Futtermangel: Ab Sommer kaum noch Eier zu kaufen – Blanke Existenzangst bei den Landwirten

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von Niki Vogt

Die Versorgung mit Eiern kann im Sommer nicht mehr gewährleistet werden, warnt der Bundesverband Ei e.V. und sendet einen dringenden Weckruf an die Politik und den Einzelhandel: Alarmstufe rot!  Die auf allen Gebieten ins Nirwana abschießenden Preise auf dem globalen Agrarmarkt  schlagen eine Breche nach der anderen in die Lebensmittelversorgung Europas. Die Preise kommen mit Verzögerung auch beim Endverbraucher an.

„Es herrscht teilweise blanke Existenzangst bei unseren Landwirten. Die Preise für Futtermittel haben sich in kürzester Zeit mehr als verdoppelt. Gentechnikfreies Soja ist kaum noch zu bekommen. Viele Halter können deshalb nicht mehr neu einstallen“, beschreibt Henner Schönecke, Vorsitzender des BVEi die bedrohliche Situation.

Wenn die Landwirte nicht mehr in der Lage sind, Futter für die Legehennen zu bezahlen, ja teilweise gar kein Futter mehr zu bekommen ist, dass werden sie auch keine neuen Legehennen mehr kaufen und in die Ställe einstellen, ist die einfache Konsequenz. Den Legebetrieben droht ein Tode auf Raten. Allein die Preise für Futtermittel haben sich schlagartig mehr als verdoppelt. Besonders gentechnikfreies Soja als Futtermittel ist kaum noch zu bekommen.

Der Bundesverband Ei e. V. steht für die gesamte Erzeugungskette von Eiern, von der Junghennenaufzucht, Legehennen, Packstellen, dem Eierhandel sowie die Koch-, Schäl- und Färbebetriebe. Als Dach- und Spitzenorganisation vertritt er die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland.

Aus dem erwähnten Schreiben des deutschen Geflügelverbands geht klar hervor: Unser Futtermittelvorrat ist erschöpft, also geht auch unser Eiervorrat in 12-15 Wochen zur Neige.

Dieser Brandbrief der Geflügelwirtschaft ist nur ein Spotlicht auf eine Branche der Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung. Das ist keine isolierte Krise der Eier- und Geflügelwirtschaft, sondern der Bruch der Lieferketten zeigt in gnadenloser Härte auf, auf welches Teufelsspiel sich die Nahrungsmittelerzeugungs-Industrie eingelassen hat. Wenn nicht das Futter für die westeuropäischen Hühner vom anderen Ende der Welt pünktlich und billig eintrifft, kippt die ganze Geschichte und es gibt weder Eier, noch wird man die Hühner weiter durchfüttern können, sondern zu Hunderttausenden töten, um weitere Verluste zu verhindern.  Die Legehennenkatastrophe ist nur ein Streiflicht auf die Tragödie des drohenden Zusammenbruchs der modernen Landwirtschaft. Es wird bei Schweinen und Rindern auch nicht anders sein. Und nein, Veganer brauchen gar nicht weise zu lächeln: Es haut auch die Gemüseproduktion weg.

Es wird bereits gemeldet: Die Gewächshäuser stehen leer. Der Erdgaspreis ist zu hoch, um sie zu heizen. Und selbst wenn man sich da vielleicht noch irgendwie behelfen könnte: Wir bekommen auch keine Düngemittel mehr.

Jetzt gibt es auch keinen Dünger mehr – drohen uns „Hunger Games“? – Das nächste Planspiel der Eliten: „Food chain reaction“

 

Die Viehzüchter können keine Tiere mehr züchten, weil es kein Futter gibt. Jedes Land macht die Grenzen zu, um das, was es produziert selbst zu verbrauchen. Wer noch was hat, gibt es nicht mehr her. Und wenn, dann nur zu horrenden Preisen. Wir werden noch dieses Jahr eine immense Verknappung und Verteuerung der Grundnahrungsmittel erleben.

Die Seite „Agrar Heute“ beleuchtete heute die Preise für Schlachtschweine. Trotz eines steilen Anstieges  decken sie aber noch nicht einmal die Erzeugungskosten.

Wegen der sehr hohen Energie, Transport und Futterkosten sind die Schweinehalter trotz der höheren Preise der vergangenen Wochen jedoch weiter in der Verlustzone.

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Nachdem es nirgendwo mehr Sonnenblumenöl gibt, weil die absoluten Haupterzeuger Ukraine und Russland nicht liefern können, läuft jetzt auch der Preis von Rapsöl aus dem Ruder. „Es ist ein historischer Höchststand: Erstmals überhaupt hat der Rapspreis an der Pariser Terminbörse Matif die Schwelle von 1.000 Euro pro Tonne durchbrochen.“, schreibt das Branchenblatt „agrar heute“

Lieber Leser, versuchen Sie, irgendetwas brauchbaren anzu bauen, wenn Sie einen Garten haben oder einen Garten mitbenutzen oder mieten können. Oder, wenn Sie auf dem Land wohnen, aber mit Gartenbuddeln nicht zurechtkommen: Suchen Sie einen  – am besten Ihnen persönlich bekannten – Bauern auf und fragen Sie ihn, wie es bei ihm finanziell aussieht. Braucht er Geld, bieten Sie ihm einen Kleinkredit an im Gegenzug für einen bevorzugte Lieferung von Nahrungsmitteln.

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