone“. Herr Fabio Panetta, das verantwortliche Mitglied im Direktorium der Notenbank, erläutert, warum der digitale Euro so wichtig ist:
„Nicht nur als nützliche digitale Zahlungsmöglichkeit für Bürger – sondern vor allem auch als Schritt zur Abwehr der Kryptowährungen. Die Einführung eines digitalen Euros schütze die Eurozone vor der Bedrohung durch konkurrierende Kryptowährungen, die die geldpolitische Souveränität des Blocks untergraben würden, sagte Panetta der Zeitung „Financial Times“. „Wenn die Leute digital bezahlen wollen und wir ihnen kein digitales Zahlungsmittel anbieten, macht das jemand anderes.“ Dieser Abwehrkampf sei sogar eines der Hauptziele des Projekts.“
Das geschieht jetzt rund um die Welt und war absehbar. Jetzt wird durchgegriffen und reguliert: Digitalwährungen, Kryptowährungen, Krypto-Assets, Regionalwährungen, Punktewährungen – all diese neuen Geldsorten sind eine Ausdruck einer im Menschen angelegten Verhaltensweise, sich Möglichkeiten zu schaffen, um Dinge zu verkaufen, zu kaufen, zu verschenken, zu horten, zu vererben und dabei vor dem Zugriff anderer zu schützen. Ob das nun Muscheln, Gold, Silber, Schnaps, Zigaretten, Messer, Biberpelze, Kronkorken, Kaffeepackungen, Waschmittelpackungen, Münzen, Salz, Geldscheine oder digitale Einheiten sind, im Prinzip sind es immer Einheiten, die allgemein anerkannt, einen bestimmten Wert darstellen, der das Tauschen erleichtert. Punkt. Es muss selten sein, als kostbar angesehen und darf nicht leicht verderben oder kaputtgehen.
Die EZB ist einer der Kämpfer der vordersten Reihe gegen Kryptowährungen. Man gibt sogar offen zu, sich gegen „ungeordnete Konkurrenz“ schützen zu wollen, was aber seit Menschengedenken noch nie (mit zivilisierten Mitteln) funktioniert hat. Je weniger Vertrauen die Menschen in eine Währung haben und je misstrauischer sie gegenüber den Eingriffen und Überwachungen der Regierungen sind, desto lebhafter blühen die „alternativen Währungen“ aller Art. Daran wird auch die geplante Bargeldabschaffung nichts ändern. Wenn die Menschen Vertrauen in eine Währung haben, gilt diese Währung. Die gute alte D-Mark genießt immer noch Vertrauen. In Osteuropa, insbesondere in Bosnien-Herzegowina wird angeblich heute noch inoffiziell mit D-Mark bezahlt, bis 2016 war es sogar noch offiziell möglich. In einigen afrikanischen Ländern sind Kronkorken eine stabilere Währung als die offizielle Landeswährung.
Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, macht jedenfalls keinen Hehl aus den Motiven der EZB, gegen Kryptowährungen blank zu ziehen: „Dieser Konkurrenz zu begegnen, dürfte für die EZB eines von mehreren Motiven sein, einen digitalen Euro einzuführen – letztlich hilft der digitale Euro einer staatlichen Zentralbank, ihren Einfluss zu wahren oder zu mehren.“
Man streitet auch nicht ab, dass man absichtlich Warnungen und Angst vor den Kryptowährungen verbreitet. Karsten Junius, Chefökonom der Bank Sarasin, gibt offen zu, dass die EZB wohl auch etwas „die Furcht vor den Kryptos schüren“ müsse, um ihr eigenes Handeln zu begründen.
Die zweite Front ist das Bargeld
Die Coronakrise schien ein wunderbarer Anlass zu sein, den Leuten das Bargeld zu vermiesen. Gruselmärchen von Covid-Infektionen über das Anfassen der Geldscheine machten die Runde. Viele glauben das sogar und merken gar nicht, dass sie beim Eintippen der Geheimzahl bei den Kontokarten-Geräten an der Kasse mindestens genauso viel mittelbaren Berührungskontakt haben.
Interessanterweise scheint das aber nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung zu sein. Denn die Wertschätzung des Bargeldes ist nicht kleiner geworden, eher größer. Ein gutes Drittel bezahlt zwar an der Supermarktkasse mit Kontokarte, größere Bestellungen werden per Überweisung bezahlt, aber daheim wird mehr Bargeld gehortet, denn je:
„Ich vermute, dass die Menschen in der Corona-Krise aus Verunsicherung und wegen fehlender Möglichkeit, Geld auszugeben, Bargeld gehortet haben“, sagte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann der Deutschen Presse-Agentur. „Die Unsicherheit in der Pandemie ist hoch.“ Bei schätzungsweise 40 Prozent der Bargeldnachfrage in Deutschland vermutet die Bundesbank Hortung im Inland als Motiv.
Dass Herr Beermann das „vermuten“ muss, ist wohl ein Indiz dafür, dass er keinen Kontakt mit den Normalsterblichen pflegt, oder dass die Leute in durchgeführten Umfragen zu dem Thema unklare Ergebnisse produzieren – oder falsch gefragt wird. Verunsicherung ist absolut richtig, Treffer. Aber die fehlenden Möglichkeiten des Ausgebens wohl kaum. Denn Gehalt oder Einkommen aller Art wird nur selten in bar ausgezahlt. „Unter-der-Hand-Jobs“, wo man eben persönlich und in „real life“ hingehen muss, wie Putzen, Reparaturen, Renovierungen, Kinderbeaufsichtigung, Gartenarbeiten etc. haben währen Corona kaum stattgefunden, wenn nicht aus Angst vor Ansteckung, dann aus Angst vor Denunziation. Im Gegenteil: Viele sind in absolute Finanznot geraten.
Wahrscheinlich hat kaum jemand Entlohnungen in nennenswerter Höhe in bar erhalten. Man hebt also gezielt Bargeld ab vom Konto, um es zu Hause zu horten. Das bedeutet, dass eine so signifikante Hortung von Bargeld von dem Gedanken getragen ist, dass es möglicherweise zu Bankenschließungen kommt und man nicht an sein Geld kann. Oder dass eine wahrscheinlich kommende Vermögensabgabe einfach vom Konto abgebucht werden könnte. Damit man nicht auffallenderweise im letzten Moment alles abhebt, lässt man schon weit im Vorfeld nur noch den für die monatlichen Abbuchungen nötigen Teil auf dem Konto.
Bargeld und Edelmetalle daheim als Notgroschen und Wertanlage
Es beruhigt einfach, nicht nur eine Zahl auf einem Bankkonto zu sehen, sondern an ein gutes Versteck zu gehen und das Bargeldbündel zu zählen und zu wissen: Das sieht keiner, da kommt keiner ran, das weiß keiner und ich kann auch dann damit einkaufen gehen, wenn es scheppert und auch, wenn Stromausfall ist. Davor wird ja ständig gewarnt. Das Bargeld ist immer noch das am meisten genutzte Zahlungsmittel in Geschäften. Nur jeder Dritte zahlt mit Karte, und das ist schon ein deutlicher Anstieg seit „Corona“.
„Wann und wie sich die Entwicklung im Zuge sinkender Corona-Zahlen und der damit verbundenen Lockerung der Beschränkungen normalisiert, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen“, sagte Beermann. „Wir stellen in unseren Filialen aktuell fest, dass die Bargeldeinzahlungen und -auszahlungen wieder steigen.“
Als im August das Gerücht umging, der nächste Lockdown werde bald wieder kommen, schwante vielen schon, dass die „Pandemie“ so schnell nicht vorbei sein wird und dass das auf Dauer nicht ohne schmerzhafte Folgen sein kann. Firmenpleiten, Arbeitslose, chronisch Kranke, Verarmung, dann noch Klimalockdown und der Great Reset … wenn das mal nicht eine Geldentwertung bedeuten kann. Eleganter und wirkungsvoller geht‘s kaum, wittern viele den Braten und steigen seitdem um auf Edelmetalle. Die Goldkäufe knackten im August und September 2020b alle Rekorde.
Bargeld und Edelmetalle haben eines gemeinsam: Niemand muss etwas genehmigen oder kann es verbieten. Es gibt keine dritte Partei, die die Finanztransaktion „erfüllen“ muss oder verweigern kann. Bargeld kann allerdings für ungültig erklärt werden, Edelmetalle nicht.
Der deutsche Michel mag schafsgeduldig und viel zu gutgläubig sein, ganz blöd ist er nicht. Bares ist Wahres und Gold und Silber überstehen jede Krise.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite „DieUnbestechlichen.com“